Open Source im Unternehmen: Kostenloser Ersatz für Office&Co

Natürlich hat der Einsatz von Open-Source-Produkten in Unternehmen noch einige Hindernisse aus dem Weg zu räumen, speziell wenn sie webbasiert laufen: Verwendet man etwa Desktop-Funktionen remote, so lässt sich das Betriebssystem mit seiner Authentifizierung nicht so einfach ersetzen. Kostenlose Online-Dienste machen Word, Excel und Co nicht überflüssig, sondern entwickeln sich weitgehend komplementär. Unternehmen oder die öffentliche Hand belassen kritische Daten und Dokumentenbestände aus prinzipiellen Erwägungen sowie aus datenschutzrechtlichen Gründen lieber in eigener Regie.

Der Anwender aber hätte die freie Auswahl. Insbesondere zahlreiche kleinere Unternehmen setzen auf Suse Linux, Mandriva, Debian, Ubuntu und andere Serversystem sowie Desktop-Anwendungen. Im OSS-Groupwarebereich kann man schon von einem festen Standbein sprechen. Das Wachstum im Desktop-Bereich verläuft etwas verhaltener. Noch fehlt es an der User-Akzeptanz, da Anwender sich nur ungern von ihrer gewohnten Arbeitsumgebung verabschieden. Dies war übrigens auch eines der ganz großen Hindernisse bei der Linux-Umstellung der Stadt München.

Oft handelt es sich um triviale Dinge, etwa dass Icons nicht so aussehen wie vom Windows-Desktop gewohnt, oder dass einzelne Menüs sich nicht dort befinden, wo der User sie erwartet. Microsoft hat einen Usability-Standard vorgegeben, der auch für OSS-basierte Oberflächen das Maß aller Dinge darstellt. Der Desktop soll nicht nur funktionell, sondern auch „schick“ sein – ein Kriterium auf das Open-Source-Anbieter verstärkt achten sollten.

Trotzdem lässt sich festhalten, dass neben dem privaten PC auch ein normaler Büro-Arbeitsplatz heute schon problemlos von Linux und GNU-Software abgedeckt werden kann, inklusive Mailen und Surfen. Und das sogar überwiegend kostenlos. Die kommende „Klick-by-Klick-Generation“ ist noch offener gegenüber neuen Anwendungen. Mobiltelefone und andere digitale Medien lassen reichlich Platz für mehr Spieltrieb, was Linux-Desktop-Anwendungen ebenso positiv beeinflussen dürfte wie die notwendige Einführung vieler OSS-Applikationen in den Unternehmen und Behörden.

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