PC-Arbeitsplatz der Zukunft: So stellen Firmen die Weichen

Ingo Gassmann, Direktor Category Management in der Personal Systems Group bei HP, sieht Flexibilität und Mobilität als Anforderungen an Arbeitnehmer noch wichtiger werden. „Starre Arbeitsplatzmodelle oder -zeiten gehören im Büro zunehmend der Vergangenheit an. In vielen Unternehmen zählen häufige Geschäftsreisen, Gleitzeit oder das Arbeiten im Home-Office bereits heute zum Standard. Zudem werden Mitarbeiter vermehrt an unterschiedlichen Arbeitsplätzen oder Standorten eingesetzt.“ Um den dringend benötigten Zugang zu Dateien und Anwendung jederzeit und von überall sicherzustellen, sieht Gassmann Blade-PCs als geeignet an.

„Blade-PCs befinden sich zentral im Rechenzentrum und ersetzen den klassischen Arbeitsplatzrechner. Dadurch können Mitarbeiter von verschiedenen Orten und Zugangsgeräten aus auf Dateien und Anwendungen im Büro zugreifen. Als Endgeräte kommen dabei stationäre oder mobile Thin Clients zum Einsatz. Da bei diesem Konzept alle Daten zentral gespeichert werden, sind sie vor fremdem Zugriff geschützt und somit sicher. Denn auf den Thin Client werden lediglich die Bildschirminhalte verschlüsselt übertragen.“ Außerdem spare die zentrale Verwaltung der Blade-PCs Kosten und Aufwand bei der Administration.

In eine ähnliche Richtung gehen auch die Ambitionen von Vmware. Thomas Kühlewein, Regional Sales Direktor Central Region, meint, dass die Tendenz dahin geht, Unternehmens-Desktops zentral zu verwalten. „Vmware Virtual Desktop Infrastructure (VDI) unterstützt diesen Trend und bringt ganz neue Perspektiven in das effektive Management von Unternehmens-Desktops. Über VDI wird ein Desktop isoliert von anderen Desktops als logische Instanz mit Betriebssystem und der individuellen Arbeitsumgebung des Anwenders auf einer Vmware-Infrastruktur im Rechenzentrum betrieben. Potenzielle Störfälle durch das Teilen von Applikationen zwischen Anwendern werden komplett vermieden. Eine Einschränkung auf bestimmte Anwendungen entfällt. Damit vereint VDI die Vorteile einer zentralen Verwaltung von IT und einer dezentralen Bereitstellung von Rechenleistung.“ Nicht nur Sicherheit und Verwaltbarkeit der Desktops werde dadurch verbessert, sondern auch der erweiterte Einsatz energie- und kostensparender Thin-Client-Lösungen ermöglicht.

Auch für Heinz Liebmann, Leiter der IBM-Personalprogramme, stehen künftig Flexibilität und Mobilität des Arbeitsplatzes im Vordergrund. Er geht aber noch einen Schritt weiter. „Die technischen Möglichkeiten sind bereits heute sehr weit entwickelt. Sowohl die technische Infrastruktur als auch Collaboration-Software ermöglichen das Arbeiten unabhängig von Ort und Zeit.“

IBM sieht sich dabei mit seinem eigenen Konzept des flexiblen Arbeitens als Vorreiter: 1999 führte der Konzern mit dem sogenannten E-Place ein neues Bürokonzept ein. Dieser Ansatz steht für eine transparente Bürolandschaft mit technologisch sehr gut ausgestatteten Arbeitsplätzen, die flexibel genutzt werden können. „Es gibt also bis in die Geschäftsführung keine Einzelbüros mehr. Damit verbunden sind flachere Hierarchien, flexiblere Arbeitszeiten und die Konzentration auf eine bereichsübergreifende, teilweise globale Teamarbeit“ sagt Gassmann.

„E-Place und Telearbeit machen mobiles Arbeiten möglich und führen zu einer neuen Führungs- und Arbeitskultur – einer Kultur von Vertrauen und Eigenverantwortung. In der Zukunft wird vor allem die Netzwerktechnik weiterentwickelt und der Komfortlevel der Kommunikationstools steigt. Wichtig ist dabei, dass die persönliche Interaktion bestehen bleibt. Direkte Kommunikation bleibt wichtig für das Gelingen von Teamarbeit“, meint Liebmann. Nachholbedarf besteht aus Sicht von IBM dabei weniger bei der technischen Ausstattung, als bei der Firmenkultur – und diese anzupassen kann ein langwieriger und schwieriger Prozess sein.

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