Phonoverbände attackieren Steve Jobs

Musikwirtschaft und Apple schieben sich schwarzen Peter gegenseitig zu

Die deutsche Musikwirtschaft ist nicht angetan von Steve Jobs‘ Forderung, den Kopierschutz abzuschaffen. „Der Vorstoß von Steve Jobs ist ebenso durchsichtig wie scheinheilig“, sagt Michael Haentjes, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände (IFPI). Haentjes glaubt, das Apple mit diesem Schritt versuche, das Problem mit dem eigenen Kopierschutz zum Problem der gesamten Musikindustrie zu machen.

Apple hatte die großen Labels dazu aufgefordert, digitale Musikdateien ohne Kopierschutz anzubieten. Hintergrund ist ein Rechtsstreit zwischen mehreren europäischen Verbraucherschutzverbänden und Apples Musicstore Itunes. Die Verbraucherschützer fordern von Itunes die uneingeschränkte Interkompabilität von legal erworbenen Musikdownloads. Apples Digital-Rights-Management-System (DRM) Fair Use verhindert dies derzeit.

Apple willigte in Gespräche mit den Verbraucherschützern ein und behauptet, dass es aufgrund des Drucks aus der Musikindustrie das DRM nicht abschaffen könne. Apple und die Musikindustrie schieben sich aber den schwarzen Peter gegenseitig zu.

Die Musikindustrie wiederum betont, dass sie von Apple bereits mehrmals gefordert habe, den Kopierschutz Fair Play für andere Anbieter zu lizenzieren, um Interoperabilität zu gewährleisten. „Für Apple ist die Strategie, ein für andere Anbieter geschlossenes DRM-System von Software (Itunes) und Hardware (Ipod) einzusetzen, der Schlüssel zum Erfolg gewesen“, sagt Haentjes. So lange es ein Missverhältnis zwischen legalen und illegalen Musik-Downloads gibt, könne man es niemanden verdenken, sein geistiges Eigentum zu schützen. Laut IFPI war die Zahl der illegalen Musik-Downloads mit 420 Millionen Tracks 2005 rund 20 Mal höher als die Zahl legal verkaufter Downloads.

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10 Kommentare zu Phonoverbände attackieren Steve Jobs

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  • Am 8. Februar 2007 um 10:58 von Lutz

    DRM
    Und das DRM von Windows macht das nicht auch????
    Xxxx Spiel und die Dummen sind wieder mal die Kleinen. (Hörer für Minimajo-xx Weini)

  • Am 8. Februar 2007 um 11:01 von Lutz

    DRM unter Windows
    http://www.golem.de/0609/47890.html

    Lesen, dann verstehen und dann kommentieren.

    • Am 8. Februar 2007 um 13:06 von no drm man

      AW: DRM unter Windows
      tja, wer so dumm ist, und dieses mist DRM zeugs auch noch kauft, der soll damit auch leben!!!

      es gibt immer altenativen, ich hab einen mp3 player auch ohne apple bekommen (ja, sowas geht). und siehe da, der hat null DRM :)

      und musik kaufe ich grundsätzlich nicht mit DRM. ich war weder bei itunes bisher, musicload noch bei dem zune schrott. auch in heutigen zeiten kann ich legal musik erwerben, was ich letztendlich als mp3 vorliegen habe.

      das ist wie windows und open source. wer windows unbedingt haben will, der muß auch mit allen übel leben!

    • Am 8. Februar 2007 um 15:15 von Major-X

      AW: AW: DRM unter Windows
      Der Zune Player ist schlicht und einfach ein MP3 Player. Es ist kein Betriebssystem oder gar Windows-Rechner.
      Man nehme Winamp und StreamRipper und man hat innerhalb kürzester Zeit tausende von MP3´s, legal und ohne irgendwelchen Kopierschutz.
      Aber ist schon klar Zune=Windows=Schrott… (ich lach mich Schrott)
      Aber das Apple FairPlay ist besser oder wie???

    • Am 8. Februar 2007 um 17:56 von Lutz

      AW: AW: AW: DRM unter Windows
      Zumindest masst sich Apple nicht an private gerippte Dateien mit DRM zu versehen oder gar Titel zu löschen wie es Zune bzw Vista tun. Und dann noch die Zumutung die DRM Titel mit schlechterer Qualität wiederzugeben – das ist wohl die Krone der Frechheit.
      Aber Major Du siehst das sicher mit der rosaroten Vistabrille.

    • Am 8. Februar 2007 um 18:11 von Zehn Hanir

      AW: AW: AW: AW: DRM unter Windows
      Ach komm ich hab auch so ne Apple Kiste
      glaubst Du im Ernst die würden wenn Sie sich KOHLE davon versprechen irgendwas anders machen als Microsoft oder der Rest der Welt ????????
      Wohl eher nicht oder hast Du die rosarote Designerbrille von Apple auf ????
      Grüsse
      Zehn

  • Am 8. Februar 2007 um 18:05 von Zehn Hanir

    das Problem mit dem eigenen Kopierschutz zum Problem der gesamten Musikindustrie zu machen.
    Zumindest würde es das Problem lösen das ich wieder Musik kaufe.
    Ich kaufe seit ca.2 Jahren keine Musik mehr, weder auf CD noch lade ich mir irgendwo Musik weder illegal noch legal.
    Wenn die wieder vernünftig geworden sind, keine Kinder mehr anzeigen die sich den Dreck aus dem Internet gezogen haben etc. Kopierschutz komplett wegnehmen. Ja dann kann es sein das ich wieder mal was kaufe. Obwohl wirklich fehlen tut mir das Zeug nicht……
    Wenn das alle so machen würden wie ich……gäbe es kein DRM, und sonstigen Kopierschutz.
    Und kommt mir ja keiner die Musikindustrie würde dann vor die Hunde gehn…..nein die würden dann wieder normal verdienen.

    • Am 9. Februar 2007 um 12:25 von Realist

      AW: das Problem mit dem eigenen Kopierschutz zum Problem der gesamten Musikindustrie zu machen.
      Seit Einführung der Kopierschutz-CDs habe ich ebenfalls keine CDs mehr gekauft.

      Ich lass mir doch nicht vorschreiben, wie und wo mit welchem Gerät ich meine teuer erworbenen CDs abspiele.

      Das Urheber ihre Rechte wahren und schützen möchten, ist gut und billig – nur darum geht es der Industrie gar nicht – nur um höchstmöglichen Profit, wobei der Urheber (der Künstler) noch den geringsten Anteil bekommt.

      Preis und Nachfrage bestimmen den Absatz – ist der Preis zu hoch, gibts keinen Absatz – so einfach ist das.

  • Am 9. Februar 2007 um 8:29 von A. Ihlenfeld

    Prinzip der Marktwirtschaft nicht verstanden?
    Auch die Phonoverbände sollten sich mal mit dem Konzept von Angebot und Nachfrage beschäftigen: Zu ihren völlig überteuerten Preisen können sie nun mal nicht viel Nachfrage wecken. Das macht doch gerade den Kids den illegalen Markt so attraktiv.

  • Am 9. Februar 2007 um 9:09 von Lutz

    Was wäre wenn Aplle den Kopierschutz weglassen würde?
    Ich glaube dann würde das grosse Gejammer der Musikjonzerne einsetzen. Von Piraterie bis … würde dann geklagt werden. Die Geschäftsbedingungen für den Verkauf der Musik setzt letztendlich der Musikkonzern und nicht Apple. Apple muss sich an die Vorgaben halten oder???

    Das ist das Problem und jetzt wird darum ein Affentanz aufgeführt – nach dem Motto "Ich weiss von Nichts mein Name ist Hase – der andere ist Schuld.
    Das ist doch für ein normales Geschäftsgebaren nicht mehr tragbar.

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