Mobile Media – was bleibt vom Hype?

MFD hat inzwischen eine technische Reichweite von etwa 13 Millionen Haushalten. 2008 bis 2010 soll dieser Wert auf mehr als vierzig Millionen steigen. Um die Attraktivität von Mobile Media zu erhöhen, sei jedoch ein breiteres Programmangebot nötig. Zurzeit können über MFD vier TV-Kanäle und alle DAB-Programme empfangen werden. Durch die Ergebnisse der Wellenkonferenz RRC 06 stehen laut Rinnert weitere Multiplexe zur Verfügung, die für DMB-Signale genutzt werden können. „Wir haben theoretisch genügend Bandbreite, um 40 TV-Kanäle plus Video-on-Demand-Angebote unterzubringen“, meinte er. MFD habe sich auch an den Ausschreibungen der DVB-H-Stadtfrequenzen in Hamburg, Hannover und München beworben und sei außerdem an dem 2007 zur Ausschreibung anstehenden bundesweiten DVB-H-Multiplex interessiert.

Dr. Dirk Kleine, Geschäftsführer von Sevensenses bei der Pro-Sieben-Sat.1 Media, bezeichnete
Mobile Media als „ein sehr interessantes Geschäftsfeld“. In diesem Bereich treffe man vor allem
ein junges Publikum an. Gefragt seien vorwiegend Unterhaltungsinhalte. Pro-Sieben-Sat.1 hat als
erster Anbieter mit Pro-Sieben-Sat.1 Mobile neuerdings eigens für Mobile-TV produzierte Angebote im Portfolio (Pro-Sieben-Mobile, Sat.1 Mobile, n24 mobile und Kabel.1 mobile). Die Strategie des Konzerns sei es, „Screen-ownership“ zu realisieren. „Wir wollen, dass unsere Marken auf allen Displays stattfinden“, betonte Kleine. Mobile Media werde sich allerdings erst ab 2008 als neue Medienplattform etablieren. Das Geschäftsmodell schilderte er folgendermaßen: „Wir verdienen Geld mit Paid Content und der einen oder anderen innovativen Werbeform. Bis der Rubel rollt, brauchen wir entsprechende Reichweite.“

Auch für Mobilfunkanbieter ist Mobile Media ein viel versprechender Markt. O2-Referentin Irion
verwies auf Beispiele aus anderen europäischen Ländern wie zum Beispiel Italien. Ihre Prognose: „2010 sehen wir in Deutschland rund fünf bis zehn Millionen potenzielle Mobile-TV-Nutzer.“ Bestärkt worden sei ihr gutes Gefühl durch die erfolgreichen DVB-H-Showcases zur Fußball-WM in München, Berlin, Hamburg und Hannover. „DVB-H kann ein Erfolg werden, wenn sich die entsprechenden Partner finden“, sagte Irion. Die Mobilfunkbetreiber könnten viel zum Gelingen beitragen, auch durch die Finanzierung der Netze. Sie wies darauf hin, dass die großen vier Mobilfunkbetreiber direkten Kundenkontakt zu siebzig Prozent der Mobilfunk-Kunden hätten. Den Rest bedienen Service-Provider wie Debitel. Eine schnelle Marktdurchdringung kann nach Ansicht von O2 vor allem dadurch erreicht werden, dass Mobilfunkanbieter die neuen Mobile-TV-Endgeräte subventionieren. „Wir brauchen für die erfolgreiche Markteinführung aber den Content der etablierten TVSender“, betonte Irion.

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