Linux und Open-Source wird immer wichtiger für den Mittelstand

Auf der CeBIT loteten die Anbieter deshalb ihr neues Kundenpotenzial aus und versuchen den Mittelstand mit schlagkräftigen Argumenten anzusprechen. Mit reichlich Venture Capital ausgestattet, rührt etwa Collax, nach eigenen Angaben „der Spezialist für Simply Linux Serverlösungen“, kräftig die Werbetrommel. Alle Produkte seien speziell auf kleine und mittlere Unternehmen zugeschnitten, die aufgrund einer simpel handhabbaren Benutzeroberfläche kein eigenes Know-how bereithalten müssten, so das Credo. Immerhin: Mit rund sieben Millionen Euro Startkapital von Wellington Partners, Apax Ventures und Intel Capital ist das Start Up eines der größten Investments in diesem Bereich.

Auch andere Anbieter präsentieren neue Lösungskonzepte. So basiert der im Univention Corporate Server (UCS) praktizierte Ansatz des deutschen Distributors Univention, einer auf Debian GNU/Linux basierten Distribution, auf einer integrierten Linux-Komplettlösung, mit der alle für den professionellen Einsatz relevanten Programme und Dienste vorkonfiguriert und einsatzbereit installiert sind. „Dabei treffen wir als Hersteller natürlich eine Auswahl, beispielsweise welcher Mailserver, welcher Verzeichnisdienst oder welche Fax-Software sich in der Praxis bewährt hat und für professionelle Anwender sinnvoll ist“, erklärte Peter Ganten, Geschäftsführer von Univention.

Der große Vorteil der Lösung liege in den einfach und komfortabel bedienbaren grafischen Benutzerschnittstellen zur Konfiguration und Administration. Ob allerdings das von den Anbietern in Aussicht gestellte komplizierte Schrauben am Serverschrank tatsächlich durch eine einheitliche Sicht auf die unterschiedlichen Dienste ein abruptes Ende findet, lässt sich unisono noch nicht beantworten. Aus der Anwenderperspektive zählen vor allem die komplexen Eigenschaften und Rechte eines Benutzers. „Für den Administrator ist es letztendlich unerheblich, welchen Dienst er gerade konfiguriert“, bekräftigt Ganten. Gelegentlich hakt es, wenn es beispielsweise gilt, eine neue Anwendung auf dem Rechner zu installieren. Univention führt eine zusätzliche Abstraktionsebene ein, wodurch sich die Dinge für die Administratoren über eine einheitliche Schnittstelle vereinfachen sollen.

Einsetzbar sind die hochskalierbaren Lösungen von Univention schon ab zehn Benutzern. Das System ist zwar hauptsächlich bei vielen kleinen und mittelgroßen Anwendern im Einsatz, wird aber auch bei großen Filialbetrieben oder Behörden mit bis zu 80.000 Benutzern verwendet.

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1 Kommentar zu Linux und Open-Source wird immer wichtiger für den Mittelstand

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  • Am 9. April 2006 um 11:20 von Dipl. Ing. W.Schwencke

    Vielfalt tut not
    Nachdem Novell in den 90ern durch Microsoft praktisch zum Nischenanbieter reduziert wurde ( selber Schuld: zeichenorientierte Oberfläche, IPX/SPX, Englisch und kostspieliger Support, unklares Patchmanagement – also nur für wirkliche Administratoren geschaffen; o.k. Microsoft hat da auch nachgeholfen, schwache Info zu den eigenen Schnittstellen oder gar keine, das schafft Vorteile. Zu bedenken ist, dass eben Novell und viele andere, die später abserviert wurden, Microsoft und sein DOS durch Programme unterstützt und gross gemacht haben!!! ),
    tritt Linux über das Internet in die Serverarena. Und Novell ist über die Susedistribution auch dabei. Ich wünsche der Company erkannt zu haben, dass nicht das bessere Produkt gewinnt, sondern die grössere Klappe.

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