Microsoft beantragt Patent zur Verwaltung von Web-Feeds

Patentanmeldung stößt auf vielfache Kritik

Das amerikanische Patentamt hat Details über ein von Microsoft angemeldetes Patent zum Verwalten und Lesen von Web-Feeds bekannt gegeben. Die Veröffentlichung erfolgte mit Ablauf der vorgeschriebenen Geheimhaltungsdauer von 18 Monaten für neue Patente.

Der Patentantrag umfasst „das Finden und Verarbeiten von Internet-Abonnements mit einem Webbrowser.“ Die zu patentierende Anwendung beinhaltet „ein User-Interface zur eindeutigen Identifikation neuer Feeds, die Nutzung von RSS-Feeds mit einem RSS-Reader oder einem Browser sowie eine Abonnement-Möglichkeit bestimmter Web-Feeds.“

Microsoft hatte die Patente am 21. Juni 2005 angemeldet. Drei Tage danach hatte das Unternehmen die Unterstützung von RSS-Feeds für den Internet Explorer 7 und Windows Vista angekündigt. „Voraussichtlich werden wir zukünftig für die Nutzung von RSS zahlen müssen“, sagte Dave Winer, der sich auf seiner Website als Mitentwickler der RSS-Feeds-Technologie bezeichnet.

Auch andere Blogger bezeichnen die Patenanmeldung als überzogen. Nick Bradbury, Entwickler des HTML-Editors Homesite und des RSS-Readers Feeddemon, schließt sich jedoch der Kritik nicht uneingeschränkt an. Er sieht die Anmeldung zwar ebenfalls kritisch, hält sie aber für eine logische Folge des amerikanischen Patentsystems: „Unternehmen wie Microsoft melden derartige Patente an, um nicht selber von räuberischen Anwälten verklagt zu werden.“

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4 Kommentare zu Microsoft beantragt Patent zur Verwaltung von Web-Feeds

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  • Am 22. Dezember 2006 um 14:02 von Lutz

    Gierschlund Microsoft
    Am besten man boykottiert den Softwarekonzern.
    Wenn ich mir den IE 7 anschaue so ist er ein Ausbund an Häßlichkeit. Der Speed ist einfach umwerfend. Man kann zwischendurch einen Kaffee trinken und er wird kalt dabei.
    Aber wer seinen Schlund nicht voll genug bekommt wird früher oder später die Zeche zahlen müssen. Vielleicht erkennen das irgendwann mal die Microsofgt Jünger, dass sie nur über den Tisch gezogen werden. Ausserdem ist basteln am Rechner nicht alles im leben.

    • Am 23. Dezember 2006 um 7:27 von Björn R.

      AW: Gierschlund Microsoft
      Die Jungs haben wieder einmal den Zeitpunkt erkannt und nutzen eine Geschäftsidee auf der Basis der rechtlichen Rahmenbedingungen. Wo steht geschrieben das Kapitalgesellschaften wohltätig sein müssen? Ziel dieser Gesellschaftsformen war doch die Gewinnmaximierung! Oder sehe ich das falsch?

    • Am 26. Dezember 2006 um 12:37 von tu nicht gut

      AW: AW: Gierschlund Microsoft
      wie bei fast allen patenten wird das so ablaufen:

      rss ist bereits weit verbreitet, nun kommt wer daher (microsoft) und bastelt eine billige suchmaschine, macht etwas schnick schnack drum (favoriten u.s.w.), und läßt sich das als jahrhundert erfindung patentieren (boah, was für mehrwert für diese welt). und jeder der jetzt mehr machen will als ein rss feed anzubieten, darf zukünftig lizenz gebühren an micrsoft zahlen. das haben die sich ja auch sicher verdient, für ihre tolle erfindung!

  • Am 27. Dezember 2006 um 17:32 von alex

    Patente gefährden die Freiheit
    Noch ist es nur in den USA. Wir müssen alle zusammen verhindern, dass dies in der EU wahr wird, ansonsten, steht OpenSource der Untergang bevor, und gleichzeitig auch die freie Verfügbarkeit des Internet, weil es nicht mehr lange auf sich warten lässt bis ein Unternehmen sich "die Verbindung zu einem internationialen Netzwerk" patentieren lässt.

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