DSL-Alternative: Preiswertes Highspeed-Internet über Kabel

Häufig wird der Internetzugang über TV-Kabel auch als „DSL über Kabel“ bezeichnet. Mit DSL hat das Kabelnetz allerdings nichts zu tun. Die Kupferkoaxialkabel übertragen in einem Frequenzbereich von 5 bis 826 MHz. Die Übertragung geschieht nach dem so genannten Euro-Docsis-Standard (Data over Cable Service Interface Specification) in der aktuellen Spezifikation 2.0. Hierbei wird eine maximale Bandbreite von insgesamt 6,4 MHz verwendet. Die maximale Übertragungsleistung beträgt 36 MBit/s im Downstream und 10 MBit/s im Upstream. Der noch nicht verabschiedete Standard Euro-Docsis 3.0 soll sogar 160/120 MBit/s (Down-/Upstream) bieten.

Im Telefonnetz steht die Leitung von der Telefonsteckdose bis zum DSLAM dem Kunden exklusiv zur Verfügung, während sich die Kabelkunden innerhalb eines „Kabelstrangs“ die Bandbreite teilen müssen (Shared Network). In den nicht modernisierten Gebieten hängen ganze Stadtbezirke an einem Kabelstrang. Dort wäre nur eine Versorgung von wenigen Haushalten möglich.

In den modernisierten Gebieten sind die Hauptstrecken mittlerweile durch mehradrige Glasfaserleitungen ergänzt worden, die pro Ader maximal 160 GBit/s transportieren. Nur noch wenige Straßenzüge hängen am gleichen Kupferstrang, sogenannten Clustern. Je nach Bebauungsdichte müssen sich heute 1500 bis 6000 Haushalte die Bandbreite teilen.

Würden die Kabelgesellschaften tatsächlich Anschlüsse mit 10 MBit/s Upstream anbieten, könnten in einem Cluster maximal 30 bis 40 Haushalte angeschlossen werden. Daher begrenzen die Netzbetreiber den Upstream deutlich. Kabel BW erlaubt maximal 2,5 MBit/s, während Kabel Deutschland gar nur magere 768 KBit/s anbietet. Aber auch damit lassen sich nicht 6000 Haushalte anschließen. Wenn die Bandbreite ausgeschöpft ist, muss das Kupfernetz weiter segmentiert und die Clustergröße verringert werden. Kommt die Kabelgesellschaft mit dem Ausbau nicht nach, können keine weiteren Haushalte angeschlossen werden. Ziel ist ein Cluster mit maximal 500 Haushalten. Dies wäre ausreichend, um nach dem neuen Euro-Docsis-3.0-Standard sämtliche Anschlüsse mit 4 bis 5 MBit/s Upstream und einem Vielfachen davon im Downstream zu versorgen.

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