Familien von Vergewaltigungsopfern klagen gegen Myspace

Eltern werfen Betreiber der Social-Networking-Website Fahrlässigkeit vor

Mehrere Familien aus New York, Texas, Pennsylvania und South Carolina haben unabhängig voneinander Zivilklage gegen die Social-Networking-Website Myspace.com und deren Betreiber News Corp erhoben. Die Eltern, deren Töchter angeblich von Myspace-Usern angesprochen und sexuell genötigt wurden, werfen den Unternehmen Fahrlässigkeit, Leichtsinn, Betrug und Vorspiegelung falscher Tatsachen vor.

Myspace hat angekündigt, mit Zephyr künftig eine Software anbieten zu wollen, die es Eltern ermöglicht, das Nutzungsverhalten ihrer Kinder auf Myspace zu überwachen. Die Lösung steht allerdings in der Kritik, da sie den Zugang und Handlungsspielraum limitiert.

In den Heimatstaaten der Familien ist bereits Anklage gegen alle beschuldigten Myspace-Nutzer und deren Komplizen erhoben worden. Einige von ihnen wurden für schuldig befunden und zu Haftstrafen verurteilt. In Texas erhielt ein Angeklagter eine zehnjährige Gefängnisstrafe. Ein weiterer wartet in New York auf seine Verurteilung wegen sexueller Nötigung und Vergewaltigung.

In Pennsylvania muss sich ein Mann in zwölf Fällen von sexueller Belästigung von Minderjährigen verantworten. Die 14- und 15-jährigen Töchter einer Familie aus South Carolina wurden vermutlich angelockt, unter Drogen gesetzt und vergewaltigt. Ihre beiden Peiniger wurden verhaftet und strafrechtlich verfolgt.

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4 Kommentare zu Familien von Vergewaltigungsopfern klagen gegen Myspace

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  • Am 19. Januar 2007 um 13:37 von Rumble

    Ja und Nein…
    Sexuelle Nötigung gehört bestraft, kein Zweifel.

    Dummerweise hat das hier einen faden Beigeschmack. Zum einen riecht es verdächtig nach Geld ziehen… da wird möglicherweise aus irgendeiner Bemerkung etwas aufgeblasen, um jemanden einen Schadenersatz in die eigene Tasche abzuziehen.

    Zum anderen, weit schwerwiegender: Wieder einmal wird die Erziehung einem Medium übertragen, das dann bitte für dies oder jenes zu sorgen hat. Eltern, ihr seid in der Pflicht! Jeder PC hat einen Ausschalter – wenn da jemand frech wird, kann man das notfalls abbrechen, das ist nur ein Klick. Wenn Kinder das nicht tun, obwohl jemand sich Freiheiten herausnimmt, liegt mindestens eine Mitverantwortung der Eltern vor. Namen notieren, und Programm schließen – einfache Grundregel, die beherrscht auch ein 11jähriges Mädchen. Wenn, und das ist der ausschalggebende Punkt, die Eltern ihrer Erziehungspflicht nachkommen.

    Vor 50 Jahren war es das Radio, vor 20 Jahren war es das Fernsehen, heute ist es das Internet, das "unsere Kinder verdirbt". Jede Zeit hat ihr eigenes Feindbild, und auch seine ganz eigene Ausrede für Versagen, oder schlimmer, einem "Keine Lust" der Eltern. In den USA, zunehmend aber auch hier, kommt die Einkommenslage dazu, die tlw. so schlecht ist, daß beide Elternteile arbeiten müssen – dann bleiben Kinder auf der Strecke. Statt Verboten ist hier eine kinderfreundlichere Situation gefragt.

    Rumble

    • Am 19. Januar 2007 um 13:47 von icu

      AW: Ja und Nein…
      Es gab und gibt immer wieder Probleme in der Vermittlung von Werten an die Kinder durch die Eltern und natürlich die entsprechende Aufklärung.
      Jede Mutter oder auch Vater erklärt dem Kind, dass es nicht auf die heisse Herdplatte fassen soll oder nimm nichts von Fremden auf der Straße, aber wenn die Kids durchs Netz brausen, dann werden sie nicht auf die möglichen Gefahren hingewiesen und einfach allein gelassen.

      Strafe muss für die Peiniger definitv sein – keine Frage. Aber das Medium zu verteufeln und die Betreiber heranzuziehen ist wohl der falsche Weg.

      ICU@UCI

    • Am 19. Januar 2007 um 14:06 von Michael

      AW: AW: Ja und Nein…
      Sicher sollte man die Eltern nicht ganz aus der Verantwortung nehmen. Richtig erzogen, gehen die wenigsten Kinder mit einem Fremden mit wenn sie auf der Strasse angesprochen werden. Doch viele lassen sich überreden wenn der Fremde sich geschickt anstellt.

      Wie wollen Eltern Ihre Kinder warnen wenn sie selber keine Ahnung vom Medium und den Gefahren haben? Klar könnte man sich damit auseinandersetzen aber so einfach ist das wohl nicht. Vermutlich hilft dann nur noch eine Überwachung des Internetzugangs.
      Ich habe schon Vorträge vor Kindern im Alter von 11-14 Jahren über dieses Thema gehalten. Für viele ist das ganze ein Spiel, es ist interessant, die Kinder sind neugierig. Wie soll nun ein 13 Jähriges Mädchen zwischen gut und böse unterscheiden wenn es keinen Erfahrungswert hat? Wie soll ein Kind erkennen ober der 14jährige Damoeö in Tat und Wahrheit schon 60zig ist? Keine einfach Aufgabe.

      Wenigstens sollten die Kinder aber ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Eltern haben, so dass sie auch um Rat fragen wenn sie bei etwas nicht ganz sicher sind. Und da hapert es wohl am meisten.

  • Am 19. Januar 2007 um 19:14 von wurstbude

    Kinder müssen lernen was passiert
    Die Kinder müssen doch überhaupt erstmal wissen, dass über das Internet illegale sexuelle Handlungen an ihnen vorgenommen werden. Nur wie sollen sie das denn, wenn in Amerika Sexualität bei Kindern und Aufklärung abgelehnt bzw. total verpönt wird? Bei Telepolis gibt es einen sehr interessanten Artikel dazu http://www.heise.de/tp/r4/artikel/5/5865/1.html
    Den Kindern soll sogar Kitzeln verboten werden, weil das zu unerwünschter versehentlicher sexueller Berührung kommen kann.
    Wenn die Kinder nicht wissen, was diese pädophilen Säcke mit ihnen anstellen können sie auch kaum einfach die Konversation beenden, deswegen braucht es einen natürlichen Umgang mit Sexualität und die Kinder müssen vorallem aufgeklärt werden.
    Aber wenn niemand die Kinder über ihre Geschlechtlichkeit informiert, dann wollen sie das wohl selbst herausfinden und landen dann leider in den Händen dieser Pädophilen.

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