Liquid Browsing soll für mehr Überblick bei kleinen Displays sorgen

Bis zu sieben Metadaten sollen genaues Ergebnis auf graphischer Oberfläche liefern

Mit Liquid Browsing hat Carsten Waldeck, Projektleiter von Iverse, eine neue Browsing-Technologie vorgestellt, mit der große Informationsmengen auch auf kleinen Displays übersichtlich und auf einen Blick erfassbar dargestellt werden können. Liquid Browsing passt dabei die Darstellung automatisch dem vorliegenden PDA- oder Handy-Bildschirm an, ohne dass der Anwender selbst Einstellungen vornehmen muss. Umfangreiche Suchfunktionen sollen das Auffinden von Informationen erleichtern.

„Sinnvoll eingesetzt werden kann Liquid Browsing überall dort, wo viele Informationen mit einer ähnlichen Metadatenstruktur verglichen werden sollen. Dies sind beispielsweise Datenbanken, Dateiverwaltungen, Medienbibliotheken oder auch Kartendarstellungen. Prinzipiell also überall dort, wo bislang eine Listen- oder Tabellendarstellung angewandt wird“, erläuterte Waldeck. Die intuitive Nutzung macht die Technologie auch für Laien interessant.

Bislang griff ein Großteil der gängigen Anwendungen auf eine Darstellung in Form von Tabellen und Listen zurück. Liquid Browsing bedient sich so genannter Scatter Graphs. Das sind zweidimensionale Punkte oder Icons, wobei jedes Objekt innerhalb eines zweidimensionalen Koordinatensystems liegt. Dabei lässt sich von der Positionierung auf den Achsen auf Eigenschaften des Objektes schließen. Beispielsweise steht die X-Achse für den Zeitpunkt der Erstellung und die Y-Achse repräsentiert eine alphabetische Ordnung. Als dritte Variable kann die Größe des Objektes den Datenumfang beschreiben.

Umfangreiche Suchfunktionen erleichtern das Auffinden von Daten zusätzlich. „Wenn beispielsweise nach einem Film gesucht wird, von dem der Titel unbekannt ist, so kann die Suche nach und nach eingegrenzt werden. Bis zu sieben Metadaten wie Filmlänge, Genre, Erscheinungsjahr oder Rating lassen sich definieren“, meinte Waldeck. In Tabellen könne zumeist nur nach einer Variable sortiert werden, Liquid Browsing berücksichtige mehrere Kriterien gleichzeitig, so der Forscher.

„Scatter Graphs sind an sich nichts Neues. Jedoch hatten bisherige Anwendungen das Problem, dass sich die Objekte oft überschnitten haben, wodurch sie schlecht lesbar wurden“, so Waldeck. Liquid Browsing schafft Übersichtlichkeit, indem es gerade benötigte Objekte hervorhebt. „Nähert sich der Stift des Benutzer einem Punkt, so weichen alle umliegenden Elemente zurück. Das gewünschte Objekt wird somit isoliert und kann bequem betrachtet und bearbeitet werden“, so Waldeck. Zudem stelle das Programm die Elemente halbtransparent dar. Je näher der User-Stift dem Punkt komme, desto intensiver werde er abgebildet und hebe sich vom Rest ab.

Die ersten Versionen sind bereits fertig. So soll die Applikation in der zweiten Jahreshälfte für Mac OS zum Preis von 9,90 Euro auf den Markt kommen. „Die Implementierung in diverse Business-Software ist in Planung“.

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Neueste Kommentare 

4 Kommentare zu Liquid Browsing soll für mehr Überblick bei kleinen Displays sorgen

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  • Am 8. Februar 2006 um 12:23 von Seppldepp

    Ähnlich experiementeller Flash-Webseiten …
    Hab einen Demo Quicktime Film gefunden: http://www.infoverse.org/l2dsspace/ml2Dss_movie.htm
    Unübersichtlicher gehts kaum noch -> ich suche in Wasserblasen nach Inhalt :-)

    • Am 9. Februar 2006 um 12:38 von Carsten Waldeck

      AW: Ähnlich experiementeller Flash-Webseiten …
      gerade bin ich ueber ihr kommentar gestolpert und wuerde gern einige missverstaendnisse klaeren. es stimmt, dass der genannte film fuer uneingeweihte diesen eindruck hinterlassen kann. er war lediglich dafuer gedacht einen schnellen eindruck von der dynamischen anmutung von liquid browsing sichtbar zu machen und ist als ergaenzung zu den wissenschaftlichen veroeffentlichungen gedacht, die sie auch auf derselben seite finden. es gibt auch bereits mehrere verschiedenen liquid browsing formen, die unterschiedliche ziele verfolgen. leider habe ich jetzt nicht die zeit um auf alle details diesbezueglich einzugehen. das beste ist es jedoch, das ganze einmal selbst auszuprobieren. sie sind herzlich eingeladen, auf der CeBit bei unserem stand (A60, Halle9) vorbeizuschauen und den unterschied zwischen einer experimentellen webseite und einem sehr effektiven und vielseitigen werkzeug fuer wissensinteraktion zu erleben.

    • Am 13. Februar 2006 um 9:26 von itebob

      AW: AW: Ähnlich experiementeller Flash-Webseiten …
      > das beste ist es jedoch, das ganze
      > einmal selbst auszuprobieren. sie sind
      > herzlich eingeladen, auf der CeBit bei
      > unserem stand (A60, Halle9)
      > vorbeizuschauen und den unterschied
      > zwischen einer experimentellen
      > webseite und einem sehr effektiven und
      > vielseitigen werkzeug fuer
      > wissensinteraktion zu erleben.

      Die Idee so eines Liquid Browsers gefällt mit sehr und ich würde gern auch als Betatester den Browser unter die Lupe nehmen. Mit den Tatsachen, dass:
      1. der Browser z.Zt. lediglich auf Mac OS-Plattform funktioniert
      2. um den Liquid Browser zu erleben, muß man scheinbar unbedingt die CeBIT besuchen

      schränken die Entwickler die potentielle Interessenten- / Anwenderzielgruppen drastisch ein ;-(
      Die CeBIT kann ich dieses jahr scheinbar nicht besuchen. Als Arbetsumgebung steht mir auch lediglich PC mit Windows als OS – und eventuell Knoppix – zur Verfügung.

    • Am 13. Februar 2006 um 20:43 von carsten waldeck

      AW: AW: AW: Ähnlich experiementeller Flash-Webseiten …
      danke fuer ihr interesse und ihre anfrage.
      natuerlich gibt es den liquid browser fuer alle
      geangen betriebsysteme. in den naechsten monaten werden verschiedene tools auf den markt kommen.

      unter anderem auch fuer windows und unix.
      es gibt da allerdings verschiedene ansaetze:

      1. es gibt tools fuer datei-management (file-browser). und zwar fuer mac OSX und demnaechst wahrscheinlich auch linux.

      2. es gibt diverse business tools:
      fuer die IBM-welt (lotus notes etc.) und demnaechst
      wahrscheinlich auch SAP usw.

      3. es gibt generische daten browser fuer datenbanken und XML oder exel dateien.

      4. es gibt web basierte ansaetze. damit kann man
      seinen datensatz im internet zur verfuegung stellen.

      5. mobile versionen empfehlen wir momentan erst
      einmal nur fuer geraete wie dem OQO (www.oqo.com) oder vergleichbare. auf windowsCE graeten ist das ganze noch recht traege.

      welche loesung wuerde fuer ihre anwendungen am
      ehesten in frage kommen?

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