Studie: Firmen missbrauchen Kundendaten für Softwaretests

Deutschland weltweites Schlusslicht im Umgang mit vertraulichen Informationen

Mehr als drei Viertel der deutschen Unternehmen setzen Kundendaten zu Testzwecken in der Softwareentwicklung ein und geben sie in vielen Fällen sogar an externe Dienstleister weiter. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Ponemon Institute, die in Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister Compuware erstellt wurde. Im internationalen Vergleich ist Deutschland der Studie zufolge das Schlusslicht, wenn es um Datenschutz bei Anwendungstests geht.

Bedenklich ist vor allem, dass immerhin 60 Prozent der Unternehmen, die ihre Tests auslagern, vertrauliche Daten an die Outsourcing-Partner weitergeben. Darunter befinden sich Informationen wie Kundennummern, Kreditkartennummern, Angaben zur Sozialversicherung, Zahlungsinformationen sowie Daten von Mitarbeitern und Lieferanten.

„Ein Grund dafür ist sicherlich die Gesetzeslage, die keine dramatischen Strafen bei diesen Verstößen vorsieht. Frankreich hat beispielsweise strengere Regeln“, sagt Mareike Jacobshagen, Sprecherin von Compuware Deutschland.

Einzige mögliche Lösung dieser Datenschutzkrise sei es, die Kundendaten für Softwaretests entsprechend aufzubereiten und zu anonymisieren. „Mit geeigneten Tools lassen sich die Informationen derart maskieren, dass die Daten verändert werden, dennoch konsistent bleiben und wie die echten Kundeninformationen zu Testzwecken eingesetzt werden können“, so Jacobshagen. Damit könnten nicht nur gesetzliche Regeln eingehalten werden, sondern das Unternehmen schütze sich auch gegen einen Imageschaden und Vertrauensverlust der Kunden, falls jemand die Daten missbrauchen sollte.

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