Burton: Vorsicht vor Google Apps

Das Analystenhaus hat die Strategie von Google im Bereich Unternehmensanwendungen untersucht. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus. Langfristig aber setze sich On-demand-Software immer mehr durch, sagt Burton voraus.

Kostenersparnisse, ein geringerer Bedarf an IT-Infrastruktur und eine unkomplizierte Lizenzvergabe sind nur einige Gründe für die wachsende Beliebtheit des Software-as-a-Service-Modells (SAS) beziehungsweise Software-on-demand. Nun ist auch Google mit seinen Google Apps Premier Edition in den Markt eingestiegen. Das Unternehmen setzt sich mit diesem Vorstoß über traditionelle Softwaremodelle hinweg, wie sie bislang Microsoft, IBM und Oracle angeboten haben.

On-demand weicht von regulären Softwarelösungen in verschiedener Hinsicht ab: Die Applikationen sind vergleichsweise preisgünstig, fast immer verfügbar, umfassend einsatzfähig und voll entwickelt. Ein wichtiger Aspekt wird bei SAS jedoch häufig übersehen – das Ansehen des jeweiligen Anbieters.

„SAS erfordert signifikante Veränderungen der traditionellen Rolle von IT“, so Lyn Robison, Analyst bei der Burton Group. „Um nur eine Sache zu nennen: Mit On-demand werden Geschäftsdaten des Unternehmens nach außen gegeben. Wenn sich Unternehmen entscheiden, ihre geschäftskritischen digitalen Informationen einem Dritten anzuvertrauen, sollten sie nicht nur dessen Dienstleistung unter die Lupe nehmen, sondern auch dessen Geschäftsgebaren und Unternehmenskultur.“

Guy Creese, ebenfalls Analyst bei der Burton Group, bestätigt: „Google Apps Premier Edition ist ein sehr interessantes Angebot. Trotzdem sollten sich die Unternehmen nicht allein vom günstigen Preis leiten lassen, sondern genau prüfen, was sie tatsächlich unterschreiben. Es gehört zur Unternehmenskultur von Google, Chaos als Normalzustand zu betrachten und damit umzugehen. Beispielsweise preist das Unternehmen Beta-Versionen seiner Produkte an und weist stolz darauf hin, dass es keine Roadmap dafür gibt. Das kann potentielle Kunden derart verunsichern, dass sie sich kurzfristig doch gegen das Angebot von Google entscheiden.“

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