Gesucht: Manager mit strategischem IT-Know-how

„Der IT-Leiter muss den Business-Wert wie auch den Nutzen von Informationstechnologie vermitteln können“, so Höß. Ein Abteilungsleiter sollte die neuesten technologischen Entwicklungen wie auch die Strategien der einzelnen Hersteller kennen, und auf Projektleiterebene seien strategische Kenntnisse in Abhängigkeit vom Projekt notwendig. „Die IT sollte aber nicht überschätzt werden.“ Eine funktionierende und businessorientierte Informationsverarbeitung entbinde die Fachabteilungen noch lange nicht von der Pflicht, ihren Aufgaben nachzukommen. Die IT könne sie hierbei lediglich prozessorientiert unterstützen.

Wie schaffen es nun IT-Mitarbeiter, der neuen Rolle der IT im Unternehmen gerecht zu werden, welche Kompetenzen brauchen sie und wie erwerben sie diese? „Betriebswirtschaftliches Wissen alleine reicht dazu nicht aus. Ebenso wichtig ist die richtige Einstellung, die sogenannten weichen Faktoren“, meint Schneider von HP. IT-Mitarbeiter müssten sich Kunden- und Geschäftsorientierung aneignen, also zuerst fragen, was der Kunde braucht, welche Services im Mehrwert bringen, seine Risiken und Kosten senken sowie für Wachstum sorgen. Die Konzentration auf technische Brillanz, die klassisch deutsche Ingenieurskunst, reicht nicht mehr aus. Die Bedeutung von Datawarehouse und Business Intelligence für Marketing und Vertrieb stehen exemplarisch dafür.

„IT hat sich zu einem wichtigen Faktor für die Unternehmensführung und –planung etabliert, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können – und das bis weit in den Mittelstand hinein“, meint Stephan Pfisterer, der beim Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien, kurz Bitkom, für das Referat Bildung und Personal zuständig ist. Auch er ist der Meinung, dass IT-Leiter diejenigen sind, von denen am meisten strategisches Denken und Handeln erwartet wird.

Seiner Ansicht nach können es die Hochschulen jedoch gar nicht leisten, in einem technisch orientierten Informatikstudium breit angelegte Managementtechniken zu vermitteln. Zudem sei das ein Thema vor allem für Führungskräfte und nicht für Berufseinsteiger. „Ein Aufbaustudium mit einem Abschluss als Master of Business Administration ist eine exzellente Möglichkeit, mit der sich Führungskräfte strategisches Know-how aneignen können“, so Pfisterer. Eine andere Möglichkeit seien spezielle Seminare zum Thema.

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1 Kommentar zu Gesucht: Manager mit strategischem IT-Know-how

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  • Am 22. Januar 2008 um 11:18 von Peter M. Spreemann

    Neues Management braucht das Land
    Es ist ja schon als erheblicher Fortschritt zu sehen, dass der IT-Manager für die Zukunft den Nimbus des "Fachidioten" verliert. Was aber alle Ausbildung in Wirtschaftswissenschaften, alle Awards und Degrees auch in Zukunft nicht aufwiegen können ist Erfahrung. Wenn ein zukünftiger IT-Manager in seinem operativen Leben schon kennen gelernt hat, was "Dienstleistung" bedeutet, wie man auch als König über geheimnisvolle Technik den "KUNDEN" noch sieht und bei allem Spezialistentum die Sprache des "Normalbürgers" nicht verlernt, der hat das beste Rüstzeug für seinen Job, wenn er auch noch die wirtschaftlichen Zusammenhänge eines tragfähigen Unternehmens versteht.
    Besonders tragisch ist in diesem Zusammenhang aber auch, dass Mitarbeiter in dieser Qualität sich langweilen, weil sie den Kriterien der Personalabteilungen und -dienstleister nicht mehr entsprechen. Hier muss ein neuer Denkprozess einsetzen, der diesen relativ jungen Leuten erklärt, dass ein Mensch mit 55 noch mehr Fitness für einen derartigen Job mitbringen kann als ein erheblich jüngerer Kollege, und das es u. U. viel weniger Aufwand ist, sich Menschen im einzelnen wirklich anzusehen und zu beurteilen, als nach immer neuen Green-Cards zu rufen.

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