Junges Unternehmen will CPU-Markt aufmischen

Entwickler arbeiten an Prozessoren mit zehnmal geringerer Energieaufnahme

Das kalifornische Unternehmen P.A. Semi entwickelt neue Prozessoren mit deutlich gesteigerter Energieeffizienz. Die Mitglieder der Produktfamilie PWRficient sollen gegenüber bisherigen Modellen zehnmal mehr Leistung pro Watt bringen. Mit den auf Basis von IBMs Power-Architektur entwickelten CPUs wollen die Kalifornier den Markt für mobile Endgeräte aber auch den Servermarkt umkrempeln.

Kopf der Prozessorschmiede ist CPU-Guru Dan Dubberpuhl, der schon für die Entwicklung der CPU-Serien Alpha und Strong-Arm verantwortlich zeichnete. Sein Entwicklerstab umfasst 150 Techniker, denen auch Koryphäen aus der Entwicklung anderer führender Prozessor-Architekturen wie Operon und Ithanium angehören sollen. Trotz der zweijährigen Entwicklungszeit werden die ersten Muster jedoch nicht vor dem dritten Quartal 2006 auf den Markt kommen.

Zum Marktstart soll eine Dualcore-Version erscheinen, gefolgt von einem Singlecore-CPU Anfang 2007. Genaue Angaben über die dafür genutzte Technik will das Unternehmen nicht machen. Auch wie hoch die erwartete Steigerung der Performance ausfallen soll, wird nicht preisgegeben, um der Konkurrenz keine Einblicke in die Entwicklerstrategie zu gewähren. Dubberpuhl verrät lediglich den Ansporn der Chipentwickler-Truppe: „Echte Innovationen bei Prozessoren kann es erst geben, wenn das Problem des steigenden Energieverbrauchs gelöst ist.“

Offenkundig jedoch ist das Unternehmensziel. P.A. Semi will führender Anbieter von prozessor-basierten Chip-Systemen für hochwertige Consumer-Mobilgeräte, Server-Blades und Netz-Infrastrukturen werden. Die Frage nach der Art, wie Dubberpuhl den Markt erobern will, bleibt jedoch offen. Möglich wäre ein eigener Antritt als Hersteller, oder als Zulieferer gegen Intels Pentium und Sonys Cell-CPUs.

Die Architektur der PWRficient-Prozessoren basiert auf 50 Patenten, deren Erteilung allerdings teilweise noch aussteht. Die maximale Taktfrequenz wird mit 2,5 Gigahertz angegeben. Das erste Modell, der PA6T-1682M, wird mit zwei Gigahertz arbeiten. Merkmal des CPU-Neulings ist die modulare Bauweise. Diese erlaubt den einfachen Ausbau des Prozessors mit CPU-Cores, Speicher-Controllern, Cache und Serdes-Bausteinen. Je nach Verwendungszweck und Applikation können die Ressourcen dadurch angepasst werden. Die Leistungsaufnahme schwankt, je nach Beanspruchung zwischen fünf und 13 Watt. PA6T-1682M umfasst zwei DDR2-Speicher-Controller, zwei Megabyte L2-Chache und ein flexibles I/O-Subsystem, das die Kommunikation mit der Peripherie ermöglicht.

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4 Kommentare zu Junges Unternehmen will CPU-Markt aufmischen

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  • Am 26. Oktober 2005 um 12:55 von thosch

    Transmeta die zweite
    "wollen" ist nicht "können"

    2007 gehen die Investorengelder aus und kein Hahn kräht mehr nach der Firma. Wetten, daß ? ;-)

    • Am 26. Oktober 2005 um 20:04 von CPUser

      AW: Transmeta die zweite
      nope.
      Ich würde an Deiner Stelle nicht wetten.
      Ich gehe eher davon aus, dass Intel die Firma kauft oder IBM oder wer auch immer.

    • Am 9. November 2005 um 15:20 von Inkognito

      AW: AW: Transmeta die zweite
      Ich persönlich denke auch, dass das Ende dieser Firma sich bereits angekündigt hat. Wie bereits gesagt a) entweder sie wird geschluckt, oder b) es geht ihr wie Transmeta und sie geht Pleite! Mal sehen was draus wird!

  • Am 27. Oktober 2005 um 0:05 von CPUser

    ooops
    Intel natürlich nicht. Ist ja Power Architektur… Also doch eher ein Buy-in von IBM.

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