Grüner Laser soll aus Handys Projektoren machen

Größte Probleme sind Preis und Stromverbrauch

Corning, ein auf Glasfaser-Komponenten spezialisierter Hersteller aus New York, hat jetzt grüne Mini-Laserdioden vorgestellt. Damit soll der Markt für Kleistprojektoren, beispielsweise von einem Handy aus, neue Impulse erhalten.

Nach Angaben von Corning ist der grüne Laser heller als die bislang erprobten rote Laserdioden. Mit den neuen Dioden sei es möglich, bei einem Projektorvolumen von nur einem Kubikzentimeter eine Lichtleistung von 10 bis 20 Lumen zu erzeugen, womit sich ein Bild von neun bis zwölf Zoll Bilddiagonale projizieren lasse.

Microvision plant bereits, Cornings grüne Laserdiode in seine Pico-Projektoren zu verbauen. Damit sollen Breitwandbilder in DVD-Qualität möglich werden. Der Projektor selbst wird weniger als sieben Millimeter dick sein.

Die Erweiterung von Palmtops und Handys um einen Miniprojektor ist kein neues Konzept, doch gibt es dabei noch eine Vielzahl an ungelösten Problemen. Damit der Projektor in ein normales Handy passt, darf er nicht mehr als vier bis sechs Kubikzentimeter an Platz einnehmen. Zwar haben einige Firmen dieses Problem mittlerweile gelöst, doch der damit verbundene Preis macht eine Vermarktung praktisch unmöglich: Der kleinste Projektor auf dem Markt kostet derzeit etwa 1000 Dollar. „Das derzeitige Problem ist, dass die Laserprojektion mindestens hundertfach zu teuer ist, um sie in einem Consumerprodukt zu nutzen“, so Mattthew Brennesholtz, Analyst bei Insight Media. Doch Corning und Novalux, ein weiterer führender Entwickler grüner Laserdioden, sagen übereinstimmend, dass die neuen grünen Laser mit der Zeit ein akzeptables Preisniveau erreichen könnten.

Der Preis ist nur die eine Schwierigkeit. Eine andere ist der Strombedarf, denn ein solcher Projektor darf höchstens ein Watt von der Handybatterie für sich abzweigen. Doch nach Angaben von Brennesholtz verbraucht selbst der kleinste Projektor, den es heutzutage gibt, normalerweise zwischen zwei bis drei Watt. „Die Effizienz der Projektoren muss wesentlich erhöht werden, bevor die Handyhersteller bereit sind, sie in ihre Produkte zu integrieren.“

Neben grünen Lasern befinden sich auch andere Laser-Technologien in der Erprobung. So stellte Texas Instruments auf der jüngsten CES seine eigene DLP-Technologie (Digital Light Processing) für einen ultramobilen Projektor vor. Gegenwärtig werden auf diesem Markt aber noch überwiegend LEDs (Light-Emitting Diodes) als Strom sparende Alternative genutzt, zum Beispiel die Systeme der finnischen Firma Upstream Engineering. Allerdings erzeugen LED-Projektoren nicht so helle Bilder.

Da also Auflösung und Helligkeit dieser taschengroßen Projektoren bislang noch nicht die Qualität eines LCD-basierten Projektors erreicht haben, wird es wohl noch etwas dauern, bis sie Einzug in andere Geräte wie Handys oder PDAs halten können.

„Projektoren, die halb so dick sind wie ein Kartenstapel und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit zur Darstellung von brillanten Bildern und Videos haben, wird es erst ab 2008 in großem Umfang geben“, meint Stephen Baker, Analyst bei der NPD-Group.

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