Mobiles Arbeiten langsam im Vormarsch

Bedenken bei Kosten und Datenschutz

Europäische Unternehmen erwarten für die kommenden Jahre eine zunehmende Verbreitung von mobilem Arbeiten. Manager wie Mitarbeiter erhoffen sich dadurch eine größere Arbeitseffizienz und -flexibilität, melden gleichzeitig aber Bedenken bezüglich der damit verbundenen Kosten und Sicherheitsfragen an. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Citrix in Auftrag gegebene und gestern im Rahmen der RSA Security Konferenz in Wien präsentierten Studie.

„Immer häufiger laufen wichtige Geschäftsvorgänge außerhalb des Unternehmens ab. Die Mitarbeiter müssen daher Zugriff auf die neuesten Informationen haben, um Entscheidungen richtig zu treffen“, ist Stefan Sjöström, Vice President of EMEA, Citrix Systems, von der Wichtigkeit mobiler Technologien im heutigen Geschäftsleben überzeugt. Ein genauer Blick auf die vorgelegten Ergebnisse offenbart allerdings ein länderspezifisch differenziertes Bild. So stehen die skandinavischen Länder, aber auch Belgien, Deutschland und Großbritannien dem mobilen Arbeiten grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, während Frankreich der neu gewonnenen Mobilität und den damit verbundenen Technologien immer noch wenig abgewinnen kann.

Unterschiedlich präsentiert sich daher auch die Erwartungshaltung der Manager und Mitarbeiter in den verschiedenen europäischen Ländern. Während in allen europäischen Ländern mit Ausnahme von Frankreich die Meinung überwiegt, dass mobiles Arbeiten zu flexibleren Arbeitsmethoden, höherer Produktivität und Umsatzsteigerungen führen kann, herrscht durchwegs große Skepsis bezüglich anfallender Technologiekosten sowie Datenschutzproblemen.

„Mobile Geräte wie Smartphones und Laptops bilden allein dadurch, dass sie irgendwo vergessen oder verloren werden können, ein gewisses Risiko“, nimmt Susanne Warken, Product Manager bei Citrix, die geäußerten Bedenken ernst. Die herrschenden Verunsicherungen durch sicherheitsrelevante Fragen in den Bereichen Wireless-LAN, Verschlüsselungstechnik und Virenschutz auf mobilen Endgeräten führt Warken allerdings zu einem großen Teil auf Informationsdefizite der Unternehmen zurück. So hätten viele Unternehmen keine oder nur wenig Vorstellung über die konkreten Erfordernisse und tatsächlichen Kosten von Sicherheitslösungen. Dies wiederum würde viele vom verstärkten Einsatz mobilen Arbeitens in ihrem Unternehmen abhalten, so Warken weiter.

„Nach dem ursprünglichen Hype, den die neuen mobilen Technologien ausgelöst haben, war eine gewisse Ernüchterung in der letzten Zeit feststellbar“, fasst Warken die Ergebnisse zusammen. Die reale Umsetzung und Implementierung in den unternehmerischen Büroalltag habe sich als langsamer und schwerer durchführbar erwiesen als von vielen Managern und Mitarbeitern gedacht. Jetzt gelte es die vorhandenen Möglichkeiten auszuschöpfen und auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen, so Warken abschließend.

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1 Kommentar zu Mobiles Arbeiten langsam im Vormarsch

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  • Am 20. Oktober 2005 um 8:57 von Rick

    Mobile HW & OS Platforme ungeeignet
    Die PDA OS sind unzureichend um die Sicherheitsbedürfnisse eines Enterprises gerecht zu werden (ausser die eines kanadischen…). Erstens bieten sie keine eingebaute Sicherheitsfeatures, alles muss durch 3rd Party SW dazu gestrickt werden, was meistens mehrfache Sign-Ons benötigt. Zweitens ist bei allen gängigen OS (WM, Palm, Symbian) der User gleichzeitig Admin – ein Klick vom DAU und die schöne Securitysoftware ist (weg-) umkonfiguriert.
    Die PDA Hersteller müssten Geräte speziell für Enterprises entwickeln, die halt dann nicht so ankommen im Consumer Markt. Und MS könnte die Hausaufgaben mal machen und ihre Trustworthy Computing Initiative auch auf ihr mobiles OS anwenden.
    Erste Schritte in der richtigen Richtung sind sichtbar bei Herstellern, die bereits 3rd Party Lösungen auf ihre PDAs vorinstallieren. Das Admin Problem macht das aber alles wieder kaputt. Das müssen die OS Hersteller erst lösen. Bis dahin ist alles nur Kosmetik.

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