RIM drängt auf fremde Smartphones und PDAs

Virtuelle Blackberry-Lösungen für Windows Mobile und Symbian kommen im Herbst

Der Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) wird seine E-Mail-Services ab Herbst auch auf Windows-Mobile-Geräten anbieten. Das hat der RIM-Vizevorstand Jim Balsillie in einem Interview mit Euro am Sonntag angekündigt. Über die im April diesen Jahres erstmals erwähnte Applikationssuite Virtual Blackberry sollen die von Blackberry-Smartphones bekannten Funktionen wie Push-E-Mail, Kalender, Adressbuch und Instant Messaging auch auf Geräten mit anderen Betriebssystemen laufen.

Die Entwicklung einer derartigen Lösung für die Symbian-Plattform, die vor allem von Nokia und Sony Ericsson eingesetzt wird, bezeichnete Balsillie als nächsten logischen Schritt.
„Vor allem in Nordamerika, aber auch auf dem restlichen Markt stehen die Zeichen für Research in Motion derzeit nicht schlecht“, kommentiert Gartner-Analystin Roberta Cozza. Das Unternehmen konnte den eigenen Marktanteil im Segment PDA/Smartphones innerhalb eines Jahres von rund 6 auf 8 Prozent (erstes Quartal 2007) steigern. Im Segment der Smartphones habe RIM sicherlich von der Einführung des Pearls profitiert. Für den Erfolg in diesem Untersegment sei aber die Einführung weiterer ähnlicher Geräte erforderlich, so die Analystin.

Ob die Software-Suite sich gegen die bereits vorinstallierten Services auf Windows-Mobile-Geräten durchsetzen kann, bezweifelt Cozza. Tatsache ist, dass der Marktanteil der Windows-Mobile- und Symbian-Geräte zu groß ist, als dass der kanadische Hersteller einfach zur Tagesordnung übergehen könnte. Denn im PDA-Segment liegt Windows Mobile mit 62 Prozent aller Geräte weit vor RIM, das auf 18 Prozent kommt. Bei den Smartphones sind die Vorzeichen ähnlich. Hier sieht sich der Blackberry-Hersteller mit 5,7 Prozent Marktanteil der Dominanz der Symbian-Plattform mit aktuell 71 Prozent gegenüber.

RIM zufolge sollen die mit Virtual Blackberry ausgestatteten Geräte ein Interface aufweisen, das die Umgebung eines Blackberrys simuliert. Die Applikation unterstützt neben der bekannten Push-E-Mail-Zustellung auch die Touchscreen-Eingabe, Fünf-Wege-Navigation und Stylus-Bearbeitung. Durch die Software-Suite sollen für Blackberrys entwickelte Applikationen von Drittherstellern ebenfalls ihren Weg auf Windows-Mobile-Geräte finden. Wann die Symbian-Lösung auf den Markt kommen wird, steht noch nicht fest.

Themenseiten: Hardware, RIM

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

Noch keine Kommentare zu RIM drängt auf fremde Smartphones und PDAs

Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *