Kleinunternehmer beim IT-Outsourcing optimistischer

Lokale Systemhäuser profitieren vom Auslagerungsdrang

Deutsche Kleinunternehmer sind in Bezug auf die Auslagerung von Software-Projekten an externe Dienstleister optimistischer als ihre Kollegen in mittelständischen oder Großunternehmen. Das hat die aktuelle Studie „Software made in Germany“ von PPI ergeben. Während Unternehmen mit einer Beschäftigtenzahl von bis zu 49 Mitarbeitern ein Einsparpotenzial von mehr als 30 Prozent prognostizieren, schätzen große Unternehmen das Potenzial mit knapp 25 Prozent deutlich geringer ein.

Bei ihrer kritischeren Einschätzung profitieren die Konzerne der Studie zufolge von ihrem größeren Erfahrungsschatz in punkto Outsourcing. Bei den Großkonzernen verfügen mehr als zwei Drittel über eigene Erfahrung bei der Auslagerung und den damit verbundenen Kosten. Bei den Kleinunternehmen hat nur jeder Vierte bisher mit einem externen Dienstleister zusammengearbeitet. Das könnte sich nach Meinung von Experten aber bald ändern.

„Ich gehe davon aus, dass zumindest die Auslagerung von gewissen Bereichen wie Desktop-Services auch bei Kleinunternehmen steigen wird“, meint etwa Katharina Grimme, Direktorin der deutschen Niederlassung des IT-Beraters Ovum. Gerade diese hätten ja beschränkte IT-Ressourcen und ein limitiertes Know-how, müssten aber gleichzeitig gewissen Anforderungen gerecht werden, so Grimme. Mittelfristig würden davon aber eher lokale Anbieter wie Systemhäuser profitieren.

„Das Problem ist, dass kleine Unternehmen genauso spezifische Anforderungen haben wie die großen Konzerne, das Volumen des Outsourcing-Auftrags aber sehr viel kleiner ist“, meint Grimme. Für die großen Outsourcing-Dienstleister ist das Geschäft mit den kleinen Unternehmen deshalb auch weniger profitabel. Ein Grund dafür, dass viele Outsourcing-Riesen kaum Interesse an den Kleinunternehmen haben.

Großes Interesse an den deutschen Kleinunternehmen hat Grimme dagegen in Indien geortet. Für die Expertin macht aber eine Auslagerung nach Asien für kleine Unternehmen nur bei Projekten Sinn, die keine regelmäßige Kommunikation benötigen – etwa bei der Softwareentwicklung. Laut Studie sollten die kleinen Unternehmen vor allem in der für sie kostenintensivsten „Realisierungsphase“ das große Einsparpotenzial eines Offshore-Dienstleisters nutzen. Im Erfolgsfall könnten sie damit sogar ein relativ höheres Kostensenkungspotenzial erlösen als die Konzerne.

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