Studie: Kleine Unternehmen noch skeptisch bei VoIP

27 Prozent der Befragten haben noch nichts von Internet-Telefonie gehört

Kleine Unternehmen halten sich nach einer Techconsult-Studie beim Telefonieren über das Internet noch sehr zurück. Derzeit setzen erst elf Prozent eine Voice-over-IP-Lösung ein, nur 14 Prozent zeigen Interesse an der Einführung.

In fast jedem zweiten Kleinunternehmen ist der Einsatz der Internet-Telefonie auch bis Ende 2007 nicht geplant. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Das Gros der Befragten sieht keinen Bedarf, viele haben sich mit diesem Thema noch zu wenig befasst oder halten die Technologie für noch nicht ausgereift. Einige Befragte zeigen sich grundsätzlich skeptisch gegenüber Veränderungen. 27 Prozent der befragten Kleinunternehmer haben bisher noch nichts davon gehört und kennen VoIP überhaupt nicht.

Unternehmen, die VoIP bereits eingeführt haben, bereuen diese Entscheidung offenbar nicht: So zeigen sich insgesamt 91 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden mit der Internet-Telefonie, lediglich neun Prozent bemängeln die fehlende Ausfallsicherheit und Probleme mit der Sprachqualität.

Den Hauptvorteil von VoIP sehen die Befragten im Kostensenkungspotenzial. Bei 81 Prozent stehen die günstigen Tarife im Vordergrund, weitere 67 Prozent sehen eine Kostenersparnis durch das Zusammenlegen der TK-Anlage mit dem Computer. Die Wartung des gemeinsamen Netzes erfordert weniger Aufwand als zwei getrennte Netze für Computer und Telefon. Weitere Vorteile sehen die Befragten in der leichteren Bedienung, beispielsweise dem einfachen Start von Anrufen aus der zentralen Datenbank oder aus Outlook (39 Prozent), der Möglichkeit, Sprachdaten direkt auf dem Computer zu speichern und abzurufen (27 Prozent), sowie der unkomplizierten Installation und Wartung einer VoIP-basierten TK-Lösung (24 Prozent).

Als größten Risikofaktor nennen die befragten Kleinbetriebe eine mögliche Bedrohung der Sicherheit durch Viren oder Würmer, die auch Auswirkungen auf die Sprachkommunikation haben könnten. Zudem befürchten sie, dass Abhören oder Mitschneiden von Gesprächen leichter sei als im konventionellen Telekommunikationsnetz.

Die Ergebnisse wurden im Rahmen der Studie „Trendbarometer für kleine Unternehmen“ erhoben, die das Marktforschungsinstitut Techconsult monatlich im Auftrag von Microsoft erstellt. Die vollständigen Ergebnisse stehen auf der Microsoft-Website zur Verfügung.

Themenseiten: Telekommunikation, VoIP

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2 Kommentare zu Studie: Kleine Unternehmen noch skeptisch bei VoIP

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  • Am 15. März 2006 um 8:07 von Der Skeptiker

    Viel haben noch nichts verstanden
    VoIP setzen wir in einer Low-Cost Variante ein. Eine Fritz!Box ist mit der Telefonanlage und dem Internet verbunden. 90% der ausgehenden Gespräche können so über das Internet geführt werden.

    Kostenersparnis 500 EUR pro Jahr. Die Fritz!Box hatte sich in 2 Moanten rentiert.

    Die größte Ersparnis hat man durch den Wegfall eines ISDN-Anschlusses. Das sind allein 250 EUR pro Jahr.

    Warum immer Riesenprojekte mit Extra-Hardware und kompliziert zu bedienenden Computerlösungen anschaffen. AVM Fritz! und gut ist.

    Ich bin sehr gespannt, wie die neue Business Box von AVM wird. Da kann man dann gleichzeitig 8 Gespräche führen.

    • Am 15. März 2006 um 18:46 von None

      AW: Viel haben noch nichts verstanden
      Du anscheinend auch nicht.

      In einem kleinen Büro oder Privathaushalt mit einem ISDN-Anschluss scheint dass zu passen.

      Wenn Du aber 6 ISDN-Basisanschlüsse mit Nebenstellen und einer Telefonanlage (Z. B. Siemens HiCom) hast, geht diese Lösung nicht mehr. Dann musst Du nämlich die Anlage VoIP-Fähig machen und eine Backup-Möglichkeit zur Verfügung stellen. Wenn nämlich die Telekom (welche in den ländlichen Gebieten zu 99 % den Anschluss stellt) mal wieder eine Störung hat, geht gar nix mehr.

      Und genau das zeigt ein Teil dieser Studie.

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