Der Barcelona-Chip: Ist er wirklich das Allheilmittel für AMD?

In der Standardkategorie wird AMD Prozessoren mit 2 GHz und 1,9 GHz zum Preis von 389 Dollar beziehungsweise 319 Dollar auf den Markt bringen. Die energieeffizienten Opteron-Prozessoren wird es mit 1,9, 1,8 und 1,7 GHz geben.

Das sind niedrigere Geschwindigkeiten, als so mancher vom Barcelona erwartet hatte. Das könnte mit den Prognosen zu tun haben, die das Unternehmen zuvor zur Leistung des Barcelona im Vergleich mit Intel abgegeben hat. Wenn bei der Prozessorherstellung „technische Probleme“ auftreten, werden diese häufig dadurch gelöst, dass man den Chip niedriger taktet, bis die Probleme ausgebügelt werden können.

AMD plant, im vierten Quartal Hochleistungsvarianten mit 2,3 GHz herauszubringen, und wird wahrscheinlich die Taktrate steigern, wenn der Chipabsatz in Schwung kommt. Das Unternehmen zeigte auf seinem Analystentag im Juli einen Barcelona-Chip mit 3 GHz. Die Taktrate ist bei weitem nicht die einzige Maßeinheit für die Leistung eines Prozessors, aber sie ist ein wichtiger Faktor.

Daher wird AMD seine Prozessoren zunächst auch über ein neuer Messverfahren vermarkten, das entwickelt wurde, um den durchschnittlichen Energieverbrauch der Prozessoren zu ermitteln. Der Energieverbrauch ist für Unternehmen, die große Datenzentren aufbauen wollen, zu einem wichtigen Aspekt geworden. Die Kosten für die Versorgung von Datenzentren mit Strom und Kühlung werden zunehmend höher als die für die Anschaffung der Server, was die Prozessor- und die Serverbranche dazu zwingt, an energieeffizienteren Produkten zu arbeiten.

Aber AMD-Kunden, die sich auf die zuvor genutzte TDP-Messung (Thermal Design Power) zur Leistungsaufnahme verlassen hatten, haben zu viele Ressourcen für Kühlung und Stromversorgung verwendet, so Bruce Shaw, Director of Server and Workstation Marketing bei AMD. Das liegt daran, dass TDP entwickelt wurde, um Serverherstellern zu zeigen, wie viel Leistung der Chip im sehr selten eintretenden Maximalfall aufnehmen würde, sodass sie ihre Systeme entsprechend auslegen können, sagte er.

Nun wird AMD den Kunden die durchschnittliche Leistungsaufnahme des Prozessors angeben (Average CPU Power, ACP). „ACP soll die beste praxisnahe Schätzung der Leistungsaufnahme des Prozessors sein“, sagte Shaw. Hierdurch lässt sich den Kunden besser vermitteln, wie sie die Leistungsaufnahme von Opteron-Servern einschätzen können, sagte Shaw. AMD plant, auch weiterhin TDP-Werte herauszugeben, die für Server-Entwickler von Bedeutung sind, wird seine Kunden aber auf die ACP-Werte verweisen, die den zusätzlichen Vorteil haben, dass sie erheblich niedriger ausfallen als die TDP-Zahlen.

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Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Der Barcelona-Chip: Ist er wirklich das Allheilmittel für AMD?

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  • Am 24. September 2007 um 15:14 von Viktor Jedich

    Nicht das Allheilmittel aber besser als dargestellt.
    Der Barcelona erfüllt nicht ganz die Erwartungen, wird AMD aber in die Gewinnzone führen. 1.) guter Preis, CPU als auch Plattform 2.) niedrige Leistungsaufnahem, CPU als auch Plattform 3.) genug Performance um einen 1 GHz schnelleren Xeon (in einigen Bereichen) in die Wüste zu schicken 4.) trotz langsamerem Arbeitsspeicher höhere Transferraten

    Vergleiche:
    http://www.tecchannel.de/server/prozessoren/1729224/
    http://www.anandtech.com/IT/showdoc.aspx?i=3091

    So langsam kommt mir der Gedanke dass die Berichterstattung von ZDNet.de nicht unabhänig ist.

    • Am 25. September 2007 um 17:39 von Berger

      AW: Nicht das Allheilmittel aber besser als dargestellt.
      Naja, der Preis des Barcelona ist nicht umsonst so niedrig, seine niedrige Leistungsaufnahme entspricht ebenso seiner nicht überragenden Performance und dasss er in nur 3 von vielen dutzenden Bereichen den Xeon schlägt, ist auch kein Ruhmesblatt. Mal abwarten, was die höher getakteten K10-Versionen zu bieten haben. Bis dahin fällt die Wahl weiterhin auf Intel.

      • Am 7. November 2007 um 18:02 von Viktor Jedich

        AW: AW: Nicht das Allheilmittel aber besser als dargestellt.
        Sehr eingeschränkte Sicht auf die Dinge nicht? Schon mal auf Taktung und RAM geschaut? Aber gut, wer gerne mehr Geld für weniger Leistung ausgibt kann das gerne tun. Mit den Xeons kommt man sicher nicht in die Green500 liste.
        Greetz

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