Musikindustrie knickt offenbar vor Apple ein

Quellen zufolge konnte Steve Jobs nicht von der preislichen Differenzierung von Songs überzeugt werden

Unablässig signalisierten Vertreter der Musikindustrie in den letzten Monaten, dass die mit dem einheitlichen Preis für Songdownloads nicht zufrieden sind. Nach einem Bericht der „New York Post“ konnten sich die Plattenmanager in den Verhandlungen mit dem Marktführer Apple nicht durchsetzen.

Das Blatt zitiert Quellen, denen zufolge es die vier großen Labels Universal, Warner Music, Sony BMG and EMI North America für unwahrscheinlich halten, Steve Jobs noch von ihrem Modell überzeugen zu können. Die Verträge mit Apple laufen alle innerhalb der nächsten zwei Monate aus.

Der Standardpreis für den Download eines Songs beträgt derzeit 99 Cent. Die Musikindustrie favorisiert dagegen ein Preismodell, mit dem ältere Titel billiger und neuere teurer verkauft werden können. Jobs hat diese Variante abgelehnt, da die einheitlichen Preise seiner Auffassung wesentlich für den Erfolg dieses Vertriebskanals zuständig sind.

Dem Bericht der New York Post zufolge sind die Verhandlungen derzeit in einer heißen Phase und die Verträge noch nicht in trockenen Tüchern. Manche Plattenmanager denken angeblich sogar über die Möglichkeit nach, ihren Songkatalog ganz aus dem Music Store zurückzuziehen. Quellen zufolge sei dies aber nur der letzte Notnagel. Es bleibt also spannend, ob sich Jobs mit seinen Vorstellungen am Ende durchsetzen kann.

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17 Kommentare zu Musikindustrie knickt offenbar vor Apple ein

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  • Am 21. April 2006 um 18:49 von Coke

    bleibe standhaft, Steve!
    Man kann Steve Jobs zum iTunes Music Store nur gratulieren: kaum sonst wo bekommt man zu einem fairen Preis faire Nutzungsbedingungen (DRM). Klar, die Software hat hier und da ihre Macken (iPod-Nutzer wissen ein Lied davon zusingen…) und sicher wird man auch in Sachen DRM dem Nutzer in einem oder anderen Punkt noch entgegen kommen können. Insgesamt aber ist der Music Store eine runde Sache. Und Steve Jobs hat recht, wenn er behauptet, daß das simple Preismodell ein wesentlicher Grund für den Erfolg ist.

    Insofern kann man nur hoffen, daß die Musikindustrie endlich einsieht, was sie an den "legalen Downloadern" hat und nicht weiterhin innovativen Firmen wie Apple Steine in den Weg legt. Hoffentlich wird Apple das Musikangebot sogar weiter ausbauen können. Hoffentlich wird es noch viel mehr Video-Clips geben. Hoffetlich wird es bald viele TV-Serien über Music Store geben, auch auf deutsch. Hoffentlich können wir bald Kinofilme über Music Store kaufen.

    Also: beleib standhaft, Steve! Die Computer-Nutzer liegen Dir schon zu Füßen, die Musik-Hörer werden es auch bald tun, die TV/DVD-Kucker gilt es als nächstes zu erobern!

    ;-)
    – Coke

    • Am 21. April 2006 um 21:44 von Ulrich

      AW: bleibe standhaft, Steve!
      Ich kann meinen Vorgängern nur Recht geben ! Nun wird hier legale Musik angeboten zum fairen Preis- schon ist es der Musikindustrie auch nicht Recht ! Ja, was wollen denn die eigentlich ?? Dass jeder bei Lohn-/Gehaltszahlung diese gleich zu 100 % auf das Konto dieser Geldhaie überweist ??

    • Am 21. April 2006 um 23:06 von independent listener

      Von welchem Stern kommt Ihr denn ???
      Ihr bezahlt bei Apple 10,- Eus für ein Album was im Laden 15,- kostet aber in schlechterer Qualität, ohne CD, ohne Artwork und ohne nennenswerte Kosten für den Anbieter ? Wenn ich die Scheibe im Laden kaufe sind zumindest soviel Leute daran beteiligt, daß der Preis evtl. noch irgendwo gerechtfertigt ist. Mid- oder Nice-Price Angebote sind im Laden meist billiger als im Downloadstore. Und Ihr habt die Stirn hier über "Geldhaie" zu schreiben und unterstützt eine Abzocke bei der mir sogar noch die Wahl der Hardware vorgeschrieben wird ? Herr, wirf Hirn herab !!!

    • Am 23. April 2006 um 9:15 von d-dub

      AW: Von welchem Stern kommt Ihr denn ???
      Nun sollte man aber bedenken, dass man bei einem Album ALLE Titel bezahlen muss. Seien wir mal ehrlich. Normalerweise kann man auf die Hälfte der Titel in einem Album verzichten und damit wären wir bei 7-8 Euro. Dies bedeutet ein Nachlass von 50% auf die Musik, die ich auch hören und bezahlen will!

    • Am 24. April 2006 um 7:40 von None

      AW: Von welchem Stern kommt Ihr denn ???
      Moin,

      Deine Rechnung geht bei einer ganzen CD auf. Wenn ich allerdings (wie so oft) nur 1 – 2 Lieder haben möchte passt das nicht mehr. Außerdem interessiert mich das meistens Artwork dann auch nicht. Außerdem bekommst Du bei Apple nicht vorgeschrieben, welche Hard- oder Software Du benutzten musst !

      Und wenn ich an einer kompletten CD interessiert bin, bestelle ich die im Internet. Die heutige Technik lässt relativ wenig Spielraum für den Handel mit sehr gleichen Produkten. Da geht es nur noch um den Preis.

      Wer sich beraten lassen will, geht halt noch in einen Music Store und stöbert. Dann bezahlt er halt zu einem gewissen Teil diese Dienstleistung und die Lagerhaltung mit. Wer das nicht braucht, zahlt auch nicht …

    • Am 24. April 2006 um 13:41 von Coke

      AW: Von welchem Stern kommt Ihr denn ???
      Also, auf dem Planeten, der zu dem Stern gehört, um den ich gerade kreise, sind 33% Preisvorteil (oder 50% Preisnachteil) ’ne ganze Menge.

      Qualität? Reicht für meinen MP3-Player und mein Autoradio locker aus, selbst auf meiner Heim-Hifi-Anlage überfordere ich meine Ohren mit Standardpopmusik nicht, wenn ich sie über iTunes bezogen habe.

      CD? Plastik, das die Umwelt blastet.

      Artwork? Die meisten "Booklets" sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind.

      Sicher, die eine oder andere CD stelle ich mir auch gerne ins Regal. Ansonsten bin ich mit einem MP3 (oder AAC oder was auch immer) bestens bedient. ;-)

    • Am 2. Mai 2006 um 20:56 von independent listener

      AW: AW: Von welchem Stern kommt Ihr denn ???
      Ihr seid alle Fast-Food-Hörer. Vermutlich muß ich mich schon zu den kulturellen Fossilien rechnen, aber in der Zeit aus der ich komme (Bj. 1962) war eine Lp oder Cd die künstlerische Verlautbarung mit der sich der Künstler mitteilen wollte. Und dazu gehören ausnahmslos alle Titel, auch die die nicht sofort in´s Ohr gehen. Entweder das Album ist gut und ich muß es haben oder ich kann ganz drauf verzichten. Aber heutzutage macht sich vermutlich kaum noch jemand die Mühe ein komplettes Album zu hören. Gehört Ihr auch zu den Leuten die von einem Buch nur die erste und letzte Seite lesen ? Und zur Erinnerung: itunes wurde eingerichtet um den Verkauf des ipods zu fördern, sollte mich wundern wenn die Titel plötzlich auch auf anderen Playern liefen.

    • Am 23. August 2006 um 13:18 von Konsumenten an die Macht ;)

      AW: AW: AW: Von welchem Stern kommt Ihr denn ???
      Die Titel laufen, es bedarf nur etwas Aufwand :)
      Viele der im iTunes Store angebotenen CDs sind doch eh nur kommerz. Das ist keine Kunst hier geht es nur ums Verkaufen.
      Ich denke der Hauptvorteil vom Online-Musikhandel ist, dass man für das Herunterladen nur ein paar Minuten braucht. Und das funktioniert auch am Sonntag. Bei den meisten kommerziellen CDs musst du ebenfalls mit Kopierschutz rechnen und damit wird dir auch hier die Hardware vorgeschrieben.

      Ich hoffe darauf, dass sich die Konsumenten durchsetzen können und die Musikindustrie endlich ein Einsehen hat. Mag sein, dass es illusorisch ist, aber ich möchte Musik ohne Einschränkungen und zu einem fairen Preis hören.

  • Am 21. April 2006 um 19:33 von Alexander

    Einfache Preisgestaltung
    Worüber beklagen sich die Labels denn? Für mich ist auch ausschlaggebend, dass alle Songs das gleiche kosten.
    Wollen die dann in Zukunft auch die Wörter bei einem Brieg zählen und danach das Porto berechnen? Oder erfolgreiche Werbebriefe sind teurer als weniger erfolgreiche?

  • Am 21. April 2006 um 22:20 von Christian Schuglitsch

    Kein DRM, keine Bezahldownloads
    Ich habe mich von diesem Vertriebskanal eh immer fern gehalten.
    Da ich kein kommerzielles Linux, ein Distributor bietet gegen Bezahlung entsprechende DRM-Software mit,nutze, bin ich von diesen Downloads komplett ausgeschlossen. Möchte auch garnicht als potentieller Kunde dafür gezählt werden.
    Da kann mir die Preisgestaltung egal sein.

    Außerdem kaufe ich auch keine kopiergeschützten CDs. Ich will wenn 1,4MBit am PC hören und mir weder WMA-Player (funktioniert eh nicht) oder irgendwelche Rootkits installieren.
    Entweder fair use oder kein Kauf.

    Apple und MS sind für mich gleichermaßen unten durch. Grundverschlüsselung im TV auch. Statt zur Qualitätsverbesserung wird Digitaltechnik nur noch zum Abzocken genutzt.

    Interessant sind dafür Seiten,die Musik unter Creative Commons Lizenz kostenlos zum Download anbieten. Wenn man Lust auf mehr bekommt, kann man dann direkt beim Künstler CDs erwerben. So kann man auch ohne Plattenvertrag bekannt werden und gerechter für seine Kunst entlohnt werden, als es z.B. eine GEMA jemals tun würde. Feine Sache.

    Entweder die Musikindustrie knickt hier ein oder ich werde mein Außenseiter-Dasein, nur wenige ziehen dieselben Konsequenzen wie ich, endlos fortführen.

    • Am 21. April 2006 um 23:08 von independent listener

      AW: Kein DRM, keine Bezahldownloads
      http://www.emusic.com ; http://www.finetunes.net

    • Am 21. April 2006 um 23:08 von Robert Wellmann

      AW: Kein DRM, keine Bezahldownloads
      … und meinst Du, dass das irgendjemanden da oben interessiert? Am Ende verzichtest Du auf Betriebssysteme wie Windows, Linux und sonstnochwas. Wahrscheinlich hast Du keine Visa, keine EC-Karte und die Krankenversichungskarte ist sowieso böse. Musik hörst Du nur von No-Name-Gruppen … Also, Du gibst es den Firmen ja ordentlich :) Aber: Leidet nicht Deine Lebensqualität darunter?

    • Am 23. April 2006 um 13:41 von appleuser

      AW: Kein DRM, keine Bezahldownloads
      Willkommen in der richtigen Welt…Apples Modell halt ich zur Zeit noch für eins der fairsten überhaupt.

    • Am 24. April 2006 um 7:50 von None

      AW: AW: Kein DRM, keine Bezahldownloads
      Moin,

      kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Manche Aussagen gehören einfach in das Reich des Kommunismus !

      Alle wollen Gehalt und Gehaltssteigerungen. Allerdings muss das durch durch (Mehr-)Einnahmen finanziert werden. Diese ganze kostenlos-Masche ist nur ein Ausnutzen der Leistung von anderen Menschen. Oder glaubt jemand, dass Linus Torvald sich ein Brötchen kaufen kann, nur weil viele User (kostenloses) Linux installiert haben ???

      Allerdings sehe ich die Entwicklungen im Bereich der Medien auch eher bedenklich !!! DRM macht ZU abhängig von der Industrie. Das wird nach meiner Meinung auch nicht mehr mit den heutigen (aufgeklärten) Usern funktionieren …

    • Am 24. April 2006 um 10:07 von Robert Wellmann

      AW: AW: AW: Kein DRM, keine Bezahldownloads
      Es gibt sie doch noch, die Realisten. Die "Geiz ist <nicht> geil" Menschen. Keine Idioten, die jeder kostenlos-OpenSource-Hauptsache-gegen-M$-aber-ich-will-ne-Lohnerhöhung-sonst-streike-ich nachlaufen. Danke, schön zu lesen, dass es noch normale Menschen gibt …

    • Am 2. Mai 2006 um 21:14 von independent listener

      AW: AW: Kein DRM, keine Bezahldownloads
      Ist Deine Lebensqualität höher weil Du Robbie Williams und Madonna hörst ?

    • Am 23. August 2006 um 13:08 von Milena

      AW: AW: Kein DRM, keine Bezahldownloads
      Ja denke ich auch. Aber DRM mag ich auch überhaupt nicht. Ich verstehe, wenn sich die Verkäufer sorgen um illegale Kopien machen, aber dass die Nutzung derart eingeschränkt ist, find ich nicht in Ordnung.
      Hier geht es nicht mehr nur darum Gewinn zu machen, sondern die Kunden werden effektiv abgezokt. Ich finde es währe mal Zeit für eine Lockerung des Urheberrechts.

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