Windows Vista: Das 200 Euro teure Service Pack für XP

Die Marketingbroschüre zählt dann noch ein Dutzend Sicherheitsfunktionen in Windows Vista auf: erweitertes Authentifizierungsmodell, Benutzerkontenschutz (User Account Control oder UAC), Bitlocker-Laufwerkverschlüsselung, verschlüsselndes Dateisystem (EFS), geschützter Modus für IE 7, Windows Defender, Windows Firewall, erweiterte Firewall-Verwaltung, Gruppenrichtlinien für blockierte Anwendungen, Address Space Layout Randomization (ASLR), Kernel Patch Protection und Netzwerkzugriffschutz. Das sind zwölf Verbesserungen, die wirklich leistungsfähig scheinen – wenn man sie bekommt.

Denn da es sechs verschiedene Ausgaben von Windows Vista gibt, die jeweils unterschiedliche Funktionsausstattungen haben, kommen nur diejenigen in den Genuss aller zwölf Funktionen, die für 500 Euro die Ultimate Edition kaufen oder Zugriff auf die Enterprise Edition haben (nur für Volumenlizenzkunden). Privatanwender zahlen 200 Euro und erhalten weniger als die Hälfte der Funktionen.

In einem Interview sagte Pete McKiernan, ein Senior Product Manager bei Microsoft, dass die Bitlocker-Laufwerkverschlüsselung nicht in den Versionen für Privatanwender enthalten sei, da Microsoft befürchte, dass die Benutzer sich aus ihren eigenen Systemen aussperren könnten. Er stimmte ferner mit der Ansicht überein, dass auch die Funktion zur Festlegung von Gruppenrichtlinien für blockierte Anwendungen in der Home-Edition wenig Sinn mache, ebenso wenig wie Netzwerkzugriffschutz, das erweiterte Authentifizierungsmodell oder das verschlüsselnde Dateisystem (EFS). Das sind schon fünf von zwölf Verbesserungen im Sicherheitsbereich, die in den Home-Versionen von Windows Vista nicht zu finden sind.

Windows Vista bietet zwölf nennenswerte Verbesserungen im Sicherheitsbereich. Die Hälfte davon jedoch bleibt Käufern der Home-Versionen vorenthalten.

McKiernan verwies jedoch darauf, dass alle 64-Bit-Ausgaben von Windows Vista die Kernel Patch Protection bereitstellten. Leider nutzen die meisten Privatanwender aber die 32-Bit-Versionen. Es bleibt abzuwarten, ob der 64-Bit-Patchguard, der auch als Kernel Patch Protection bezeichnet wird, wie beschrieben funktioniert. Bei den Black-Hat-Briefings, die letzten Sommer in Las Vegas stattfanden, hackte die Sicherheitsexpertin Joanna Rutkowska den Patchguard von Windows Vista vor einem Live-Publikum, zu dem auch mehrere Angestellte von Microsoft gehörten. Patchguard eingeschlossen, werden also die Hälfte der verbesserten Sicherheitsmaßnahmen auf privaten Rechnern nicht anzutreffen sein.

Themenseiten: Security-Analysen, Windows Vista

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

8 Kommentare zu Windows Vista: Das 200 Euro teure Service Pack für XP

Kommentar hinzufügen
  • Am 11. Februar 2007 um 19:23 von Bürger Deutschlands

    Gott sei Dank
    …gibt es ja noch Mac oder Linux.
    Nachdem Theater mit Microsoft und meiner Neuinstallation von Windows XP, auf einem anderen Rechner (und nur auf diesem!!!), habe ich die Schnauze gestrichen voll!

    Ich lasse mich nicht wie ein "Verbrecher" schikanieren oder moppen. Außerdem brauche ich ein System mit dem ICH arbeiten kann und nicht stundenlang rätzeln muss woran etwas liegen könnte, um hinterher darüber zu stolpern, dass es die neuen "Sicherheitseinstellungen" dieser asozialen AG sind.

    Es reicht! Oder anders herum: Ich dulde kein Regime. Ob Nazi, Kommunistmus oder Kapitalistmus. Als sozial denkender Mensch mit demokratischer Grundeinstellung kann ich so etwas nicht dulden.

    Ein Bürger

    • Am 13. Februar 2007 um 9:48 von Bambi

      AW: Gott sei Dank
      Ich kann dir nur beipflichten.
      Das, was Billy-Boy macht ist Systemabhängigkeit bis zum Abwinken.
      Der Preis von Vista ist eine Frechheit schlechthin.
      Ich selber bin vor etwa zwei Jahren auf Linux umgestiegen.
      Das einzige, was ich dabei bereut habe war, dass ich das nicht schon viel früher gemacht habe.
      Ich habe schon lange die Schnauze voll von WinDOOFS 2000 und IXSBÄÄÄH

    • Am 15. Februar 2007 um 15:57 von James T. Anderson

      AW: AW: Gott sei Dank
      Prima ein DAU GAU.
      Wie sagte bereits der Pinguin
      "Wenn man keine Ahnung hat – einfach mal Fresse halten"

  • Am 13. Februar 2007 um 10:06 von Petra

    WUCHER und ABZOCKE
    Einmal nüchtern betrachtet ( Win hält man nur angesoffen aus )……

    Eine version von XP kostet neu etwa 100 Euro.
    Wenn Vista für Home 200 kostet und eigentlich nichts Anderes ist, als ein XP in neuem Outfit, dann ist das eine Erhöhung von 100 Prozent.
    Sowas fällt normalerweise unter das WUCHER-GESETZ.
    Ich fühle mich zum Glück davon nicht betroffen, da ich kein Spielefrak bin und daher seit Jahren problemlos mit Linux unterwegs bin.
    Wenn ich problemlos sage, dann meine ich das auch.

    Der Gipfel bei Vista ist ( wurde getestet ), wer Vista installiert hat und dann mal das Motherboard tauscht,
    DARF sich eine neu Version von Vista kaufen, da dieses tolle Betriebsystem nur einen einmaligen Eintrag ins Bios zulässt.
    Ne tolle Verkaufsstrategie von Micrsoft

    LG Petra

  • Am 13. Februar 2007 um 12:16 von Rudolf Franz

    Umstieg von XP auf Vista Ultimate problemlos vollzogen
    Der Artikel sympathisiert mit Firmen, die ständig bemüht sind Microsoft negativ darzustellen, obwohl sie den Hauptumsatz mit Produkten erzielen, die Windows tangieren.
    Auch wundert mich, dass Home-User, die auf Linux umgestiegen sind und zu einer extremen Minderheit (>90% nutzen Microsoft-Betriebssysteme) gehören, immer noch jede Gelegenheit nutzen, vehement gegen Microsoft zu agitieren (woher der Frust?).
    MfG
    Rudolf Franz

    • Am 15. Februar 2007 um 16:01 von BOfH

      AW: Umstieg von XP auf Vista Ultimate problemlos vollzogen
      Danke Herr Franz.
      Habe in der vergangenen Woche eine 50PC Umgebung mit Vista in Betrieb genommen und was soll ich sagen. Keine Probleme, keine Fragen und ein stabiles System mit fröhlichen Nutzern.

  • Am 14. Februar 2007 um 15:43 von Christoph

    Armseliger Artikel
    Eigentlich hat der Artikel gut angefangen, aber wenn er mit halbgaren Behauptungen und polemischen Plattitüden daher kommt, ist es eigentlich nur noch peinlich für ein Computer-Fachmagazin.

    Kurz: Ein Artikel auf Dau-Niveau für Daus.

    Wer als Fachmann mehr von einer Personal Firewall erwartet, als simplen Schutz von äußeren Angriffen, der hat schlicht und einfach keine Ahnung. Genau das kann die PFW von XP und Vista. Alles andere ist Spielerei.

  • Am 14. Februar 2007 um 20:28 von Jens

    Vista UPGRADE ist überflüssig
    Ein UPGRADE bedeutet zusätzliche Software auf einem vielleicht schon älteren PC. Welche diesen PC wiederum langsamer macht. Diesen PC kann ich aber nicht aufrüsten, weil das UPGRADE nur in Verbindung mit dem Original XP und den ursprünglichen PC Komponenten läuft.

    AUA…!!!

    Microsoft verkauft weltweit und hat den vermutlich größten Kundenkreis. Software ist die wohl am leichtesten reproduzierbare Ware.
    WARUM DIESE GIGANTISCHEN PREISE???

    MS verschwendet überflüssige Resourcen auf das verhindern von Raubkopien. Bei den Preisen lohnt es sich richtig das Betriebssystem zu cracken oder irgendwo illegal runter zu laden.

    Für 200 € bekommt man ja schon fast (je nach Ansprüchen) einen kompletten PC.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *