Indischer Großkonzern an Motorola-Handysparte interessiert

US-Hersteller stoppt Mobiltelefonproduktion in Singapur

Der indische Großkonzern Videocon hat Interesse an Motorolas angeschlagender Handysparte bekundet. Motorola sei über die Kaufabsichten informiert worden, sagte Videocon-Verwaltungsratschef Venugopal Dhoot der Financial Times. Zur Höhe des Angebots machte er keine Angaben.

Dhoot zufolge wurde das Übernahmeinteresse des indischen Elektronikkonzerns nicht mit Motorolas Unternehmensführung abgesprochen. Diese erfüllt mit der geplanten Aufspaltung Forderungen der Aktionäre.

Schon im Februar hatte der US-Technologiekonzern darüber nachgedacht, die schwächelnde Handyproduktion in eine eigenständige, börsennotierte Gesellschaft abzuspalten. Das Motorola-Geschäftsergebnis des Vorjahres wurde aufgrund der geringeren Nachfrage im Handysegment in die Verlustzone gedrückt.

An Marktanteilen liegt Motorola mittlerweile nur noch auf dem dritten Platz hinter Nokia und Samsung – Tendenz fallend. Allein im vierten Quartal des Vorjahres schrumpften die Einnahmen aus der Handysparte um 38 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar. Ebenso brach der Umsatz um mehr als sechs Milliarden Dollar ein. Neben dem Handygeschäft zählen die Ausrüstung von Breitbandnetzen, die Bereitstellung von Kommunikationstechnik an Unternehmen und die Produktion von TV-Settop-Boxen zu Motorolas Geschäftsfeldern.

Abseits der Übernahmeinteressen wurde heute bekannt, dass Motorola seine Handyproduktion in Singapur bis zum Jahresende einstellen wird. Wie eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte, gehen damit Entlassungen von 700 Mitarbeitern einher. Der Konzern sei im Rahmen seines umfangreichen Sparprogramms zu dieser Entscheidung gelangt, das eine Ausgabenreduzierung in Höhe von rund 500 Millionen Dollar zum Ziel habe.

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