Musikindustrie plant Vorgehen gegen Gitarren-Webseiten

Tausch von Notenblättern und Songtexten verstößt gegen Urheberrechte

Nach dem langwierigen Konflikt mit Musik-Tauschbörsen und dem harten Kampf gegen illegale Downloads, möchten Musikverlage nun auch gegen Musiker vorgehen, die im Internet Notenblätter und Songtexte austauschen und anbieten. Verlagshäuser wie Sony/ATV und EMI bezeichnen Angebote von Noten-Vorlagen und Gitarren-Tabs als Verletzung der Urheberrechte von Songwritern und Komponisten. Grund der Sorge seitens der Verlagshäuser ist nach Meinung der „New York Times“ die offenbar stark ansteigenden Nutzerzahlen der Tauschseiten.

Ralf Hansen, Medienrechtsexperte von der Rechtsanwaltskanzlei Hansen, sieht das Angebot und den Tausch der Notenblätter und Gitarren-Tabs ebenfalls als Verstoß gegen das Urheberrecht der Songwriter. „Derartige Gitarren-Webseiten werden zuerst abgemahnt und zahlen Schadensersatz. Aus medienrechtlicher Hinsicht werden sich die EU-Richtlinien diesbezüglich noch verschärfen und Verstöße gegen Urheberrechte gezielter überprüft und härter bestraft“, so Hansen.

Im Gegensatz zu den Auseinandersetzungen mit den Filesharing-Diensten geht es nun um Webseiten oder Newsgroups. Laut Angaben der „New York Times“ hätte die Music Publisher’s Association bereits dafür gesorgt, dass mehrere Seiten für Gitarristen aus dem Web verabschiedet werden müssen. Wie so oft sind deren Benutzer jedoch auf andere Tauschforen, wie etwa ausländische Dienste, umgestiegen.

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15 Kommentare zu Musikindustrie plant Vorgehen gegen Gitarren-Webseiten

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  • Am 22. August 2006 um 16:06 von eeeef

    no way
    illegalisieren von menschen. es nervt. zeit für eine propiracy lobby in deutschland nach dem vorbild der skandinavischen propiracy.com lobby bewegung. vielleicht auch zeit für eine piratenpartei wie es sie auch schon in schweden gibt.

    • Am 23. August 2006 um 13:20 von Milena

      AW: no way
      bump

  • Am 22. August 2006 um 16:46 von B@ule

    es ist echt krank
    ja, es ist wirklich krank! mittlerweile ist bestimmt mehr als jeder 2. deutsche kriminell… wie wärs wenn zur abwechslung die gesetze mal von den bürgern gemacht werden und nicht von "den politikern, die ihr geld von der lobby in den a***** geschoben bekommen"

  • Am 22. August 2006 um 19:01 von TwistedMind

    bald gibt es gar keine freiheiten mehr..
    Das ist doch abartig..
    was soll der mist, also ich habe bald kein recht mehr auf freie meinungseußerung auf meinen seiten oder wie.
    darf ich noch Göthe oder Einstein zietieren?
    was soll denn das?
    das netz ist für jeden da und jeder darf es nutzen wie er will.
    — So waren zumindest mal die grundsätze —

  • Am 22. August 2006 um 19:43 von Jenny

    Gitarrenwebseiten
    sehe ich auch so. wenn die mal ihre engerie in z.b. kindorporno ringe reinstecken würden und nicht in solche lapalien, wäre das doch echt mal ne feine sache

    • Am 23. August 2006 um 7:27 von yolli

      AW: Gitarrenwebseiten
      energie in kinderpornoringe stecken?
      das würde ja bedeuten das kinder so viel wert wären wie das urheberrecht….. oder?
      nein nein, die sind denen doch zu billig und benutzen sie evtl. so gar selbst!

  • Am 22. August 2006 um 19:51 von @lexander

    Abzocken wo es nur geht
    Da heutzutage die Musik zu 98% nur noch schnelllebige Massenware ist (um nicht zu sagen Müll), die von dem mündigen Bürger zu recht nicht gekauft wird, versucht sich hier eine Industrie neue Einnahmequellen zu eröffnen.

  • Am 22. August 2006 um 19:55 von rolfmuc

    Total übertrieben
    Wirklich krank! Der Tausch von Notenblättern soll illegal sein. Ja, darf ich denn jetzt auch keine Bücher mehr ausleihen, leihen oder tauschen? Ist in der U-Bahn das Lesen einer Zeitung, die ein Anderer liegen ließ, eine Verletzung des Urheberrechts? Und wie ist das, wenn ein "Pirat" singt "Mit dem Herzen in der Hand und der Leidenschaft im Bein …" Das ist dioch urheberrechtlich geschützt. Man kann echt alles übertreiben!

  • Am 22. August 2006 um 21:18 von Bernd

    Urheberrechtsabgabe
    Gibt es denn nicht schon eine (mehrere) Urheberrechtsabgabe auf:

    Kopierer, Faxgeräte, CD/DVD-Brenner (selbst wenn sie in Servern eingebaut sind) usw und so fort…. ja sind die denn total krank?! bekommen die denn nie den Hals voll genug?!

  • Am 22. August 2006 um 22:04 von rolfmuc

    Wer überhaupt?
    @Bernd
    Gute Frage!
    Ich bin "Urheber", habe zahlreiche urheberrechtlich geschützte Werke geschrieben (vom Roman über das Sachbuch bis zum Zeitschriftenbeitrag) und unzählige Fotos veröffentlicht. Und was bekomme ich aus den diversen Urheberrechtsabgaben (Bibliotheken, Fotokopien, Geräte usw.)? Ich will’s verraten: Von den verschiedenen Verwertungsgesellschaften gerade mal 100 Euro im Jahr. Ach ja, und jährlich eine Weihnachtszuwendung, weil ich mit meinen 81 Jahren als rentenloser Freiberufler ein geringes Einkommen habe. So wie mir geht es unzähligen Urhebern – obwohl diese Lobbyisten kassieren ohne Ende. Sogar für den "Tausch von Musiknoten". Echt, hier stimmt doch etwas nicht in unserer raffgierigen Gesellschaft. Oder?

  • Am 23. August 2006 um 1:34 von Jan

    Boykott
    Ich habe jedenfalls schon seit Jahren _keine_ Musik-CD mehr gekauft und dabei wird es bleiben.

    • Am 23. August 2006 um 7:42 von Paul Brause

      AW: Boykott
      Was will man da auch schon groß kaufen? In der 100. Coverversion verwurstete alte Hits, zusammengesamplete "Neuheiten" oder musiklaische Ergüsse der neuesten DSDS Truppe?

    • Am 23. August 2006 um 10:45 von Der Musikinteressierte

      AW: AW: Boykott
      Wer die Top 100 oder das Radiogedudel als Informationsquelle für neue Musik nutzt verpasst natürlich die wirklich interessanten Dinge. Wer dagegen die einschlägigen Zeitschriften oder deren Internetseiten nutzt kommt mit dem Kaufen kaum noch nach…. (RollingStone, ME/Sounds, Intro, Visions, usw…).

  • Am 23. August 2006 um 10:24 von surfingdet

    Überzogene Reaktion
    Hallo. Musiker, die sich Texte, Chords und Noten von Songs aus den Netz laden, tun dies in der Regel um die Titel irgendwann auch öffentlich aufzuführen. Spätestens dann werden vom Veranstalter GEMA-Gebühren gezahlt. Anstatt hier mal wieder den kleinen Künstler abzugreifen würde es sicher mehr Sinn machen, die Veranstalter besser zu kontrollieren.

    • Am 23. August 2006 um 12:25 von Basser

      AW: Überzogene Reaktion
      Man muß sowas nicht unbedingt aufführen wollen. Es gibt auch ne ganze Reihe von Leuten, die andere Songs nur übungsweise nachspielen. Und wenn es mit dem Nachhören + Spielen nicht ganz klappt, oder man sich unsicher ist, dann waren die Tab-Seiten immer ne gute Hilfe.
      Aber nein, wir (die MI) bieten keine Online-Tabs an, wir machen es den Leuten schwer ihr Intrument zu lernen. Und Songbooks gibt es auch nicht für jeden Interessanten Titel. Oder für alle gesuchten Instrumente. Gitarristen sind ja noch gut dran, aber für Bassisten wirds zum Teil schon schwer, Tabs zu finden.
      Ganz davon abgesehen, das diese Tabs i.d.R keine offiziellen sind, sondern von 3ten erstellt wurden.

      Die graben sich echt selbst das Wasser ab! Erst Jahrzente lang den Nachwuchs verpennen, dann feststellen, das die Umsätze stagnieren /zurückgehen, und dann solchen Kunst-Schrott wie DSDS ala Modernes Talkum erfinden.
      HRMPF! Die welt ist echt besser ohne die Big4 des Musikbusiness, da kauf ich lieber bei Indielabels.

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