Windows Live: Die Zukunft von Microsoft im Internet

Windows Live mit allen Komponenten ist derzeit im Beta-Stadium. Die Weiterentwicklung geht in vielen kleinen Schritten voran. Die Redmonder setzen auf einen Dialog mit den Anwendern über Blogs. Jedes Team hat ein eigenes Onlinetagebuch eingerichtet.

Zwar sind die einzelnen Services unterschiedlich weit entwickelt, es lassen sich aber einige übergreifende Trends beobachten. Wie andere Unternehmen setzt Microsoft auf die Programmiertechnik AJAX (Asynchronous JavaScript And XML). Durch das Zusammenwirken von Javascript, XML und CSS können Sites erstellt werden, die sich wie Desktop-Anwendungen bedienen lassen. Die wesentliche Neuerung: Müssen Teile einer Website aktualisiert werden, ist kein kompletter Reload mehr notwendig.

Der Name Windows Live deutet zwar eine Verwandtschaft mit dem weit verbreiteten Betriebssystem aus gleichem Hause an, die Plattform hat aber relativ wenig damit zu tun. So funktionieren die meisten Dienste ohne Windows, wenige stellen Zusatzservices für das Betriebssystem zur Verfügung. Die neue Plattform ist also keinesfalls eine gehostete Version von Windows, die das Desktop-OS teilweise oder ganz ersetzen soll. Denn trotz dem Aufstieg servicebasierter Software will Microsoft eine seiner Haupteinnahmequellen natürlich weiter pflegen.

Für die Umsetzung der Windows-Live-Strategie ist Ray Ozzie verantwortlich, der zumindest Microsoft-intern noch ein unbeschriebenes Blatt ist. Der 50-Jährige Lotus-Notes-Erfinder kam im Zuge der Übernahme der von ihm gegründeten Firma Groove Networks zu Microsoft. Als einer von drei Chief Technology Officers soll er Windows Live zum Erfolg führen. Eine Analyse der aktuellen Marktsituation und die notwendigen hat er Ende Oktober 2005 an Microsoft-Führungskräfte gemailt.

MSN, nach unzähligen Strategiewechseln inzwischen profitabel, soll zwar nicht ganz verschwinden, nach der Reorganisation wird aber nicht mehr viel davon übrig sein. Wenn Dienste wie der Messenger und Hotmail unter das Dach von Windows Live geschlüpft sind, soll MSN nur noch als Marke für Content-Angebote verwendet werden. Das MSN-Portal bleibt bestehen.

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