Torvalds: Open Source ist nicht immer der Weisheit letzter Schluss

Sowohl DRM-Technologie als auch GPLv3 bieten viel Zündstoff, sagt Linus Torvalds. Aber letztlich werde gute Technologie den Sieg davontragen. ZDNet hat das Gespräch mit dem Linux-Erfinder auch als Video-Interview aufgezeichnet.

Digitale Rechteverwaltung (DRM) und die GPL (General Public License) sorgen für hitzige Debatten, aber eigentlich sind sie „keine große Sache“ – so die Meinung des Linux-Erfinders Linus Torvalds in einem Video-Interview mit ZDNet. DRM ist eine Technologie, die zur Kontrolle der Verwendung und Verbreitung elektronischer Inhalte verwendet wird, zum Beispiel von Musik und Filmen, während die GPLv3 eine Softwarelizenz ist, die von der Free Software Foundation (FSF) entworfen wurde und festlegen soll, wie freie und Open-Source-Software kopiert und geändert werden kann.

Nach Meinung von Torvalds sorgen sowohl DRM-Technologie als auch GPLv3 für viele Diskussionen, aber man müsse das große Ganze betrachten: Beide werden nicht verhindern, dass sich gute Technologie immer durchsetzen wird. „Ich vermute – aber damit kann ich durchaus falsch liegen – dass sich die Leute bei Themen wie DRM oder Lizenzierung schnell in Rage reden. Da hat jeder eine ziemlich festgefahrene Meinung“, sagte Torvalds in einem Interview auf einer Linux-Konferenz in Sidney. „Man landet dabei schnell in einer Situation, in der die Leute richtig Spaß am Streiten haben. Da will ich mich gar nicht ausnehmen.“

Doch trotz des Eifers dürften all die Debatten in der Sache nicht viel weiterführen. „Ich denke, da wird auch eine ganze Menge heiße Luft produziert. Es gibt eine Menge verletzter Gefühle. Es gibt eine Menge Streitereien. Aber ist die Sache in der Praxis wirklich so dramatisch? Ich vermute, dass es da auch eine Nummer kleiner gehen wird. Das wird uns die Zeit lehren“, so Torvalds.

Torvalds gab jedoch zu, dass er ein besonderes Missfallen für DRM-Technologie hegt, weil sie den Benutzern nur das Leben schwer macht. „Einer der Gründe, warum ich für DRM wirklich nicht viel übrighabe, ist, dass es in der Praxis den Leuten das Leben nur unnötig schwer macht. Damit werden Dinge schwieriger.“ Allerdings toleriere er es, wenn andere Leute diese Technologie verwenden.

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