Französischer Sender verklagt Youtube auf 100 Millionen Euro

TF1 wirft dem Videoportal Urheberrechtsverletzungen vor

Der französische Fernsehsender TF1 hat Youtube auf Schadensersatz in Höhe von 100 Millionen Euro verklagt. Einem Bericht der Wirtschaftszeitung Les Echos zufolge ist die Klage bereits vor einigen Tagen am Pariser Amtsgericht eingegangen.

Im Dezember des Vorjahres hatte der größte französische Privatsender angekündigt, gegen die Google-Tochter Klage wegen Nachahmung, Vertrauensbruch und „Parasitentum“ einzureichen. In demselben Zeitraum wurden von den Betreibern Beschwerden gegen die französische Youtube-Konkurrenz Dailymotion vor Gericht gebracht.

„Urheberrechtlich geschütztes sowie auch illegales Videomaterial wird von uns natürlich umgehend entfernt, sobald es entdeckt beziehungsweise uns gemeldet wird“, sagt Google-Sprecher Kay Oberbeck. Sowohl auf den Websites von Youtube als auch von Dailymotion finden sich von TF1 produzierte Sendebeiträge, die ohne Genehmigung von Nutzern eingestellt wurden.

Dabei hatte die Plattform großen Wert auf den Urheberrechtsschutz gelegt – nicht zuletzt, um eine Klage zu vermeiden. „Wir haben bei Youtube ein Meldesystem installiert. Darüber kann geschütztes und illegales Material gemeldet werden, was entweder von Seiten der User oder durch die Rechteinhaber selbst geschieht. Das ID-Verfahren wurde mitunter auch eingeführt, um beispielsweise die Verbreitung von Kinderpornografie einzudämmen“, erläutert Oberbeck.

Die Kontrolle über die Datenmengen zu behalten erscheint bei rund 60 Millionen Youtube-Besuchern pro Monat nahezu unmöglich. „Bei der Anmeldung müssen die Nutzer gewisse Regeln akzeptieren, und sie später auch einhalten. Sie legen genau fest, welche Art von Material hochgeladen werden darf und welche nicht“, so Oberbeck.

Bereits erhobene Klagen gegen das Portal aufgrund angeblicher Urheberrechtsverstöße wie die des MTV-Konzerns Viacom konnten dadurch allerdings nicht verhindert werden. Auch das Hollywood-Filmstudio Paramount stellt eine Forderung über eine Milliarde Dollar Schadensersatz und die Sperrung von rund 10.000 Beiträgen.

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