Windows Onecare Firewall: Sehr billig, aber viel zu simpel

Zwar ist grundsätzlich der Einstieg Microsofts in den Bereich der IT-Sicherheit zu begrüßen. Denn wer heute Windows einsetzt, kommt um den Kauf einer Antiviren-Software nicht herum. Die Nutzer aber eindeutig abschrecken dürfte auch der hohe Installationsaufwand und die keineswegs unkomplizierten Backup-Prozeduren bei Onecare. Immerhin verbraucht allein die Installation rund 110 MByte.

Fraglich bleibt auch, über welche Vertriebskanäle in Deutschland der Konzern sein Produkt Onecare in den Markt hievt. Denn gerade die in Sicherheitsfragen kritischen Endkunden könnten zögern beim Griff ins Regal. Eine entsprechend breite Marktabdeckung ist wohl nur durch die frühzeitige Kooperation mit Hardwareproduzenten wie Dell und anderen möglich, um das Produkt in vorkonfigurierter Form beim Neukauf an die Nutzer heranzutragen. Allerdings hätte der Konzern hier durchaus die Macht, um eine derartige Strategie mit langem Atem durchzusetzen.

Auch im Bereich der Firmenkunden wird Microsoft immer aktiver. Mit der Übernahme von Sybari hat der Softwarekonzern Know-how im Bereich der Antiviren- und Antispam-Technologien für Server-Systeme integriert. Zusätzlich wurde Microsoft Forefront angekündigt. Dabei handelt es sich um eine komplette Security-Suite für Unternehmen, die heute aus den Antigen-Produkten und dem Internet Security and Acceleration (ISA) Server 2006 besteht. Im ersten Quartal 2007 soll dann auch noch die von Forefront entwickelte Client Security für die Enterprise-Umgebung hinzukommen.

Aber auch hier kann der Monopolist nicht gleich alle Probleme auf einen Schlag lösen. „Im Consumermarkt kommt der Preisverfall der Lösungen dem Kunden zwar zugute, im Enterprise-Sektor sehe ich aber noch keine Auswirkungen“, gibt Raimund Genes, CTO Anti-Malware bei Trendmicro zu bedenken. Die Entwicklung eines leistungsfähigen und erfolgreichen Virenschutz-Ansatzes auf einer paradoxerweise selbst entwickelten IT-Monokultur sei gerade im Unternehmensbereich kaum zu bewerkstelligen. Hier sieht Genes Linux mit unterschiedlichen Distributionskanälen, die in der Lage sind Risiken besser zu verteilen, perspektivisch im Vorteil.

Themenseiten: Hacker, Phishing, Security-Analysen, Spam, Spyware

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Windows Onecare Firewall: Sehr billig, aber viel zu simpel

Kommentar hinzufügen
  • Am 25. Juli 2006 um 17:11 von Christoph

    Abwarten, …
    … was unabhängige Tests zu dem Produkt sagen. Meinungen von Konkurenzfirmen zu diesem Thema sind immer etwas mit Vorsicht zu genießen.

    • Am 26. Juli 2006 um 9:48 von Devil-R

      AW: Abwarten, …
      Richtig!
      Andere Programme habe auch ihre Probleme…
      Norton NIS2006 zb. ….

  • Am 26. Juli 2006 um 11:50 von Robert Wellmann

    Windows Onecare Firewall: Sehr billig, aber viel zu simpel
    "
    Onecare forderte nicht zur Deinstallation der bereits installierten Firewall auf, sondern Outpost Firewall Pro verblieb ungehindert auf dem System. Onecare funktionierte reibungslos an der Seite von Outpost Firewall Pro – allerdings so reibungslos, dass Outpost die primäre Firewall war, die das System überwachte, Fragen stellte und den Benutzer beschützte – und nicht Onecare.
    "

    Hätte Microsoft eine Deinstallation vorgeschlagen, dann hätten wieder alle geflucht, weil sie die Konkurrenz ausschalten möchten. Vielleicht hätte sich auch die EU eingeschaltet; die reagieren ja immer, wenn sie Geld riechen. Machen sie keinen Deinstallationsvorschlag, ist es auch falsch …

  • Am 6. August 2006 um 22:31 von nix

    Fader Beigeschmack
    Ein Sicherheitstools aus dem Hause eines nicht gerade für Sicherheit seiner Produkte bekannten Herstellers? Da hilft auch ein günstiger Preis nix. Zudem frage ich mich ob MS ernsthaft in das Unternehmensumfeld damit einsteigen will? Jeder Admin weiß, daß Personal Firewalls nix im Unternehmensfeld verloren haben, weil Sie etwas suggerieren was a) nicht stimmt b) Ressourcen frisst und c) wieder ein unnötiges Programm mehr ist, was es aufwändig zu administrieren und konfigurieren gilt.

    Die Windows-interne Firewall tuts in Kombination mit IPSEC, Sicherheits-Richtlinien und einem sauberen DHCP auch. Und das meiner Meinung nach auch verdammt gut. Nur wissen die wenigsten selbsternannten Admins damit was anzufangen…

  • Am 11. Oktober 2006 um 18:33 von Peter

    Bootorgie?
    Wenn es stimmen sollte, dass nach jedem Eintrag in die Whitelist ein Neustart fällig ist, dann gute Nacht. Die "Datenbank" mit einem Passwort zu schützen, hätte es wohl nicht getan?

    Aber so kennt man, so "liebt" man MS….

  • Am 3. Juni 2007 um 18:17 von B. Zeller

    onecare
    Persönlich machte ich die Erfahrung dass onecare viel zu spät startet um obtimal schützen zu können.
    Einstellen lässt sich da, fast genausowenig wie bei der XP-Sp2 Firewall.
    Ein Problem dabei war für mich, ich besitze 2 Notebooks,daß onecare sehr dominant den Arbeitsspeicher belagert. -das nervt.

    Allerdings geh ich in Abständen auf die Webseite zum Onecare Scan.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *