Wikipedia führt Barrieren ein

Wichtige Texte werden vor Online-Vandalen geschützt

Seit vergangenem Samstag kann nicht mehr jeder an allen Artikeln der offenen Online-Enzyklopädie Wikipedia mitschreiben. 82 Artikel wurden für den gemeinen User gesperrt, darunter die Texte über Albert Einstein und Christina Aguilera. Weitere 179 Einträge, unter anderem die über den Islam, Adolf Hitler und George W. Bush, sind nun semi-geschützt, das heißt, dass sie nur von Schreibern ergänzt werden können, die seit mindestens vier Tagen registrierte Wikipedia-User sind.

Ausschlaggebend für die Sicherung der Texte waren zahlreiche Akte von Online-Vandalismus, bei denen falsche, unsinnige oder denunzierende Inhalte publiziert wurden. Wikipedia hat eine klar strukturierte Aufsicht, freiwillige Administratoren können Artikel editieren oder unpassende Texte löschen.

Laut Wikipedia-Gründer Jimmy Wales sei die Maßnahme zeitlich begrenzt. Außerdem sei nur ein Bruchteil der insgesamt 1,2 Millionen Einträge der englischsprachigen Enzyklopädie betroffen, betont er. „Die Sicherung ist ein Teil der Qualitätskontrolle. Das Sperren von Beiträgen entspricht allerdings nicht den Prinzipien der Wikipedia. Vielmehr definiert sie sich durch den Community-Charakter und die freie Partizipation“, sagt Wales.

Seit dem Start des Online-Lexikons war die Mission von Wales, Wissen jedermann zugänglich zu machen. Zugleich wurde ein Regelwerk festgesetzt, das die Schreiber unter anderem zu Objektivität verpflichtet. Das System scheint zu funktionieren, Wikipedia ist als Online-Informationsquelle beliebter als die Seiten von CNN und Yahoo, so die Daten von Nielsen Netratings. Zwar kann jeder User auch schreiben, tatsächlich beteiligen sich aber nur rund 1000 Personen regelmäßig.

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4 Kommentare zu Wikipedia führt Barrieren ein

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  • Am 19. Juni 2006 um 12:05 von Tim 'avatar' Bartel

    Falschdarstellung
    Der Artikel ist Unsinn. Ich habe keine Ahnung wie SpOn auf die Idee kommt (von dort aus scheint sich diese Fehl-Information verbreitet zu haben), aber Artikelsperren gibt es seit einer halben Ewigkeit und sind mitnichten neu.

    Zum Ausmaß: http://tools.wikimedia.de/~avatar/sperrungen.php

  • Am 19. Juni 2006 um 13:31 von Heidrun Hüchtebrock

    Objektivität schützen
    Ich finde es in Ordnung, wenn der Informationsgehalt durch diese Maßnahme objektiv bleibt. Schreiber, die mit ihrem Wissen diesen Informationstool bereichern wollen, sollen auch bereit sein, Namen und Adresse nachprüfbar anzugeben. Seriösität ist meiner Meinung nach Bedingung für Recherchen und Verwendung der enthaltenen Informationen.

  • Am 20. Juni 2006 um 8:17 von None

    Linux, Wikipedia & Co.
    Hallo,

    leider kann ich nicht nachvollziehen ob die genannte Zahl von 1000 regelmäßigen Teilnehmern stimmt.

    Allerdings würde es meine These bestätigen, dass bei der kostenlosen Verbreitung von Wissen oder Produkte wie z. B. Linux immer nur eine extreme Minderheit (im Vergleich zur gesamten Community) etwas leistet und eine spätere (teilweise kommerzielle)
    Nutzung faktisch zu Zero-Produktionskosten erfolgt.

    Wenn man bedenkt, dass das Internet mehrer Millionen Nutzer beinhaltet rede wir hier von einer Beteiligung von weniger als 0,1 %. Selbst bei 5 % Hätte ich noch von einer geringen Beteilugung gesprochen.

    Manchen Leuten müssen sehr naiv sein, wenn Sie kostenlos eine Leistung wie interessante Beiträge bei Wikipedia oder Programmierarbeit bei Linux vollbringen und diese dann später von anderen irgendwie kommerziell genutzt werden.

    (Z. B. Linux wird von Distributoren vertrieben. Consultants müssen es installieren, konfigurieren oder warten. Wikipdia soll gedruckt werden und wird ja warscheinlich nicht zu den Produktionskosten verkauft werden.)

    Wieso lässt man sich freiwillig so von anderen (besonders denen, welche man kritisiert) ausnutzen ?

    • Am 20. Juni 2006 um 8:49 von bazille

      AW: Linux, Wikipedia & Co.
      ich denke, das ist eine Mischung aus Idealismus, Altruismus und Selbstdarstellungsneurose. Aber im Falle von Wikipedia glaube ich auch, daß es den Leuten Spaß macht, zu texten. Ist ja auch etwas wie ein kreatives Ausleben.

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