SCO-Gruppe unterliegt im Prozess um Unix-Markenrechte

US-Bundesgericht bestätigt Novells Copyright an Unix und Unixware

Ein amerikanisches Bundesgericht hat Novells Anspruch auf die Markenrechte am Betriebssystem Unix bestätigt. Das Urteil beendet die jahrelangen Rechtsstreitigkeiten zwischen der SCO-Gruppe und Novell, IBM sowie Red Hat, die auch die Open-Source-Community und die Entwicklung des Unix-Derivates Linux belastet hatten.

Auf 102 Seiten hat sich Richter Dale Kimball mit den Argumenten auseinandergesetzt, welche die beiden Kontrahenten im Laufe der Jahre vorgebracht haben. Laut dem Gericht hält Novell nicht nur immer noch das Copyright an Unix und Unixware, sondern kann zusätzlich SCO anweisen, seine weiteren Klagen gegen IBM und andere Unternehmen einzustellen. SCO ist angehalten, den Weisungen zu folgen.

Das Urteil kann für die Gruppe noch weiter reichende Folgen haben. Denn das Gericht stellte fest, dass die einzigen Einnahmen in der Firmengeschichte von SCO aus Lizenzabkommen mit Sun und Microsoft stammen. Da Novell der Inhaber des Urheberrechts sei, das zu diesen Abkommen geführt habe, stehe dem Unternehmen auch eine Kompensation für die entgangenen Lizenzeinnahmen zu, heißt es im Urteil.

Teile der Open-Source-Gemeinde bewerteten die Entscheidung sehr positiv. „Das ist eine wichtige Nachricht für alle die sich für Open-Source-Software entscheiden“, erklärte beispielsweise der Geschäftsführer der Linux Foundation, James Zemlin, gegenüber der New York Times.

Themenseiten: Business, IBM, Novell, Red Hat, SCO

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5 Kommentare zu SCO-Gruppe unterliegt im Prozess um Unix-Markenrechte

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  • Am 13. August 2007 um 16:58 von Paul

    Endlich eine klare Entscheidung
    "Gut Ding will Weile haben"
    Endlich eine klare zukunftsweisende Rechtsprechung.

    • Am 13. August 2007 um 18:15 von Stefan

      AW: Endlich eine klare Entscheidung
      Das wird so weitergehen, MS wird wohl kaum zusehen das sich Teile seiner Kundschaft einfach so davon macht. Der naechste Streit koennte sich um Patente drehen die OpenOffice betreffen. Leider kann man den Prozess nicht einfach starten – so kann sich eine Verunsicherung breitmachen … nach dem Motto wenn ich OpenOffice verwende muss ich spaeter umstellen eine Lizenz fuer z.B. MS Office kaufen … dann lieber gleich 100$ pro Arbeitsplatz abdruecken und keinen weiteren Aufwand haben. Die Unsicherheit belastet die Ausbreitung von OpenSource.

  • Am 13. August 2007 um 17:59 von Stephan

    kann es noch eine Revision geben?
    Gibt es noch eine weitere Instanz, vor der SCO Einspruch einlegen kann?

  • Am 14. August 2007 um 16:28 von Steve

    Keine Folgen für Sun!
    Sun hat 1994 ALLE Rechte an SVR4 von Novell erworben, inkl. Source Codes und die Garantie, nach einmaliger Zahlung von ca. 83 Millionen Dollar nie wieder Lizenzgebühren zahlen zu müssen. Damit ist jede Diskussion, was Open-/Solaris angeht, vom Tisch. (siehe http://graegert.com/?p=486)

  • Am 14. August 2007 um 16:40 von Steve

    Der Streit kann weitergehen…
    …denn SCO wirft Novell unfähren Wettbewerb vor (Teil der Klageschrift) und Richter Kimball hat offen gelassen, welchen Betrag SCO an Novell zahlen muß, weil SCO in der Vergangenheit widerrechtlich Lizenzen an IBM verkauft hat. Es ist oftmals zu lesen SCO hätte auch an Sun lizensiert, was nicht stimmt, denn Sun hat SVR4 vollständig von Novell lizensiert bevor Novell die USG (Unix System Group) an SCO verkauft und UnixWare (basiert auf SVR4) an SCO lizensiert hat.

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