EU-Politiker sollen Steuererhöhungen mit PC-Spiel testen

"Anno 1701" hält in Brüssel Einzug

Sunflowers nutzt das aktuelle Aufbaustrategiespiel Anno 1701, um EU-Politiker von Steuererhöhungen abzuhalten. Mit dem Slogan „Erst Anno 1701 spielen, statt direkt mit uns!“, wurde das Spiel je sechs Abgeordneten aus verschiedenen EU-Ländern überreicht.

Sie sollen so aufgefordert werden, geplante Steuererhöhungen in Hinblick auf ihre Auswirkungen vorab spielerisch zu „testen“. Das Ziel der Spielübergabe an ausgewählte EU-Abgeordnete, darunter Mitglieder des Haushaltskontrollausschusses und des Ausschusses für Wirtschaft und Währung aus Deutschland, Österreich, Großbritannien sowie Frankreich und Italien lag darin, Politikern in ihren Beschlüssen über Steuerentscheidungen einen Spiegel vorzuhalten.

„Obgleich der Spaß bei der Aktion und nicht die Erschaffung einer Paralleldemokratie im Vordergrund steht, sollen Politiker nun auch spielerisch erleben, was passiert, wenn sie an der Steuerschraube drehen“, sagte Sunflowers-Sprecherin Elke Müller. Starke, unverhältnismäßige Steuererhöhungen führen in Anno 1701 unmittelbar zu Protesten der Bevölkerung. In welcher Dimension, ist abhängig von jedem Spieler. Werden Steuern hingegen gesenkt, stimmt dies auch die ehemals erzürnte Volksseele wieder mild.

Das in der Entwicklung über zehn Millionen Euro teure Anno 1701 gilt als eine der aufwendigsten deutschen Spieleproduktionen im Jahr 2006. Inhaltlich knüpft der dritte Teil dort an, wo seine beiden Vorgänger aufhörten: Im Zeitalter der Entdeckungen und des Seehandels kann der Spieler seine eigene neue Welt kreieren. Mit vorausschauender Strategie lassen sich zunächst Dörfer und Städte sowie später sogar gigantische Metropolen aufbauen.

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2 Kommentare zu EU-Politiker sollen Steuererhöhungen mit PC-Spiel testen

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  • Am 21. März 2007 um 12:58 von Lutz

    Steuererhöhungen
    Da wird wohl zu viel Verstand von den Politikern erwartet.

  • Am 22. März 2007 um 13:55 von cenjur

    Die EU-Politiker waren sofort bereit, der Rat nicht, DAS ist die Aussage!
    "Obwohl nach mehrmaligen Anfragen die EU-Ratspräsidentschaft in Brüssel nicht bereit war, das Spiel entgegenzunehmen, freut es uns umso mehr, beim Europäischen Parlament Gehör zu finden", verdeutlicht Gudrun Seidl, Fachjournalistin für EU-Recht und EU-Politik des cenjur, im Gespräch mit pressetext."

    Die EU-Politiker im Europa-Parlament Strasbourg erklärten sich – im Gegensatz zur EU-Ratspräsidentschaft – sofort zu dieser Aktion bereit, die einer Idee des 22-jährigen Politikwissenschaftsstudenten Andreas Seidl entstammte! Es ginge ja letztlich um die Zukunft der Jugend.

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