So lassen sich Startprobleme unter Linux beheben

Trotz aller Vorzüge von Linux-Systemen wird man früher oder später einmal seine Installation retten müssen. ZDNet zeigt, wie sich Ausfälle vermeiden und Tools zur Wiederherstellung eines abgestürzten Linux-Systems erstellen lassen.

Auch Linux-Systeme können ausfallen, sei es aufgrund einer fehlerhaften Video-Konfiguration, wegen eines fehlgeschlagenen Kernel-Updates oder vielleicht auch infolge eines falsch konfigurierten Init-Scripts. So etwas kommt durchaus vor – oft durch eine fehlerhafte X-Konfiguration – und kann sehr frustrierend sein. Zur Systemrettung ist aber nicht immer eine Neuinstallation erforderlich. Häufig muss man nicht einmal von einer Rettungsdisk booten.

Den richtigen Runlevel festlegen

Nach der Installation eines neuen Linux-Systems sollten sofort Vorkehrungen zur Vermeidung eventueller Ausfälle getroffen werden. Eine der ersten Maßnahmen besteht darin, den Runlevel des Systems festzulegen. Der Runlevel gibt dem System vor, bis wohin der Boot-Vorgang ablaufen soll. Der Runlevel ist in sechs Stufen unterteilt:

  • 0: Halt (initdefault nicht auf diese Stufe setzen)
  • 1: Single-User-Modus
  • 2: Multi-User-Modus ohne NFS (wie 3, aber ohne Netzwerk)
  • 3: vollständiger Multi-User-Modus
  • 4: frei
  • 5: X11
  • 6: Neustart (initdefault nicht auf diese Stufe setzen)

Neuere Linux-Distributionen nutzen meist standardmäßig Runlevel 5 (X11). Das heißt, dass das System nach Abschluss des Startvorgangs beim grafischen Log-in-Bildschirm anhält. Das geht in Ordnung, solange nicht etwas oder jemand die X-Konfiguration beschädigt, denn wie soll man sich dann anmelden? Man könnte nun [Ctrl][Alt][F7] drücken, um einen textbasierten virtuellen Bildschirm aufzurufen, aber wozu der Stress? Stattdessen kann auch gleich der Runlevel in der Datei /etc/inittab auf 3 gesetzt werden. Dazu muss folgende Zeile geändert werden:


id:5:initdefault:

wird zu


id:3:initdefault:

Das ist eine sehr einfache Methode, um sich bei Problemen mit X zu behelfen.

Stets mehrere Kernel installieren

Der nächste Tipp zur Systemrettung besteht darin, immer einen funktionierenden Kernel installiert zu haben. Die folgende Beschreibung geht davon aus, dass man normalerweise mit einem Kernel arbeitet, der mit yum aktualisiert wurde.

Gelegentlich treten Kernel mit Fehlern auf, die den Systemstart verhindert haben. Daher sollte sichergestellt werden, dass auf dem Rechner stets mindestens ein einwandfrei funktionierender Kernel zur Verfügung steht. Dazu empfiehlt es sich, zunächst plugins=1 zur Datei /etc/yum.conf hinzuzufügen. Dann speichert man dieses Script (verfasst von Jeremy Katz von Red Hat) als n-installonly.py in /usr/lib/yum-plugins. Durch Anpassung der tookeep-Variablen (Standard = 2) lässt sich die Anzahl der auf dem System verfügbaren Kernels ändern.

Mit einem bekannten und funktionierenden Kernel auf dem System sind Upgrades ohne Risiko durchzuführen. Ist der neue Kernel fehlerhaft, startet man einfach den alten Kernel, um dann das Problem mit dem neuen zu lösen, indem er gelöscht, neu kompiliert oder aktualisiert wird.

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