Qimonda ruiniert Quartalsergebnis von Infineon

Enttäuschende Ergebnisse lassen Aktienkurs einbrechen

Infineon hat seine Ergebnisse für das erste Geschäftsquartal 2008 bekannt gegeben, das am 31. Dezember 2007 zu Ende ging. Obwohl das Unternehmen im Chipgeschäft eine Trendwende angekündigt hatte, fallen die Zahlen erwartungsgemäß enttäuschend aus. Schuld daran ist die angeschlagene Infineon-Tochter Qimonda, welche die Infineon-Zahlen tiefrot färbt.

Der Verlust des Speicherchipherstellers wuchs gegenüber dem Vorquartal um 116 Millionen Euro auf 396 Millionen Euro. Ohne Qimonda hätte der Konzern im EBIT ein Plus von 65 Millionen Euro verzeichnet. Bei einem Umsatz von 1,6 Milliarden Euro (ohne Qimonda 1,1 Milliarden Euro) und einem EBIT von minus 368 Millionen Euro beträgt der Fehlbetrag je Aktie 0,53 Euro.

„In unserem Kerngeschäft haben wir ein ordentliches Ergebnis erzielt. Die negativen Zahlen sind auf die generelle Schwäche am Speichermarkt und die niedrigen Speicherpreise zurückzuführen“, sagte Infineon-Sprecher Günther Gaugler. „Es wird keine Änderung der Strategie geben. Wir werden uns von Qimonda trennen.“

Bis 2010 will Infineon eine EBIT-Marge von zehn Prozent erreichen, womit die Ziele relativ hoch gesteckt sind. Vorstandschef Wolfgang Ziegbart räumte ein, dass „Unwägbarkeiten der globalen Wirtschaft, die ungünstige Entwicklung des Wechselkurses und unser aktualisierter Ausblick das Erreichen dieses Ziels erschweren.“

Für das Gesamtjahr 2008 sieht Infineon in der Kommunikationstechnik bei einer negativ erwarteten EBIT-Marge im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich ein mögliches Umsatzwachstum von 25 bis 30 Prozent. Im Segment Automotive, Industrial and Multimarket gibt das Unternehmen einen rückläufigen Ausblick. Ohne Qimonda sollen gegenüber dem Vorjahr Umsatzsteigerungen im hohen einstelligen Prozentbereich und ein positives EBIT ohne Berücksichtigung von Sondereffekten bei einer EBIT-Marge im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich möglich sein.

Infineons Aktienkurs war bereits vorbörslich eingebrochen. Im frühen Handel fiel das Papier um mehr als acht Prozent. Gegen Mittag wies die Aktie bereits ein Minus von 12,24 Prozent bei einem Wert von 5,88 Euro aus (XETRA).

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