SSE4: Wann bringt es wirklich mehr Speed?

Während SSE4.1 schon deutlich mehr Fortschritt bringt als SSE3 und SSSE3, liegt das größte Potential der Geschwindigkeitssteigerung allerdings in SSE4.2, welches in den aktuellen Prozessoren nicht implementiert ist. SSE 4.2 bietet neben hardwareseitiger CRC-32-Prüfsummenbildung und der Adaption des bei AMD längst zum Standard gehörenden POPCNT-Befehls vor allem prozessorunterstützte String-Verarbeitung. Sämtliche SSE-Versionen bis SSE4.1 sind auf die Beschleunigung verschiedener allgemeiner oder spezieller mathematischer Algorithmen ausgelegt. String-Verarbeitung jedoch nimmt in der Praxis einen hohen Anteil der CPU-Leistung in Anspruch.

Die Verarbeitung von HTML- und XML-Dateien gehört genauso dazu wie die Auswertung von Konfigurationsdaten einer Anwendung, sei es aus einer INI-Datei oder aus der Registry. Auch typischerweise ständig im Hintergrund laufende Prozesse wie Virenscanner oder eine Desktop-Search-Engine basieren ausschließlich auf dem Vergleichen und Sortieren von Strings. Hier wird man geduldig abwarten müssen, bis im Herbst 2008 die ersten Prozessoren mit SSE4.2 auf den Markt kommen. Während Programme wie Browser, E-Mail-Clients, Textverarbeitungsprogramme und vieles mehr so gut wie gar keinen Nutzen aus den SSE-Version bis einschließlich 4.1 ziehen können, wird SSE4.2 für so gut wie jeden Anwendungsfall eine Geschwindigkeitssteigerung bringen.

Besonders interessant ist SSE4.2 auch für den Serverbereich: Jeder Datenbankserver kann unmittelbar davon profitieren. Das gleiche gilt auch für den Bereich der Webserver – insbesondere dann, wenn er mit einem Full-Text-Index ausgestattet ist. Gleiches gilt für Applikationsserver, die eine hohe Menge von XML-Daten parsen müssen.

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