Europas schnellster Rechner steht nun in Deutschland

Das Forschungszentrum Jülich nimmt einen IBM Blue-Gene-Rechner mit 45,8 TFlops Peak-Leistung in Betrieb. Er soll Forschungsprojekte im Bereich Life Sciences, Umwelt, Astrophysik und Nano-Wissenschaften unterstützen.

Das Forschungszentrum Jülich hat heute das schnellste Supercomputing-System Europas in Betrieb genommen. Thomas Rachel, Staatssekretär des Bundesforschungsministeriums, und NRW-Minister Andreas Pinkwart übergaben die Rechneranlage mit Namen JUBL (Jülicher Blue Gene/L) ihrer Bestimmung.

Die Jülicher Blue Gene/L Installation besitzt eine maximale Rechenleistung von 45,8 TFlop/s. Dies sind 45,8 Billionen Rechenschritte pro Sekunde oder ungefähr die 15000 fache Leistung eines modernen Personal Computers. Gemessen an der aktuellen TOP500-Rangliste der Supercomputer würde JUBL weltweit Platz 6 einnehmen.

Neben Jülich wurden in den vergangenen Jahren beachtliche weitere europäische Supercomputing-Installationen mit IBM-Technologie in Betrieb genommen, so unter anderem der Mare-Nostrum-Rechner in Barcelona (ein Blade-Server-Cluster, Platz 8 der laufenden Top500-Liste), die Astron-Anlage in Groningen (Blue Gene, Platz 9), das Blue-Brain-System in Lausanne (Blue Gene, Platz 13) und das System des IBM Forschungslabors Zürich (Blue Gene, Platz 31).

Der Jülicher Superrechner JUBL wird bei den rechenintensivsten Forschungsaufgaben deutscher und europäischer Wissenschaftler zum Einsatz kommen. Er wird als virtuelles Labor genutzt, beispielsweise in der Teilchenphysik, der Materialforschung und den Lebenswissen schaften sowie in der Umweltforschung, etwa zur Simulation von Schadstoffausbreitung im Erdreich und in der Atmosphäre. Mit Supercomputern möchten Forscher generell Fragestellungen lösen, die auf herkömmlichem Wege schwer oder überhaupt nicht beantwortet werden können. Die rechnergestützte Wissenschaft gilt deshalb heutzutage als drittes Standbein der Forschung – neben Experiment und Theorie.

„Die Nachfrage nach Rechenzeit wird in den nächsten fünf Jahren noch um den Faktor 1000 steigen“, sagt Professor Joachim Treusch, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich. „Deshalb werden wir in Jülich unsere Schlüsselkompetenz im Bereich Supercomputing weiter massiv ausbauen.“

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