Intels Viiv bleibt hinter Erwartungen zurück

Viiv-Konzept mangelt es an Inhalten und Verständnis

Ein Jahr nach der Einführung von Intels Viiv-Plattform für Home-Entertainment-Computer bleiben die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück. Viiv sollte den Computer zum Zentrum der digitalen Medien im Wohnzimmer machen. Aber selbst im aktuellen Weihnachtsgeschäft steht Viiv ganz unten auf den Wunschzetteln.

Die Centrino-Plattform und Viiv hatten identische Marketingstrategien genutzt. Während bei Centrino der Mehrwert des drahtlosen Netzwerkes für Geschäftskunden und Privatanwender gleichermaßen erkennbar und nutzbar ist, wissen viele Kunden nicht, was Viiv bedeutet oder wie man es ausspricht. Intel und seine Partner wollen mit Viiv die Welt der On-Demand-Inhalte erschließen und deren Nutzung vereinfachen. Doch selbst für etablierte Kabel- und Satellitenanbieter ist dieses Thema immer noch eine Herausforderung.

Nach aktuellen Untersuchungen werden nur etwa 13 Prozent aller Computer mit Microsofts Windows Media Center Edition und einer Fernsehkarte ausgeliefert. Die Media Center Edition ist Bestandteil der Viiv-Spezifikation. Eine Nutzung im Bereich Home-Entertainment ist ohne TV-Karte jedoch kaum möglich. „Geräte ohne TV-Tuner sind nicht die beste Grundlage zum Aufbau eines Home-Entertainment-Systems. Im Vergleich zu hochwertigen, klassischen Desktop-Rechnern mit Windows Media Center sind sie auch recht teuer“, schreibt John Spooner, Analyst bei Technology Business Research in einer E-Mail.

Normale Computer können viele Funktionen der Viiv-Plattform übernehmen. Nur einige für Viiv-Rechner exklusiv angebotenen Inhalte wie die NBC-Show Heroes stehen nicht zur Verfügung. Es gibt aber mit dem Apple-Itunes-Store oder Youtube ausreichend Alternativen. Auch moderne Gehäuse im Stile klassischer Geräte der Unterhaltungselektronik haben nicht ihren Weg in den Mainstream-Markt gefunden.

Intel hat jetzt neue Geräte wie Wireless-Router und digitale Fernseher mit dem Viiv-Label angekündigt, um die Plattform zu beleben. Auch die Interoperabilität mit anderen Geräten soll verbessert werden. Das Digital Transmission Content Protection over Internet Protocol (DTCP-IP) soll die Nutzung von Medieninhalten an bestimmte Endgeräte koppeln und eine Verbreitung über das Internet ausschließen. Nach Angaben der Intel-Sprecherin Claudine Mangano hat das Unternehmen eine Vereinbarung mit Direct-TV zur Zertifizierung einer Direct-TV-Settop-Box abgeschlossen. Acer wird einen Viiv-zertifizierten LCD Fernseher anbieten, vorerst aber nur in Europa und Asien.

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