Größte Vorteile von Open-Source: Wahlfreiheit und Kostenersparnis

Unisys kommt spät aber intensiv: Das Service-Unternehmen unterstützt heute Open-Source-Software in vielen Bereichen und hat mit Hans Sparkes, Head of Enterprise Linux EMEA, einen glühenden Anhänger der Community in seinen Reihen. Ein Interview.

Kaum ein großes Unternehmen kann es sich heute noch leisten, sich alleine auf proprietäre Software zu verlassen. Gerade die großen Service-Anbieter wie CA, HP, IBM oder Oracle haben dies erkannt und fahren einen offensiven Open-Source-Kurs. Auch Unisys hat sich im vergangenen Jahr explizit zu quelloffener Software bekannt – anders wären Firmensysteme auch gar nicht mehr zu managen. ZDNet sprach in Nizza mit Hans Sparkes, Head of Enterprise Linux, über die Details des OSS-Engagements von Unisys.

ZDNet: Unisys ist vergleichsweise spät auf den fahrenden Open-Source-Zug aufgesprungen. Umso vehementer vertreten Sie nun für die Ideen der Community ein. Was aber genau tragen sie dazu bei?

Sparkes: Wir sind in mehreren verschiedenen Gebieten aktiv. Beispielsweise tragen unsere Techniker bereits seit Jahren intensiv zur Weiterentwicklung des Kernels bei. Und zwar schon lange bevor wir selbst Linux-Produkte für unsere Systeme zertifiziert haben. Wir versuchen der Community dabei zu helfen, den Kernel robuster, zuverlässiger und skalierbarer zu machen. Insbesondere waren wir am Übergang von Kernel 2.4 auf 2.6 beteiligt. Nun kann man damit bis zu 32 Wege unterstützen. Zudem haben wir Code für Multipath I/O beigetragen und halfen im Bereich Hot-Plug (Memory, CPU, I/O). All diesen Code haben wir natürlich kostenlos beigesteuert.

Auf Seiten der Independent Software Vendor (ISV) haben wir einigen Programme auf die Sprünge geholfen, etwa um zu skalieren und ihren die Bottlenecks auszutreiben. Beispiele dafür sind etwa Postgre SQL oder Jboss. Zusammen mit ISVs haben wir einige Ingenieurbüros eingerichtet, die aktiv am Kernel tätig sind. Das alles ebenfalls umsonst.

Unisys ist zudem ein Gründungsmitglied des Jboss Consortiums, und wir sind besonders aktiv im Bereich der Middleware und SOA. Und schließlich sitzen wir im OSDL, und zwar in den Arbeitsgruppen zu Data Centre und Hot-plug. Auch zum Xen-Projekt haben wir beigesteuert.

ZDNet: Gibt es Pläne für die Offenlegung von Unisys-eignem Code?

Sparkes: Wir haben bereits – wie eben geschildert – Code an die Community gegeben. Wir sind ein eifriger Zuträger, das lassen wir uns nicht nehmen. Eine Reihe unserer Industrielösungen basiert zudem auf Open-Source, beispielsweise Aircore für das Transportwesen oder Nextgen Messaging für Telcos. Dieser Trend wird eher wachsen.

Themenseiten: IT-Business, Linux, Open Source, Strategien, Unisys

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