Google-Blogs sind Spammer-Paradies

Suchmaschine duldet Missbrauch von Weblog-Dienst

Der von Google betriebene Blog-Service Blogger.com hat sich zum wahren Spammer-Paradies entwickelt. Wie der Guardian berichtet, sind geschätzte drei Viertel aller Weblogs auf der Seite nur inhaltsloser Spam. Google selbst scheint den Missbrauch seines Services zu dulden und unternimmt bislang wenig, um die so genannten „Splogger“ zu vertreiben.

Spam-Blogs (Splogs) werden dazu benutzt, um auf dubiose Weise Geld zu verdienen. Die Urheber solcher Splogs versuchen, möglichst weit vorne in Suchmaschinenrankings zu landen. Dazu befüllen sie ihre Weblogs mit fragwürdigen oder auch gestohlenen Inhalten und setzen Googles Werbeservice Adsense ein, um pro Mausklick abzukassieren. Es gibt vermutlich Millionen von Spam-Blogs, die regelmäßig von den Betreiberfirmen entfernt werden. Bei der Echtzeitsuchmaschine Technorati spricht man zum Beispiel von 3000 bis 7000 Splogs, die täglich neu ins Leben gerufen werden.

Die Seite Blogger.com wurde mittlerweile in eine Art Teufelskreis hineingezogen. Google selbst bekommt Geld von Werbetreibenden, damit bezahlt Google seine Adsense-Publisher. Von diesen wiederum sind viele auf den Geschmack gekommen, Splogs zu betreiben oder sogar professionielle Splogger einzusetzen, die den Job dann ausführen. So wandert das durch Spam generierte Geld von einer Hand zur nächsten.

Google hat bisher keine klare Stellung zu dem Splog-Problem bezogen. Immerhin verdient auch die Suchmaschine daran, sobald jemand auf eine Anzeige in einem Splog klickt. Offiziell heißt es, Google habe immer die Politik verfolgt, das Publizieren von Weblogs zu unterbinden, die nur auf Werbung ausgerichtet seien.

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5 Kommentare zu Google-Blogs sind Spammer-Paradies

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  • Am 13. Juli 2007 um 18:11 von Ernst Probst

    Google-Blogs sind Spammer-Paradies
    Manche Menschen testen immer, wie weit sie gehen können. Soweit ich weiß, ist es gar nicht möglich, dass immer dieselben User/innen auf Google AdSense-Werbung klicken und damit Geld verdient wird. Das wird rasch bemerkt und hat Konsequenzen.

    • Am 14. Juli 2007 um 10:27 von Der Skeptiker

      AW: Google-Blogs sind Spammer-Paradies
      Es stellt sich die Frage, wo die Grenze zwischen Blog und Splogs gezogen wird.

      Beispiel: Was ist ein Corporate Blog, das im Grunde ja den Bekanntheitsgrad des Unternehmens erhöhen will.

      Ist das keine Werbung?

      Und wo zieht man die Grenze? Ist ein Corporate Blog von Daimler oder Siemens ok – aber das Blog eines kleinen Viagra-Clones vertreibenden Unternehmens nicht?

      Die Grenze ist weich und fließend.

  • Am 15. Juli 2007 um 11:51 von Google Contra

    No more Google !
    Dieses Spamming ist von Google nicht nur geduldet, sondern bestimmt auch gewollt.
    Dass Google selbst in meinen Augen an Seriösität verloren hat, daran ist der Suchkrake selber schuld. Wenn man dort nach Begriffen sucht, dann tauchen zuerst einmal Shops und Internethändler auf. Blättert man in den Suchergebnissen weiter, dann stösst man vielleicht irgendwann auf das, was man wirklich gesucht hat. Ein anderer Punkt ist das Verhalten des Crawlers. Der hält sich seit einigen Monaten nicht mehr an die Regeln. Wenn man ihm mit "Deny" in der Datei "robots.txt" das Durchforsten von bestimmten Ordnern einer Website verbieten will, dann hält der sich da einfach nicht daran. Aber jetzt ist Schluss mit diesem Unfug. In .htaccess kriegt der GoogleBot jetzt den Zugriff verweigert – für immer. Und Cookies speichert Google auch nicht mehr auf meinem PC. Was bei Google so vorbildlich angefangen hat, ist zum Albtraum für Webuser geworden. Nur leider bekommen die Meisten das garnicht so recht mit !

    • Am 15. Juli 2007 um 11:53 von Google Contra

      AW: No more Google !
      PS: Natürlich nicht "Deny" sondern "Disallow" .

    • Am 16. Juli 2007 um 11:18 von Robert Wellmann

      AW: No more Google !
      Nichts für ungut, aber wie bescheuert sind die Internet User eigentlich? Google kam und alle waren in Google verliebt. Diese netten Menschen verschenken eine coole Toolbar, verschenken Google Earth, verschenken Verwaltungsprogramme. Kritiker wurden die ganze Zeit als paranoid dargestellt. Alle wollten Google obwohl klar war, wohin das führt.

      Was Microsoft auf dem Heim-PC ist, ist Google im Internet: Monopolist. Nur dass Google gefährlicher ist, weil Google aktiv online-Inhalte kontrolliert.

      Und plötzlich fluchen so viele auf Google. Mensch Leute, vorher nachdenken! Jetzt haben wir den Salat und Google am Hacken! Und es wird in Zukunft noch sehr sehr lustig mit Google => http://media.aperto.de/google_epic2015_de.html

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