Analysten warnen: Das Internet steht vor dem Kollaps

Wie schlimm muss es um ein Kind gestellt sein, wenn der eigene Vater dessen Tod prophezeit? Ende Oktober hat Larry Roberts, Mitbegründer des Internet-Vorläufers Arpanet, vor einem Kollaps des Internet gewarnt. In der heutigen Form sei das Internet nicht zu retten und sogar gefährlich, sagte er der US-Presse.

Seiner Meinung nach klafft zwischen schlechter Programmierung auf der einen Seite und alter Technik auf der anderen Seite eine immer größere Lücke. Der Web-Code sei oft mit heißer Nadel gestrickt. Und die TCP/IP-Welt musste in den vergangenen 40 Jahren für alle Neuerungen herhalten – wurde aber kaum gepflegt, so Roberts.

Der Internet-Veteran sieht eine Rettung darin, dass sich die Industrie als Hauptverursacher des Web-Traffic versteht. Sie solle von der Paketvermittlung Abstand nehmen und priorisierte Datenströme senden. Das würde das Netz sehr entlasten.

Außerdem könne es nicht sein, dass P2P-Netze derzeit 80 Prozent der Bandbreite beanspruchten. Das sei weder fair noch gerechtfertigt. Notfalldienste würden an den Rand gedrängt – müssten aber eine priorisierte Weiterleitung bekommen. Zudem müsse sich bei TCP/IP etwas tun, so Roberts. TCP/IP sei eine solide Technik – die jedoch der Renovierung und einer erneuten Forschung bedürfe.

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7 Kommentare zu Analysten warnen: Das Internet steht vor dem Kollaps

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  • Am 27. November 2007 um 11:33 von blondyonly

    immer wieder
    ohje – jedes jahr finden sich neue experten, die den untergang der welt, der menschheit oder eben des internets prophezeien.
    und jedes jahr warte ich gespannt darauf, daß etwas passiert – seit etlichen jahren nun schon.

    blondyonly

    • Am 29. November 2007 um 1:05 von Hans

      AW: immer wieder
      Was für ein Artikel?!

      Und damit es noch etwas spektakulärer wird, sprechen wir am besten vom "völligen Kollaps" der ja impliziert, dass das Internet *komplett* nicht mehr funktionieren wird. Der Weltuntergang naht! Zieht Euch warm an und kauft schon mal Taschenlampen, Batterien und Konservendosen! In weniger als zwei Jahren ist es so weit!

  • Am 28. November 2007 um 18:48 von Hans-Joachim Kretzschmar

    Kollaps? Eher auszuschließen.
    Mit der Netzkommunikation wird so viel Geld verdient, dass Otto Normalverbraucher damit rechnen kann, dass die Geldverdiener im Katastrophenfalle im Interesse ihres Profits sofort nachrüsten würden. Man kann sehr sicher sein, dass es nicht zu einem Kollaps kommt. Natürlich schließt das Engpässe auf bestimmten Sites nicht aus – eben so, wie es jetzt schon ist.

    • Am 28. November 2007 um 23:18 von calisto

      AW: Kollaps? Eher auszuschließen.
      Ein temporärer Kollaps ist nicht auszuschließen, da die Datenflut, die durch Streaming Video & Audio Sites verursacht wird, mittlerweile an die 50 % des gesamten Datenaufkommens ausmachen plus die Phisher und Spammer und es wird eng. Dummerweise benötigt ein Netzausbau sehr viel Kapital und wenn sich nicht die Wirtschaft an diesen Kosten beteiligt wird es düster aussehen für ecommerce. Das Internet ist nett zu nutzen als Plattform, solang man für diese nicht bezahlt! Aber was tragen denn die bekannten Video Sites zum Ausbau des Internets bei? (also Leitungen & Hardware zum Ausbau des gesamten Systems) Nichts! Aber verursachen erhebliche Performanceprobleme bei den Providern.

  • Am 28. November 2007 um 19:09 von Parvis

    y2k
    Wer erinnert sich nach an das Jahr 2000 Problem? Wie viel Aufregung – und was geschah letztendlich? Fast nichts.

    Was geschieht mir persönlich, wenn das Internet langsamer wird? Recht wenig – ich erinnere mich noch an die Anfangszeit, da dauerte eine E-Mail auch schon mal 2 Wochen, bis sie den Absender erreichte. Schlimmer wird es nicht.

    Und ob ich bei dem Shop xxxxxx online oder direkt bestelle – mir ist es im Grunde gleich.

    Ach ja – nur so am Rande – meine relevanten Daten liegen auf einem Rechner, der nicht online ist. Soviel zum Thema Trojaner.

  • Am 29. November 2007 um 10:44 von Ulrich Häring

    Panikmache bringt Geld….
    Worum es geht, steht im letzten Satz: „…und braucht neue Forschungsarbeit“. Das Internet steht stets „am Kollaps“, und zumindest in den USA sind Probleme mit Verteilungsnetzen ja leidlich bekannt. Worum es aber wirklich geht: Verkaufsargumente. Panik bringt Geld in die Forschertaschen, egal ob Vogelgrippe (weltweite Pandemie!) oder kaputtes Internet. Warum aber macht zdnet dabei mit? Wo bleibt der kritische Journalismus? Naja, auch hier braucht man Werbegelder….

    Danke für Ihre Meinung. Wie unrecht Sie allerdings mit Ihrem Korruptionsvorwurf haben, zeigt ein anderer bei ZDNet erschienener Artikel, der die Interessen hinter den Untergangsszenarien verfolgt. Auch Journalisten können unterschiedlicher Ansicht sein. Viele Grüße, die Redaktion

  • Am 30. April 2013 um 18:26 von Alex

    Es lebt noch! Und das 6,5 Jahre später

    Liebe Grüße aus der Zukunft :P

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