Musikhändler CD Wow muss Rekordstrafe zahlen

Britischer Phonoverband gewinnt Rechtsstreit gegen asiatischen Konzern

Die britische Musikindustrie hat einen millionenschweren Rechtsstreit gegen einen asiatischen CD-Händler gewonnen. Das Unternehmen CD Wow aus Hong Kong muss einem ungewöhnlich harten Urteil zufolge 40 Millionen Pfund (rund 59 Millionen Euro) Schadensersatz an mehrere Labels bezahlen. CD Wow hatte aus internationalen Preisschwankungen unrechtmäßig Profit geschlagen, lautet die Urteilsbegründung. Der Sieg über den CD-Händler ist einer der größten Erfolge für die britische Musikindustrie in den vergangenen sechs Jahren, in denen die großen Labels immer wieder wegen Copyright-Verletzungen vor Gericht gezogen waren.

„CD Wow hat das seriöse Geschäft von britischen Händlern und Plattenfirmen untergraben, indem immer wieder CDs und DVDs illegal aus Asien importiert wurden. Und das trotz richterlicher Beschlüsse, die dieses Vorgehen untersagten“, sagt Geoff Taylor, Chief Executive des Branchenverbandes British Phonographic Industry (BPI).

Laut Anwalt John Enser, der mit seinem Team die BPI vor Gericht vertreten hatte, wird das strenge Urteil gegen CD Wow künftig Vorbildwirkung haben. Händler, die versuchten, den so genannten „grauen Markt“ auszunutzen – also in Billigpreisländern einzukaufen und anderenorts wieder zu verkaufen – würden nun eher davor zurückschrecken, so Enser gegenüber der „Financial Times“.

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3 Kommentare zu Musikhändler CD Wow muss Rekordstrafe zahlen

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  • Am 30. Mai 2007 um 16:41 von Darkwing

    CD Wow
    Globalisierung ist immer dann gut, wenn sie den Unternehmen nützt.
    Globalisierung ist immer dann schlecht, wenn der Verbraucher evtl. den klitzekleinsten Nutzen daraus ziehen kann.

    Eine CD ist eine CD, da ist es mir egal ob die aus dem grauen, dem weißen oder dem kunderbunten Markt stammt.
    Allerdings muß man bei CD Wow i.d.R. auf den Kopierschutz "verzichten"…

    • Am 31. Mai 2007 um 8:26 von Dirk Faßbender

      AW: CD Wow
      Wenn die CDs von den Labeln hergestellt und vertrieben wurden, ist das Urteil nicht zu verstehen. Das Label will CDs verkaufen, schön und gut, hat es aber doch auch. Nur weil es Länder gibt, in denen weniger zu verdienen gibt als in anderen, wird hier mittels Rechtsverbiegung und unter Hinweis auf das Copyright versucht, die Märkte total zu kontrollieren. Es mag rechtlich einwandfrei sein, wenn ein Unternehmen den Händlern vorschreibt, die Ware nicht an andere Händler weiterzuverkaufen, aber freier Welthandel sieht eigentlich anders aus. Allerdings kann man als Endverbraucher ja auch selbst im Billigland einkaufen. Das kann einem keiner verbieten. Noch nicht!

  • Am 3. Juni 2007 um 17:15 von Hans Willi Stockschläger

    CD WOW
    Ich bin von diesem Urteil etwas erschüttert immerhin bestelle ich gerne dort und habe bisher ausschließlich gute Erfahrungen gemacht! Dort habe ich viele Import DVDs bekommen die es in Deutschland nicht gibt da unsere DVDs bekanntlich nicht die besten sind. Ich hoffe nur das dieses Urteil keine Auswirkungen auf das laufende Geschäft haben werden da ich, selbst wenn der Anbieter den Landen dicht machen muss oder die Preise steigen sollten, bei einer Umsatzsteuer von 19% in diesem Land bestimmt keine CDs mehr im normalen Geschäft kaufe oder ein Album für 10 € bei I-Tunes in billiger MP3 Qualität herunterlanden werde. Die Musikindustrie wird somit an mir so oder so kein Geld verdienen.

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