Studie: Online-Käufer zu Datenschutz-Aufpreis bereit

Vier Prozent höherer Preis erweist sich in Test als angemessen

Forscher der Carnegie Mellon University haben in einer Studie herausgefunden, dass Online-Einkäufer bereit sind, mehr zu bezahlen, wenn ihre privaten Daten besser geschützt werden. Etwa 60 Cent pro 15 Dollar Umsatz wurde von den Testpersonen im Schnitt für eine bessere Privatsphäre ausgegeben. Das entspricht vier Prozent.

Die Testpersonen im Alter zwischen 18 und 71 Jahren wurden aufgefordert, bestimmte Produkte online einzukaufen – unter anderem sehr private Gegenstände wie ein Sexspielzeug. Hierfür sollten sie die Suchmaschine Privacyfinder benutzen. Mit dieser Suchmaschine wird neben den Ergebnissen auch eine Bewertung der Datenschutz-Qualität der jeweiligen Seite angezeigt. Um einen Sparanreiz zu schaffen, durften die Probanden nach dem Einkauf das übrige Geld behalten.

„Es gibt bislang so viele Studien, die behaupten, dass die meisten Online-Käufer ihre Privatsphäre für niedrigere Preise aufgäben. Doch wir haben jetzt belegt, dass das Gegenteil der Fall ist“, sagt Lorrie Cranor, Direktorin des Carnegie Mellon Usable Privacy and Security Lab (CUPS).

In der aktuellen Studie hatten die Forscher keinen Einfluss auf die Preisdifferenzen zwischen den einzelnen Seiten, da sie die Händler nicht über die Untersuchung informiert hatten. In einem nächsten Schritt wollen sie allerdings mit den Anbietern zusammengearbeiten, um noch genauer differenzieren zu können, was Käufer tatsächlich für mehr Datenschutz zahlen würden.

Der Report könnte Verisign Auftrieb geben. Das Unternehmen hatte im vergangenen Dezember in Zusammenarbeit mit Microsoft ein Tool auf den Markt gebracht hat, das die Adressleiste grün einfärbt, wenn die besuchte Site ein so genanntes Extended Validation Certificate (EV SSL) aufweist. Derzeit testet Verisign das Tool mit dem Online-Discount-Store Overstock. „Overstock bestätigt, dass es mit der Extended Validation eine 8,5 Prozent geringere Abbruchrate hat“, sagt Mark McLaughlin, Vizepräsident von Verisign. Momentan funktioniert das Tool allerdings nur zusammen mit dem Internet Explorer. Dennoch hofft Verisign, dass die Konsumenten bald die grüne URL automatisch als Zeichen für eine sichere Webseite akzeptieren.

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