Virtualisierung: Herausforderung für Linux und Windows

In einer virtuellen Welt verliert Microsofts Betriebssystem an Bedeutung. Aber auch Linux muss sich grundsätzlich wandeln. ZDNet sprach mit Alan Nugent, dem CTO von Computer Associates. Er war früher für Novell in selber Position tätig.

ZDNet: Herr Nugent, Sie sind heute der Cheftechnologe von Computer Associates (CA), vor wenigen Jahren noch bekleideten Sie die selbe Position bei Novell. Daher steigen wir mit einer Frage zu Betriebssystemen ein: Ein Aspekt der Virtualisierung ist es, dass verschiedene Betriebssysteme gleichzeitig auf derselben Hardware ausgeführt werden können. Wird Virtualisierung in der Folge die Bedeutung von Betriebssystemen verändern?

Nugent: Virtualisierung wird erhebliche Folgen für Betriebssysteme haben. Gerade erst hab ich in einem Artikel diese Meinung vertreten. Denn die Vorstellung, auch weiterhin ein Betriebssystem zu haben, darauf einen Virtualisierungs-Layer zu setzen, der wiederum die verschiedensten Betriebssysteme bewirtet, ist ja eigentlich ineffizient. Besser wäre es, einen Application Service zu installieren. Die Anbieter von Betriebssystemen – Sie haben ja bereits Novell genannt, das betrifft aber genauso Microsoft und andere – müssen sich da ernsthafte Gedanken machen.

ZDNet: Für mich sieht es so aus, als hätte Linux in diesem Fall bessere Karten – dieses Betriebssystem kann sich ganz auf die virtuelle Welt einlassen, während Microsoft das Überleben seines Flaggschiffes sichern muss.

Nugent: Als Technologe glaube ich daran, dass Linux in einer virtuellen Welt mehr Wert liefern kann als beispielsweise Windows. Auch glaube ich, dass die Open-Source-Gemeinde das Potenzial besitzt, Linux mehr in Richtung auf einen Ressourcen-Manager für eine virtuelle Umgebung hin zu entwickeln.

ZDNet: Lassen Sie uns in die Gegenwart zurückkehren: Mit welchem Unternehmensbereich sollte ein IT-Manager beginnen, wenn er Virtualisierung ernsthaft ins Auge fasst?

Nugent: Viele Unternehmen starten zunächst mit Storage, da man in diesem Sektor die schnellsten Ergebnisse erzielen kann. In der Mainframe-Welt ist man mit dem Konzept der Virtualisierung ja seit langem vertraut, dort haben die Anwender damit Erfahrung. Anderen empfehle ich aber den besagten Einstieg im Storage-Umfeld. Dort kann man auch vergleichsweise einfach Erfahrungen sammeln.

Manche Unternehmen sind aber auch in der Position, in der sie dringend und kurzfristig mehr Ressourcen für bestimmte Anwendungen benötigen. Da bietet Virtualisierung große Potenziale und wäre empfehlenswert. Auf dem Application-Level kann ein Unternehmen viel herausholen. Ebenfalls ein gutes Beispiel, um mit Virtualisierung zu starten, ist die Server-Konsolidierung. Viele große Unternehmen setzen Virtualisierung ein, um auch billigere Hardware nutzen zu können.

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