64-Bit-Applikationen auf der Intel-Architektur: Wann sind sie wirklich schneller?

Soll eine Software schnell sein, so muss sie statt veralteter x86- die moderne x64-Architektur verwenden. Das glauben zumindest immer noch viele Computerbesitzer. Doch 64-Bit-Software ist in erster Linie größer - und nicht schneller. ZDNet erläutert die Hintergründe.

Eine 64-Bit-Architektur bedeutet zunächst einmal eine Erweiterung des Adressraums, die dazu dient, mehr als 4 GByte Speicher anzusprechen. Mit einer Steigerung der Ausführungsgeschwindigkeit hat die Technologie hingegen nichts zu tun. Rechenoperationen können x86-Prozessoren bereits seit den Zeiten des 8086 mit bis zu 80 Bit ausführen, wenn ein 8087-Coprozessor installiert ist. Dieser Coprozessor wurde mit dem 80486DX offiziell in den Prozessor integriert und gehört heute standardmäßig zu einem x86-Prozessor.

In einer 32-Bit-Zahl lassen sich 4.294.967.296 verschiedene Speicheradressen darstellen. Das entspricht genau 4 GByte. Falsch ist jedoch, dass ein Computer mit 32-Bit-Prozessor immer 4 GByte RAM nutzen kann. Der Adressraum wird nämlich auch von Peripheriegeräten belegt. Herauszuheben ist hierbei die Grafikkarte. Diese bringt ihren eigenen Videospeicher mit, der wiederum von der CPU ansteuerbar sein muss.

Dazu wird ein Teil des Adressraums der CPU nicht mit dem Hauptspeicher, sondern mit dem Videospeicher verbunden. Gleiches gilt natürlich auch für andere Geräte, wie die Netzwerkkarte, bei der die Speicher der Netzwerkpuffer in den Adressraum der CPU geschaltet werden. Eine Grafikkarte mit 1 GByte Videospeicher reduziert also den nutzbaren Hauptspeicher um eben diesen Wert. Daher kann ein typischer PC mit 32-Bit-Betriebssystem und 4 GByte installiertem Speicher in der Regel nur etwa 3,2 GByte Hauptspeicher nutzen.

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1 Kommentar zu 64-Bit-Applikationen auf der Intel-Architektur: Wann sind sie wirklich schneller?

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  • Am 18. Januar 2008 um 18:51 von Stefan Frings

    32 Bit bringt mehr Probleme als Vorteile
    Auf dem Heimischen PC habe ich den Praxisvergleich über etwa 1 Jahr Dauer durchgeführt, und zwar unter Windows und Linux, mit einem AMD64 Single-Core Rechner und einem Intel Dual-Core.

    Grundsätzlich sind mir keine wesentlichen Leistungsunterschiede aufgefallen, außer in einem Fall: Hat der Rechner nur 512 MB Hauptspeicher, 64 Bit Betriebssystem und soll dann noch mit Netbeans ein Java Servlet editieren, compilieren und ausführen, dann werden die Unterschiede deutlich. Den im 64 Bit Fall hat man dann praktisch keinen Disk-Cache mehr und dann läuft Netbeans ganz erheblich langsamer, als im 32 bit Fall.

    Der Umsteigt von 32 auf 64 Bit brachte mir im Wesentlichen keine Vorteile, sondern zwang mich zu einem Memory Upgrade. Und das unabhängig vom CPU Hersteller, Single oder Dual Core und auch unabhängig vom Betriebssytsem.

    Darüber hinaus funktionieren einige Programme nicht auf 64 Bit Systemen, sowie einige Gerätetreiber stehen nicht als 64 Bit zur Verfügung.

    Mein nagelneuer Notebook mit Santa-Rosa Architektur läuft jetzt wieder mit 32 Bit. Das ist auf jeden Fall unkomplizierter und man braucht weniger RAM.

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