Telefónica stellt Missbrauchsantrag gegen Telekom

Bonner Konzern soll die Freischaltung von Anschlüssen absichtlich verzögern

Telefónica will am Freitag bei der Bundesnetzagentur ein Missbrauchsverfahren gegen die Deutsche Telekom anstrengen. Der spanische Telekomummunikationsanbieter werfe dem Bonner Konzern Verzögerungen bei der Freischaltung von Anschlüssen vor, berichtet die Financial Times Deutschland.

Telefónica zufolge vergehen in der Regel Monate, ehe die Telekom beim Wechsel von Endkunden zu anderen Anbietern einen Anschluss umstellt. „Die Deutsche Telekom ist missbräuchlich nicht in der Lage, die Nachfrage zu bedienen“, zitiert die FTD Johannes Pruchnow, Deutschlandchef von Telefónica. Der Konzern ist nach Arcor bereits der zweite Infrastrukturanbieter, der einen Missbrauchsantrag bei der Bundesnetzagentur stellt.

Laut einer aktuellen Umfrage des Verbands der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) bei den größten deutschen Telekommunikationsanbietern sind mittlerweile mehr als 100.000 Kunden von Verzögerungen betroffen. „Die Zahl der Kunden, die zu einem Wettbewerber wechseln wollen und bei der Telekom sozusagen in der Warteschleife hängen, ist heute sogar deutlich höher als während des Streiks“, sagt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.

Die Tatsache, dass die Telekom bei ihren eigenen Kunden die Umschaltung innerhalb weniger Tage vornehme, belege, dass es sich nicht um prozessbedingte Verzögerungen handle, sondern um Diskriminierung auf breiter Front, so Grützner weiter. Da der Ex-Monopolist für die Umschaltung der Leitungen zudem hohe Einmalentgelte erhalte, seien die Wartezeiten nur damit zu erklären, dass der Wettbewerb an dieser Stelle ausgebremst werden solle. Daher sieht der VATM die Bundesnetzagentur in der Pflicht, die Diskriminierung der Wettbewerber zu unterbinden.

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Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu Telefónica stellt Missbrauchsantrag gegen Telekom

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  • Am 14. Dezember 2007 um 11:35 von R. Wolf

    Telefónica dieses selbst in Spanien auch beachten
    Als Telefónicakunde in Spanien ist man einem regelrechten Terror dieses Unternehmens ausgesetzt, die sollen also nicht so empfindlich tun. Dieser Terror geht von "nicht einrichten von Leitungen" über "monatelange Verzögerungen" bis hin zum Telefonterror der Verkäufer der Telefónica. Sie hatten mich mit den Worten bedroht "I come to you and kill you", nur weil ich keine ADSL Leitung von ihnen wollte.

    • Am 15. Dezember 2007 um 11:29 von yazici

      AW: Telefónica dieses selbst in Spanien auch beachten
      das hört sich nach einem t-com mitarbeiter an:):) ich bin selber t-com und telefonica partner. t-com ist der letzte saftladen. t-com ruft hier auch leute an und führt aufträge durch die nicht von kunden erteilt worden sind. halbe deutschland wird von t-com angerufen… haalllooo… guten morgen..

  • Am 16. Dezember 2007 um 22:43 von egal

    Richtig so
    Ich denke dass die Methoden der Telekom nicht immer "gerecht" sind. Deswegen passt das schon

  • Am 18. Dezember 2007 um 23:20 von tadm

    Nicht nachvollziehbar
    Für mich als Monteur im Aussendienst der Telekom ist so eine Beschwerde nicht wirklich nachvollziehbar. Diese sogenannten TAL´s müssen bei uns taggleich geschaltet werden. Störungen der anderen Anbieter sind sogar bevorzugt zu behandeln.

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