Green-IT: Auch Drucker können Energie und Geld sparen

Papier sparen – das klingt ein bisschen nach Latzhosen, Sandalen und „Atomkraft – nein danke!“ Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, denn nicht nur das Papier selbst ist ein Kostenfaktor, auch Toner- oder Tintenverbrauch summieren sich. Und die Marketingabteilungen der Druckerhersteller haben dafür gesorgt, dass durch Begriffe wie Duplexdruck, Scan-to-Mail oder Scan-to-Disk Papier sparen nicht mehr ganz so verstaubt klingt. Duplexdruck, also das beidseitige Bedrucken von Papier, lässt sich zugegebenermaßen nicht in allen Anwendungsfällen praktizieren, gerade beim Ausdruck von Word-Dokumenten, PDF-Dateien oder Präsentationen ist es aber oftmals eine gute Alternative. Inzwischen bieten die Druckerhersteller auch alle eine breite Auswahl geeigneter Modelle an – entweder mit bereits integrierter oder optional erhältlicher Duplexeinheit.

Beispielsweise verfügen fast alle Lexmark-Laserdrucker und Laser-MFPs entweder serienmäßig über eine Duplexeinheit, oder sie kann optional nachgerüstet werden. Auch die professionelle Tintenstrahl-Modelle von Lexmark sind serienmäßig mit einer Duplexeinheit ausgestattet. Canon hat 21 Laserdrucker mit Duplexeinheit im Programm, und bei Brother verfügen die meisten Geräte entweder über eine Duplexeinheit oder über manuellen Duplexdruck. Unnötige Ausdrucke lassen sich zudem mit der „Werbefaxlöschfunktion“ vermeiden. Gemeint ist damit, dass eingehende Faxe erst am PC gelesen und nur dann, wenn es wirklich notwendig ist, auch ausgedruckt werden. Ansonsten lassen sie sich auch an ein anderes Fax oder eine Mailadresse weiterleiten.

In dieselbe Richtung zielen die Scan-to-Mail- oder Scan-to-Disk-Funktionen, die eigentlich alle Hersteller in zumindest einige ihrer MFPs eingebaut haben. Damit lassen sich in Papierform vorliegende Dokumente und Unterlagen zielgerichtet digitalisieren, indem sie nach dem Scan gleich an die E-Mail-Adresse des oder der zuständigen Kollegen weitergeleitet beziehungsweise im passenden Netzwerkordner abgelegt werden.

Allerdings gehört dazu in den meisten Fällen auch ein Einstellungswandel im Unternehmen. Denn wenn der Empfänger das Dokument zum Lesen wieder ausdruckt, ist der Spareffekt verpufft. HP hat für diese Aufgaben in Unternehmen mit großem Aufkommen an zu digitalisierenden Dokumente mit dem 9250c Digital Sender sogar ein Spezialprodukt im Programm. Für den Preis von 4500 Euro bekommt man jedoch auch eine ganze Menge Papier.

Kostenlos ist dagegen die ebenfalls von HP angebotene Software HP Smart Web Printing. Die Funktion ist in einigen der hochwertigeren neuen Consumerdrucker bereits integriert, lässt sich aber auch auf Rechnern mit den gängigen Microsoft-Betriebssystemen installieren und steht dafür zum Download bereit. Sie sorgt dann dafür, dass von Webseiten, von denen keine für den Druck optimierte Funktion vorliegt, eine solche quasi individuell erstellt wird. Dass also etwa Navigationsleiste, das Impressum und ein Werbebanner zusätzlich zu dem eigentlich beabsichtigen Inhalt auf jeweils einer Extraseite ausgedruckt werden, lässt sich dadurch verhindern.

Lexmark bietet mit Multi-up-Druck eine beinahe vergleichbare Funktion: Damit lassen sich zwei oder mehrere Seiten auf einer einzigen zusammengefasst ausdrucken. Eine Bildschirm-Vorschau ermöglicht dem Anwender vor dem Druck zu entscheiden, ob das Dokument wie geplant gedruckt werden soll oder nicht.

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1 Kommentar zu Green-IT: Auch Drucker können Energie und Geld sparen

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  • Am 10. August 2011 um 8:14 von Roman Jacobi

    Green IT: alternative Ansätze
    Ein grüner, deutlicher Akzent in der einfallslosen Shopping-Welt. Es geht um externe Effekte, also alle (Umwelt-)Kosten, die nicht im Produktpreis enthalten sind und somit vom Käufer entgolten werden – es geht um CO2.

    Bei print-a-tree.de habt Ihr die Möglichkeit, für Tonerpatronen, Tintenkartuschen, PC, Drucker und vieles andere mehr (ca. 30.000 Produkte) CO2-Bilanzen einzusehen; für jedes Produkt. In diesen wird angezeigt, wie hoch die Klimabelastungen in Folge „Grauer Energie“ waren (also CO2 in Folge der Produktion des Produktes) und wie hoch die Belastungen in Folge der Betriebsenergie sind (bei elektr. Produkten). Dann wird das umgerechnet und eine Anzahl von Bäumen ausgewiesen, die man für ein Euro das Stück mitbestellen kann. Die Pflanzungen werden von Plant-for-the-Planet betreut.

    Deren Ziel ist es, Hersteller dazu zu bewegen, die o.g. Belastung durch Graue Energie selbst zu tragen (ein HP-Drucker verursacht während seiner Produktion so viel CO2 wie 4 Bäume in 70 Jahren absorbieren können!).

    Gute Sache, die man unterstützen sollte.
    Ich hoffe sehr, dass andere Shops und auch „reale“, etablierte Handelsunternehmen diesem Beispiel folgen.

    Liebe Grüße,
    Roman.

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