SAPs US-Chef McDermott rät: Von Deutschland lernen!

ZDNet: Netweaver ist eine offene Plattform, über die sich theoretisch auch die von Oracle akquirierten Systeme integrieren ließen. Warum bewerben Sie das nicht?

McDermott: Brauchen wir gar nicht. Es hat sich schon längst bei den Oracle-Kunden herumgesprochen, dass die beste Integrationsplattform für Peoplesoft HR und Siebel CRM Netweaver ist. Und ich bin sicher, dass wir noch viele solcher Integrationen vornehmen werden, bevor Oracle mit seiner Fusion-Middleware einen ähnlichen Leistungsstand erreichen kann.

ZDNet: Oracles jüngste Akquisition war der Business-Intelligence-Spezialist Hyperion. Der BI-Markt scheint heiß zu werden. Wie reagiert SAP darauf?

McDermott: SAP hat schon längst BI und Analytics in seine Plattform integriert. Wir haben 35 Jahre Erfahrung in mehr als 26 Industrien. Daraus haben wir die Messverfahren entwickelt, die gebraucht werden, um Unternehmensleistungen zu messen.

ZDNet: Das beschränkt sich auf die Daten in den SAP-Systemen – wie aber verhält es sich mit den anderen Datenbeständen, die ebenfalls zu analysieren sind?

McDermott: Unsere offene Plattform Netweaver erlaubt das Anbinden von vielen Systemen, auch BI-Systemen. Es gibt bereits viele Hyperion-Anwender die ebenfalls SAP einsetzen. Aber auch Cognos, Business Objects und viele andere arbeiten schon lange äußerst erfolgreich mit uns.

ZDNet: Netweaver ist anfangs bei vielen IT-Chefs auf Skepsis gestoßen. Wie sieht der Markt dafür heute aus?

McDermott: Im vorigen Jahr hat Netweaver 754 Millionen zum Umsatz beigetragen, 22 Prozent davon waren Stand-alone-Installationen. Wir haben 2006 ein Wachstum des Netweaver-Umsatzes von 55 Prozent gesehen. Ich meine, diese Zahlen sprechen für sich.

ZDNet: Das ist beachtlich. Aber was wird denn abgelöst: R/3 bestimmt, Oracle wohl auch. Doch gibt es endlich auch einen Schub in die Richtung, dass die überalterten und wartungsintensiven Legacy-Systeme abgeschaltet werden?

McDermott: Ja, diesen Trend gibt es in der Tat, wenn auch sehr langsam. Ein Abschalten erfolgt immer erst nach einem sehr intensiven Parallelbetrieb. Schließlich sind viele dieser Systeme 20 bis 30 Jahre alt, und es gibt kaum noch jemanden, der sich damit auskennt. Somit weiß man auch nicht genau, was diese Systeme alles genau machen.

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