Mozilla-Chef kritisiert Integration von Safari in Itunes-Update

"Ungefragte Verteilung des Safari-Browsers erinnert an Verbreitung von Malware"

Mozilla-CEO John Lilly hat Apple für die automatische Installation des Safari-Browsers mit Updates für Itunes scharf kritisiert. Apple kompromittiere damit die Sicherheit aller Anwender und des gesamten Internets.

Seit Ende vergangener Woche ist unter Windows Safari im Apple Software Updater als Add-on für Itunes voreingestellt. „Durch die Voreinstellung hat Apple den Anwendern eine Software untergejubelt, nach der sie nicht gefragt haben und die sie eventuell gar nicht haben wollen“, schreibt Lilly in seinem Firmen-Blog. „Das ist nicht richtig und erinnert teilweise an Praktiken, mit denen Schadprogramme verteilt werden.“

Lilly rügte vor allem die Verteilung des Apple-Browsers im Zusammenhang mit Sicherheitsupdates, da es seiner Ansicht nach schon schwierig genug ist, Nutzer von der Bedeutung von Updates zu überzeugen. Mit der voreingestellten Safari-Installation missbrauche Apple das Vertrauensverhältnis zwischen Software-Hersteller und Kunde. „Das bedeutet, dass ein Update nicht mehr nur ein Update ist, sondern vielleicht etwas anderes. Das ist eine schlechte Angewohnheit, die gestoppt werden muss.“

Gartner-Analyst Andrew Walls hat eine andere Sichtweise: „Der PC wird immer mehr als Plattform für lizenzierte Inhalte angesehen. Der Nutzer ist nicht der Eigentümer des Betriebssystems, der Anwendung und der Inhalte.“ Daher sei die Erwartung falsch, Anbieter wie Apple müssten den PC als Teil der Privatsphäre ansehen, den sie nicht betreten dürfen.

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2 Kommentare zu Mozilla-Chef kritisiert Integration von Safari in Itunes-Update

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  • Am 25. März 2008 um 15:36 von Francisco Jent

    Who owns what
    Der gute Herr Walls wirft etwas viel in einen Topf und widerspricht sich dabei gleich selbst "Der PC wird immer mehr als Plattform für lizenzierte Inhalte angesehen. Der Nutzer ist nicht der Eigentümer des Betriebssystems, der Anwendung und der Inhalte." Erst lizenzierte *Inhalte* (schon klar, Copyright, DRM, ist auch ok so), und dann gleich noch das Betriebssystem und die Anwendungen dazu. Der Nutzer ist sehr wohl der Eigner der letzteren, und das will auch keine DRM-Initiative ändern. Es geht immer nur um die – meist künstlerisch geprägten – *Inhalte*, die geschützt werden sollen, um den Ersteller weiterhin mit dem erforderlichen Entgelt für seine Tätigkeit zu versehen. Mit dem selben Argument einer Freeware oder gar einem kommerziellen Programm einen Freibrief zur Vereinnahmung der vom Nutzer gekauften Ressourcen zu geben, ginge schon ein bisschen weit.

  • Am 25. März 2008 um 15:38 von TVLuke

    Grundrechte
    "Daher sei die Erwartung falsch, Anbieter wie Apple müssten den PC als Teil der Privatsphäre ansehen, den sie nicht betreten dürfen." Derartiger Ansichten hat Karlsruhe ja nun einen Riegel vorgeschoben. Mich hat das "Update" auf jeden Fall auch genervt.

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