Handy-Anwendungen: Welche Plattform kann sich durchsetzen?

Eine weitere, zunehmend populäre Umgebung ist Brew (Binary Runtime Environment for Wireless – binäre Ausführungsumgebung für Handys). Brew ist eine einfache Client-Anwendung mit 150 KByte und enthält verschiedene APIs, die es Entwicklern ermöglichen, Softwareanwendungen für Handys zu schaffen. Das heißt sie können für Brew-Geräte schreiben, ohne etwas über den Bausteinsatz des Gerätes wissen zu müssen.

Microsoft hat das Windows-Mobile-Betriebssystem als geeignete Plattform für Handys hauptsächlich in dem eher geschäftlich orientierten Smartphone-Bereich forciert.

Laut Angaben eines Spezialisten für mobile Lösungen von Microsoft Australien, Rick Anderson, gibt es circa 18.000 kommerzielle Windows-Mobile-Anwendungen. Windows Mobile ist auf einer Vielzahl von Handys von Unternehmen, zum Beispiel O2, Imate, HTC und Hewlett-Packard. Samsung hat sich bei seinem SGH-i600 für Windows Mobile entschieden, und Palm bereitet ebenfalls ein Gerät auf Basis von Windows vor.

Anderson vermutet, dass Microsoft hart daran arbeite, den Wissensstand seiner Handy-Entwickler durch Schulungen zu erhöhen, und hat Mobile 2 Market ins Leben gerufen, ein Programm, das Anwendungen prüft und zertifiziert.

„Wir wissen ganz genau, wie wichtig unsere Entwickler für uns sind“, sagt Anderson. „Wir sind sehr bemüht, sie auf unsere Seite zu bringen, da uns bewusst ist, dass wir ihre Anwendungen benötigen, um letztendlich erfolgreich zu sein.“

In ähnlicher Form forcieren Sun und Adobe ihre Entwicklungsprogramme. Die bei Sun zuständige Softwareproduktmanagerin für Australien und Neuseeland, Laurie Wong, meint, Java ME würde ein zunehmend wichtiger Bestandteil für das Entwicklernetzwerk von Sun. Alle drei Monate veranstalte das Unternehmen lokale Entwicklertage, auf denen verschiedene Sitzungen mit ME durchgeführt würden. Sämtliche Toolkits für Java ME sind kostenlos erhältlich, und die ME-Entwickler könnten im Rahmen ihrer Anerkennung einen ähnlichen Lernprozess wie normale Java-Entwickler durchlaufen.

Die Probleme mit Kompatibilität und Gerätekonfiguration bereiten immer noch Kopfzerbrechen. Da das Aussehen nach wie vor ein wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung der Verbraucher ist, wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis eine Standardisierung der Funktionen erreicht wird – wenn das überhaupt jemals der Fall sein wird. In der Zwischenzeit sind viele frustrierte Entwickler dazu übergegangen, ihren eigenen Weg zur Bewältigung dieses Problems zu suchen.

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