Billigtinte vor dem Aus? Krypto-Chips verhindern Piraterie

In einem viel beachteten Rechtsstreit verklagte 2003 Lexmark International – Druckerhersteller von Dell – den Spezialisten für Druckerverbrauchsmaterial Static Control Components, weil dieser einen Chip verkaufte, mit dem Lexmark-Drucker auch herstellerfremde Tintenpatronen akzeptierten. Lexmark verlor den Prozess letztlich, was aber andere Hersteller nicht daran gehindert hat, ihr Geschäft mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen.

Erst letzten Monat beschuldigte HPs deutsche Niederlassung den Schweizer Hersteller von Druckerzubehör Pelikan Hardcopy, er verwende die patentierte Tintenrezeptur von HP. Und letzte Woche wurde eine weitere Klage eingereicht mit der Begründung, Pelikan verkaufe recyclete Tintenpatronen als neuwertig. 2005 verklagte HP einen anderen Refiller von Tintenpatronen, Cartridge World, weil dieser eine Tintenrezeptur verwendete, die HP als Verletzung eigener Patente betrachtete.

Es gibt aber jenseits des Rechtsweges Möglichkeiten, sich die Nachahmer vom Hals zu halten. HP verwendet beispielsweise ein holografisches Sicherheitsetikett auf seinen Tintenpatronen, um sie als Original-HP-Produkte auszuweisen.

Eine Technologie wie die von CRI hat aber das Potenzial, zukünftige Prozesskosten zu sparen und Nachahmern schon frühzeitig im Herstellungsprozess das Geschäft zu vermiesen. Die Idee dürfte für viele Druckerhersteller verlockend sein, obwohl Unternehmen wie HP erst einmal abwarten wollen, bis der Chip von CRI auch tatsächlich verfügbar ist. „Falls es irgendeine Technologie gibt, die uns hilft, unser geistiges Eigentum zu schützen, wären wir natürlich wie jede andere Firma auch daran interessiert“, sagt Vice President Tuan Tran.

Themenseiten: Hacker, Security-Analysen

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

9 Kommentare zu Billigtinte vor dem Aus? Krypto-Chips verhindern Piraterie

Kommentar hinzufügen
  • Am 25. Juli 2007 um 18:01 von Artur Schmid

    Billigtinte
    Wie kann denn ein Nachfuellen von Druckerpatronen "geistiges Eigentum" verletzen? Hier wird allenfalls unertraegliche Gewinnsucht verletzt.
    Duerften Autoreifen nur mit autorisierter Luft vom Reifenhersteller aufgeblasen werden waere das nichts anderes.
    Solche Dinge sind doch absolut realitaetsfremd.

    • Am 26. Juli 2007 um 4:44 von dolf

      AW: Billigtinte
      moin !!

      ja das wird immer grotesker mit welchem schwachsinn pfründe gesichert werden sollen .

      habe auf nen drucker neukauf verzichtet weil der alte drucker noch ok ist .
      außerdem hat die patrone keinen chip und fast 40ml tinte .

      ach ja …..

      "Duerften Autoreifen nur mit autorisierter Luft vom Reifenhersteller aufgeblasen werden waere das nichts anderes.
      Solche Dinge sind doch absolut realitaetsfremd."

      das mag noch so sein …..

      wart´s nur ab ….

      auch damit lässt sich eines tages geld verdienen …

      " nur unsere autorisierte o2 arme luft mit dem neuen oxydations inhibator sorgt für ein langes reifenleben …."

      ;-))

      mal den teufel an die wand und er kommt auch …

      mfg

    • Am 26. Juli 2007 um 7:14 von dM

      AW: Billigtinte
      Wie in dem Artikel auch beschrieben wurde, wird z.Bsp. Pelikan vorgeworfen, die gleiche oder eine ähnliche Tintenrezeptur wie HP zu nutzen. Die Tinte ist ja nicht nur zum drucken da, mit Ihr wird ja auch z. Bsp. der Druckkopf gekühlt. Wenn jetzt also irgendjemand diese Rezeptur ohne Lizenz herstellt ist das ganz klar eine Verletzung "geistigen Eigentums".

      Und seid mal ehrlich – jeder von euch würde es genau so handhaben wenn er der Chef von HP oder Lexmark wäre… Schei** Doppelmoral!

    • Am 26. Juli 2007 um 9:59 von Ray

      AW: Billigtinte
      Bald müssen wir wahrscheinlich auch den Treibstoff von unserem Autohersteller kaufen, weil deren Treibstoff ja vieeeel besser und vieeeel umweltfreundlicher ist… :-))))

  • Am 26. Juli 2007 um 12:00 von bpm

    Ärgerlich, aber…
    … das Geschäftsmodell sieht halt vor, die Drucker über die Tinte zu quersubventionieren. Das ist ja auch bei Spielkonsolen so, dass die Games überteuert sind um damit die hohen Entwicklungskosten zu finanzieren.

    Pelikan zB hat ja keine Entwicklungskosten für die Drucker und muss mit der Tinte nicht deren Entwicklung finanzieren und kann daher als Nutzniesser der Entwicklungsaufwände anderer günstigere Tinte verkaufen.

    Dass das so nicht geht, ist ja klar. Die Alternative wäre wohl teurere
    Drucker und freie Tintenwahl. Wenn dafür Nachfrage besteht, wird der Markt bestimmt früher oder später so ein Gerät hervorbringen.

    Beides (günstiger Drucker + günstige Tinte) geht halt nicht, auch wenn der Konsument das gerne hätte.

  • Am 26. Juli 2007 um 13:42 von Marc

    Protektionissmus
    Es kommt noch so weit, dass wir auf einen WC-Rollenhalter nur noch WC-Rollen des entsprechenden Herstellers montieren dürfen.
    Würden die Druckerhersteller die Drucker wieder zu korrekten Preisen verkaufen, könnten auch sie wieder vernünftige Patronenpreise verlangen. Was zur Zeit ab geht ist eigentlich ein Beschiss des Kunden, denn dieser kauft für "billiges" Geld einen Drucker, der nicht einmal volle Tintenpatronen hat!

  • Am 30. Juli 2007 um 21:14 von Bluebird

    Billigtinte und Open Hardware
    Warum starten die Refiller nicht ein Open Hardware Projekt, entwickeln einen robusten Drucker und alle können Tinte verkaufen. Jedes Jahr 100 neue Druckermodelle braucht wowiso keiner.

  • Am 20. Februar 2008 um 17:13 von Martin

    Alles Abzocker
    Ich kaufe mir nur einen Drucker der auch preiswerte Tinte akzeptiert.
    Oder kauft Ihr euch ein Auto das nur mit dem Superteuren Sprit einer besonderen Tankstelle fährt.
    Diese Abzockermafia ist doch das übelste was es gibt. Plagiatfälschung ist etwas anderes als preiswerte Nachbauten.
    Meinen jetzigen Drucker kaufte ich, weil er Billigpatronen für 1€ akzeptiert-trotz Chip.

  • Am 24. März 2008 um 11:22 von RM

    Teure Tinte??
    vor 8-9 Jahren hat ein Drucker der weniger konnte als heute ein 30€ Drucker noch über DM 800,– gekostet, die Tinte war im Verhältnis genauso teuer wie heute und in den meisten Fällen war auch der Verbrauch in ml damals höher als heute. Was wollt Ihr seid froh das Drucker zum Massengut geworden sind, wenn sich das Geschäft für den Hersteller über die Tinte nicht rechnet kann er nicht produzieren, billige Tinte und billige Drucker bei gleichzeitigen Entwicklungskosten geht nicht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *