Microsoft will das Internet-Geschäft partout nicht verloren geben

Tatsächlich ist das Internet, wie wir es heute kennen, nicht ungefährdet. Wer weiß, vielleicht erzwingen der Missbrauch des Netzes, digitale Rechte, der Schutz des globalen E-Mail-Verkehrs oder Verbrecherfahndung eine internationale Regulierung, die der großen Internet-Freiheit ein Ende setzt?

Auch ohne derart weitgehende Szenarien sind alle an Lifestyle orientierten Geschäftsmodelle – da bilden auch die von Google keine Ausnahme – alles andere als stabil. Wird das Portalkonzept von Microsoft und Yahoo der Nutznießer sein? Vermutlich nicht, wenn sie sich nicht neu aufstellen – und von Zukunftsplänen ist bislang nichts zu hören. Es klingt nicht besonderes inspiriert, wenn Ballmer hofft, dass die Werbung in den kommenden zehn Jahren gänzlich von den klassischen Medien ins Internet abwandern werde. Das würde bedeuten, sich mit dem Kuchenstück zufriedenzugeben, das Google übrig lässt.

Sollten die Kulturen von Microsoft und Yahoo tatsächlich zusammenfinden, ließen sich die gemeinsame Nutzerbasis, Yahoos Internet-Know-how und Microsofts Betriebssystem- und Softwarestärken möglicherweise in ein zukunftsträchtiges und vor allem eigenständiges Geschäftsmodell ummünzen. Vielleicht ist Microsoft ja mit Unterstützung von Yahoo eher als Google in der Lage, ein Internet-Betriebssystem zu entwickeln und global zu etablieren? Solange von solchen Ambitionen aber nichts zu sehen ist, muss man wohl davon ausgehen, dass für Microsoft Yahoo 30 Millarden Euro wert ist, um wenigsten einen Fuß in der Tür zum Internet-Werbegeschäft zu behalten.

Google reagiert angesichts der offensichtlichen Tatsachen erstaunlich empfindlich und bietet Yahoo Unterstützung bei der Abwehrschlacht gegen Microsoft an. Mehr als Säbelrasseln dürfte das aber nicht sein: Selbst zu kaufen würde in jedem Fall die Wettbewerbshüter auf den Plan rufen. Angesichts des hohen Microsoft-Angebots bleibt daher kaum Hoffnung auf einen weißen Ritter.

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