CeBIT: Die Trends in der Business-IT

Der schon oft strapazierte Spruch, dass Informationen das wichtigste Gut eines Unternehmens seien, gewinnt für immer mehr Firmen tatsächlich an Bedeutung: Denn das selbst erarbeitete Wissen ist allmählich noch das einzige, was sich betriebswirtschaftlich durch Sale und Leaseback, durch Outsourcing oder Managed Services nicht in einen zumindest kurzfristigen finanziellen Vorteil umwandeln lässt.

Andererseits wächst dieses Wissen – oder wenigstens die Menge der Informationen und Daten, die einmal dazu zählen könnten – rasant. Dadurch wird auch der geschickte Umgang damit zu einem Trumpf im Wettbewerb. Genau dies zu leisten, versprechen mehrere Branchen: Dokumenten- und Content-Mamanagment-Systeme sowie Business-Intelligence-Lösungen. Ein kluger Schachzug der CeBIT ist es daher, dass die Messeleitung diese Aussteller erstmalig alle in Halle 3 zusammengezogen hat. Für wen Informationen also wirklich das wichtigste Gut seines Unternehmens sind, der ist hier genau richtig.

Die Veranstalter der in Halle 3 integrierten Content-Management-Arena sehen das Internet nicht mehr als Werkzeug der Informationsbeschaffung, sondern als Medium, das vor allem dem interaktiven Dialog dient. Unternehmen müssten diese neuen Nutzererwartungen auf ihren Websites umsetzen und deren Inhalte in einem dialogorientierten Umfeld bereitstellen. In 14 Vortragsrunden mit rund 100 Programmpunkten sollen Best Practices, Fachvorträge und Technologie-Demonstrationen zeigen, wie das geht. Der Mittelstand steht dabei am Donnerstag, 6. März, von 12 bis 15 Uhr im Mittelpunkt. Spannend dürften auch die Beiträge zum Multi-Site-Management sein, die am Vortag zu derselben Zeit stattfinden und sich damit beschäftigen, wie sich Websites effektiv umsetzen lassen, die in mehreren Sprachen, für mehrere Länder oder mehrere Marken eines Unternehmens konzipiert sind.

Am Stand von Red Dot (Halle 3, Stand D09), der ebenfalls viel für Web-2.0-Enthusiasten bietet, ist auch die Mutter Open Text als Unteraussteller vertreten. Open Text will für Unternehmen mit der Kombination aus seinen Web-2.0-Lösungen mit traditionelleren Themen wie Records Management, Security und Archivierung die Brücke zwischen Compliance und mehr Produktivität im Umgang mit Wissen schlagen. Dazu greift Open Text auf seine Erfahrungen bei Kollaborationslösungen zurück, um knifflige Fragen rund um Compliance, Zugriffsschutz und Risikomanagement im Zusammenhang mit der neuen Art der Wissensverbreitung anzugehen. Mit den Open Text Content Services kommt zudem eine system- und applikationsunabhängige Schicht von Webdiensten für ECM. Damit sollen sich Informationen unabhängig vom Speicherort und der genutzten Anwendung nutzen lassen.

Fest an die Zukunft des Mitmach-Internets glaubt auch Hyperwave (Halle 3, Stand A29) – zumindest in einer gezähmten Form. „Die Diskussion in den Medien hat den Begriff Web 2.0 sicherlich sehr strapaziert. Unternehmen müssen aber erkennen, welche großen Potenziale das Konzept und die Idee des Web 2.0 bereithalten“, sagt Christoph Michel, Senior Vice President des Unternehmens. Hyperwave habe die Grundprinzipien des Web 2.0 in die Entwicklung seiner Enterprise-Content-Management-Plattform übernommen und könne damit dieses Potenzial erschließen. CeBIT-Besuchern sollen die Augen am Beispiel konkreter Einsatzszenarien geöffnet werden.

Docuware (Halle 3, Stand C46) hat rechtzeitig vor der Messe einen Web-Client für seine Archivierungslösungen fertiggestellt. Er soll den schnellen Zugriff auf alle Dokumentarten eines Archivs über Browser erlauben, so das sich gescannte Unterlagen, E-Mails, PDF- und Office-Dateien oder CAD-Zeichnungen überall dort nutzen lassen, wo ein Internetzugang vorhanden ist. Der Web Client basiert auf Microsoft ASP.NET sowie AJAX und lässt sich in den Microsoft Sharepoint Server integrieren.

Pironet NDH (Halle 3/Stand D33) präsentiert auf der CeBIT das Release Pirobase CMS 7 seiner Content-Management-Lösung. Damit soll die fein regulierbare Verwaltung und eine weitgehend personalisierte Ausgabe von Content möglich sein. Außerdem stand für die Entwickler die leichtere Integration in Geschäftsszenarien im Vordergrund, nicht zuletzt hinsichtlich des Trends zu serviceorientierte Architekturen (SOA). Speziell für den Einsatz in SAP-Netweaver-Portalen stellt Pironet NDH zudem kosteneffiziente CMS-Lösungen vor, die ohne den Aufbau einer vom Portal getrennten CMS-Infrastruktur auskommen.

SOA steht auch bei ELO Digital Office (Halle 3, Stand C 40) ganz oben auf der Prioritätenliste. Der Stuttgarter Softwarehersteller präsentiert mit dem ELO Businesslogik-Provider (BLP) eine neu entwickelte Serverkomponente, die auf Grundlage einer SOA die nahtlose Verzahnung von Applikationen zu einem unternehmensübergreifenden Prozess beschleunigen soll. Außerdem wird eine neue E-Government-Lösung zur Nutzung von Standard-ECM-Technologien sowie ein Web-Content-Management-Modul für die ECM-Suite des Herstellers gezeigt.

Intelligenter Wissensversorgung entlang der Wertschöpfungskette hat sich USU (Halle 3, Stand C25) verschrieben und bietet dazu selbstlernende Verfahren für den Umgang mit Unternehmenswissen an. Und das, so der Hersteller, funktioniert bei Enterprise Search, als Wissens- und Lösungsdatenbank für Callcenter und Servicedesks oder als Wissensportal.

Damit sich all die schönen, in Datenbanken fleißig angesammelten Daten dann nicht beim ersten größeren Problem sofort wieder in Luft auflösen, gibt es Backup- und Recovery-Lösungen. Bisher war die Crux daran, dass ein – je nach gewähltem Backup-Fenster – mehr oder wenig großer Zeitraum übrig blieb, der sich nicht ohne weiteres rekonstruieren ließ. Daher lohnt sich ein Blick in die Halle nebenan, wo Acronis (Halle 2, Stand E49) mit Acronis Recovery für Microsoft SQL Server seine Disaster-Recovery-Lösungen erstmals auch auf die Sicherung von Datenbanken anwendet. Damit lässt sich der Datenbankstatus zu einem frei wählbaren Zeitpunkt (Restore to Point in Time) oder automatisch bis zum Zeitpunkt unmittelbar vor einem Crash (Restore to Point of Failure) sicherstellen.

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